Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.fünftes Buch. und fast alle andere völker sie gehohlet/ bei zwo stundenbelustiget; da begab er sich wieder auf das Ertzbischof- liche schlos. Alhier verzog er noch ein halbes stündlein: welches mit allerhand gelehrten reden zugebracht ward. Darnach nahm er seinen abschied. Der Ertzbischof nöh- tigte ihn zwar bei ihm zu übernachten. Aber so bitseelig konte er nicht sein. Josef reisete weg. Gleichwohl verhies er über acht tage wiederzukommen. Seine rei- se ging auf die stadt Tanis zu: welche die Ebreer Zoan nennen. Diese hatte Mizraim ebenmäßig er- bauet. Auch ward sie nach der zeit der Egiptischen Kö- nige Sitz: da Moses so viel wunderwerke verrichtete. Unterdessen legte Assenat ein schwartzes trauerkleid Auf den achten tag sahe Assenat/ in der morgen- und O ij
fuͤnftes Buch. und faſt alle andere voͤlker ſie gehohlet/ bei zwo ſtundenbeluſtiget; da begab er ſich wieder auf das Ertzbiſchof- liche ſchlos. Alhier verzog er noch ein halbes ſtuͤndlein: welches mit allerhand gelehrten reden zugebracht ward. Darnach nahm er ſeinen abſchied. Der Ertzbiſchof noͤh- tigte ihn zwar bei ihm zu uͤbernachten. Aber ſo bitſeelig konte er nicht ſein. Joſef reiſete weg. Gleichwohl verhies er uͤber acht tage wiederzukommen. Seine rei- ſe ging auf die ſtadt Tanis zu: welche die Ebreer Zoan nennen. Dieſe hatte Mizraim ebenmaͤßig er- bauet. Auch ward ſie nach der zeit der Egiptiſchen Koͤ- nige Sitz: da Moſes ſo viel wunderwerke verrichtete. Unterdeſſen legte Aſſenat ein ſchwartzes trauerkleid Auf den achten tag ſahe Aſſenat/ in der morgen- und O ij
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fuͤnftes Buch.
und faſt alle andere voͤlker ſie gehohlet/ bei zwo ſtunden
beluſtiget; da begab er ſich wieder auf das Ertzbiſchof-
liche ſchlos. Alhier verzog er noch ein halbes ſtuͤndlein:
welches mit allerhand gelehrten reden zugebracht ward.
Darnach nahm er ſeinen abſchied. Der Ertzbiſchof noͤh-
tigte ihn zwar bei ihm zu uͤbernachten. Aber ſo bitſeelig
konte er nicht ſein. Joſef reiſete weg. Gleichwohl
verhies er uͤber acht tage wiederzukommen. Seine rei-
ſe ging auf die ſtadt Tanis zu: welche die Ebreer
Zoan nennen. Dieſe hatte Mizraim ebenmaͤßig er-
bauet. Auch ward ſie nach der zeit der Egiptiſchen Koͤ-
nige Sitz: da Moſes ſo viel wunderwerke verrichtete.
Unterdeſſen legte Aſſenat ein ſchwartzes trauerkleid
an: und warf alle Goͤtzenbilder zum fenſter hinaus/
welches nach dem mittage zuging. Auch beſtreuete ſie ihr
heupt mit aſche/ lag auf den kniehen/ faſtete/ und wei-
nete ſieben tage nacheinander. In aller dieſer zeit hoͤre-
te ſie nicht auf zu baͤhten. Sie baͤhtete den lebendigen
Gott an/ den Gott Joſefs. Sie floͤhete/ ſie ſeufzete
tag und nacht; und lies nicht nach/ als bis ſie der Hoͤch-
ſte erhoͤret. Sie ward auch in warheit erhoͤret: und die
herligkeit Gottes erſchien ihr.
Auf den achten tag ſahe Aſſenat/ in der morgen-
doͤmmerung/ zum fenſter hinaus/ nach dem aufgange
zu. Da erblikte ſie den morgenſtern: und neben ihm
taͤht ſich der himmel auf. Ploͤtzlich erſchien ein großes
maͤchtiges Licht. Das ſahe ſie; und fiel in die aſche nie-
der/ auf ihr angeſicht. Mitlerweile lies ſich ein Man
vom himmel hernieder. Der ſtund bei ihrem heupte.
Er rief ſie bei ihrem nahmen. Aber aus furcht konte ſie
nicht antworten. Er rief zum andern mahle: Aſſe-
nat/ Aſſenat. Da ermunterte ſie ſich/ und antwor-
tete: Herꝛ hier bin ich: ſage mir/ wer du biſt? Ich bin
ein Fuͤrſt/ gab er zur antwort/ des Hauſes Gottes/ und
ein Herzog der Heerſchaaren des HERꝛn. Stehe auf/
und
O ij
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