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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 11. Frag/ des 4. Hundert.
Er darumb nicht gestrafft/ l. infans, ff. ad L. Cor-
neliam de Sicariis
:
Nun aber wird ein Schlaf-
fender/ einem Unbesinten Menschen gleich gehal-
ten/ c. majores, § sed adhuc, de Baptismo, Detret.
Greg. lib.
3. tit.
42

3. Wann ein Schlaffgeher/ oder Noctam-
bulo,
einen beschädiget/ ist die Frag/ wie mit einem
solchen zu verfahren? Da dann oftgedachter
Kubachius d. decur. 8. qu. 6. mit Unterscheid ant-
wortet. Dann Einer weist entweder nicht/ daß Er
disen Zuestand habe/ bey Racht auffstehe/ und
bete/ den Degen ausziehe/ und Jemands schlage:
oder Er weist es. Jn ienem Fall ist er gantz ent-
schuldiget; und vermeinet Er Kubach/ daß ein
solcher Nachtgänger auch zu entschuldigen/ wann
Er gleich solcher seiner Kranckheit halber berich-
tet worden; aber Jhn dieselbe gar selten ankom-
met. Aber in dem Obern leztern Fall vermeint
Er/ zu sehen seye/ Ob/ wann ihme sein Anligen
wißend/ Er solchem übel habe vorkommen wol-
len/ und die Thür verschloßen; Oder aber sol-
ches nicht gethan habe. Uff den ersten Fall könne
man Jhme nicht beykommen/ wann Er/ in seinem
Zimmer/ einen umbbringe/ oder einem andern
Schaden thue/ wann dem Entleibten sein Zue-
stand bewust gewesen. Aber auff den andern Fall/
wann Er die Thür nicht versperrt/ soll ist Er
schuldig/ solle auch/ aber mit einer extraordinari,
Straff belegt werden.

Auff
D v

Die 11. Frag/ des 4. Hundert.
Er darumb nicht geſtrafft/ l. infans, ff. ad L. Cor-
neliam de Sicariis
:
Nun aber wird ein Schlaf-
fender/ einem Unbeſinten Menſchen gleich gehal-
ten/ c. majores, § ſed adhuc, de Baptismo, Detret.
Greg. lib.
3. tit.
42

3. Wann ein Schlaffgeher/ oder Noctam-
bulo,
einen beſchaͤdiget/ iſt die Frag/ wie mit einem
ſolchen zu verfahren? Da dann oftgedachter
Kubachius d. decur. 8. qu. 6. mit Unterſcheid ant-
woꝛtet. Dann Einer weiſt entweder nicht/ daß Er
diſen Zueſtand habe/ bey Racht auffſtehe/ und
bete/ den Degen ausziehe/ und Jemands ſchlage:
oder Er weiſt es. Jn ienem Fall iſt er gantz ent-
ſchuldiget; und vermeinet Er Kubach/ daß ein
ſolcher Nachtgaͤnger auch zu entſchuldigen/ wann
Er gleich ſolcher ſeiner Kranckheit halber berich-
tet worden; aber Jhn dieſelbe gar ſelten ankom-
met. Aber in dem Obern leztern Fall vermeint
Er/ zu ſehen ſeye/ Ob/ wann ihme ſein Anligen
wißend/ Er ſolchem übel habe vorkommen wol-
len/ und die Thuͤr verſchloßen; Oder aber ſol-
ches nicht gethan habe. Uff den erſten Fall koͤnne
man Jhme nicht beykommen/ wann Er/ in ſeinem
Zimmer/ einen umbbringe/ oder einem andern
Schaden thue/ wann dem Entleibten ſein Zue-
ſtand bewuſt geweſen. Aber auff den andern Fall/
wann Er die Thuͤr nicht verſperrt/ ſoll iſt Er
ſchuldig/ ſolle auch/ aber mit einer extraordinari,
Straff belegt werden.

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[57/0081] Die 11. Frag/ des 4. Hundert. Er darumb nicht geſtrafft/ l. infans, ff. ad L. Cor- neliam de Sicariis: Nun aber wird ein Schlaf- fender/ einem Unbeſinten Menſchen gleich gehal- ten/ c. majores, § ſed adhuc, de Baptismo, Detret. Greg. lib. 3. tit. 42 3. Wann ein Schlaffgeher/ oder Noctam- bulo, einen beſchaͤdiget/ iſt die Frag/ wie mit einem ſolchen zu verfahren? Da dann oftgedachter Kubachius d. decur. 8. qu. 6. mit Unterſcheid ant- woꝛtet. Dann Einer weiſt entweder nicht/ daß Er diſen Zueſtand habe/ bey Racht auffſtehe/ und bete/ den Degen ausziehe/ und Jemands ſchlage: oder Er weiſt es. Jn ienem Fall iſt er gantz ent- ſchuldiget; und vermeinet Er Kubach/ daß ein ſolcher Nachtgaͤnger auch zu entſchuldigen/ wann Er gleich ſolcher ſeiner Kranckheit halber berich- tet worden; aber Jhn dieſelbe gar ſelten ankom- met. Aber in dem Obern leztern Fall vermeint Er/ zu ſehen ſeye/ Ob/ wann ihme ſein Anligen wißend/ Er ſolchem übel habe vorkommen wol- len/ und die Thuͤr verſchloßen; Oder aber ſol- ches nicht gethan habe. Uff den erſten Fall koͤnne man Jhme nicht beykommen/ wann Er/ in ſeinem Zimmer/ einen umbbringe/ oder einem andern Schaden thue/ wann dem Entleibten ſein Zue- ſtand bewuſt geweſen. Aber auff den andern Fall/ wann Er die Thuͤr nicht verſperrt/ ſoll iſt Er ſchuldig/ ſolle auch/ aber mit einer extraordinari, Straff belegt werden. Auff D v

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/81>, abgerufen am 21.11.2024.