Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670.

Bild:
<< vorherige Seite

Kurtzbündige
Bäuern/ als ein hinterlaßenes gedenkmahl der Röh-
mischen kriegsleute/ gefunden.

ISIDI.
MYRIONIMAE.
SACRUM.
FESINUS. T. IULI.
SUTURNINI. G. P. P.
SERRARI. POSUIT.
FORTUNATUS.
EIUSDEM. SER. T. S.
FACIUNDUM
CURAVIT.

Eine andere hat man auch im Niederdeutschlande/
zum zeichen/ daß die Röhmer alda die Isis ebenmäßig
geehret/ gefunden; und zwar folgende:

ISIDI. SACRUM.
SEX. POMPEIUS. SEX. L. SYRUS.
MIL. LEG. V. AUG. V. S. L. M.

Servius bei dem 8 b. vom Eneas wil/ das Isis so
viel heisset/ als Erde. Isis autem AEgyptiorum lingua
terra est, quam Isin esse volunt. Macrob. l. 1 Saturnal.
c. 20: Isis cuncta religione celebratur: quae est vel terra,
vel natura rerum subjacens soli. Hinc est, quod conti-
nuatis uberibus corpus deae omne densetur; quia vel
terrae, vel rerum naturae alta nutritur universitas.
Aber
Diodor schreibet/ daß Isis so viel gesagt sei als alt;
und daß sie diesen nahmen von der alten und ewigen er-
zielung bekommen. Andere wollen/ daß Isis aus dem
Ebreischen byvn, das ist eine männin oder Jung-
frau
entspriesset; und daß die Egiptischen Priester da-
mit auf die gebuhrt unsers Heilandes aus einer Jung-
frau/ davon sie vielleicht aus dem munde der Ebreer ge-
höret/ ein auge gehabt. Doch hier von genug.

Zur

Kurtzbuͤndige
Baͤuern/ als ein hinterlaßenes gedenkmahl der Roͤh-
miſchen kriegsleute/ gefunden.

ISIDI.
MYRIONIMÆ.
SACRUM.
FESINUS. T. IULI.
SUTURNINI. G. P. P.
SERRARI. POSUIT.
FORTUNATUS.
EIUSDEM. SER. T. S.
FACIUNDUM
CURAVIT.

Eine andere hat man auch im Niederdeutſchlande/
zum zeichen/ daß die Roͤhmer alda die Iſis ebenmaͤßig
geehret/ gefunden; und zwar folgende:

ISIDI. SACRUM.
SEX. POMPEIUS. SEX. L. SYRUS.
MIL. LEG. V. AUG. V. S. L. M.

Servius bei dem 8 b. vom Eneas wil/ das Iſis ſo
viel heiſſet/ als Erde. Iſis autem Ægyptiorum linguâ
terra eſt, quam Iſin eſſe volunt. Macrob. l. 1 Saturnal.
c. 20: Iſis cunctâ religione celebratur: quæ eſt vel terra,
vel natura rerum ſubjacens ſoli. Hinc eſt, quòd conti-
nuatis uberibus corpus deæ omne denſetur; quia vel
terræ, vel rerum naturæ alta nutritur univerſitas.
Aber
Diodor ſchreibet/ daß Iſis ſo viel geſagt ſei als alt;
und daß ſie dieſen nahmen von der alten und ewigen er-
zielung bekommen. Andere wollen/ daß Iſis aus dem
Ebreiſchen ביון, das iſt eine maͤnnin oder Jung-
frau
entſprieſſet; und daß die Egiptiſchen Prieſter da-
mit auf die gebuhrt unſers Heilandes aus einer Jung-
frau/ davon ſie vielleicht aus dem munde der Ebreer ge-
hoͤret/ ein auge gehabt. Doch hier von genug.

Zur
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0398" n="374"/><fw place="top" type="header">Kurtzbu&#x0364;ndige</fw><lb/>
Ba&#x0364;uern/ als ein hinterlaßenes gedenkmahl der Ro&#x0364;h-<lb/>
mi&#x017F;chen kriegsleute/ gefunden.</p><lb/>
            <p>
              <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">ISIDI.<lb/>
MYRIONIMÆ.<lb/>
SACRUM.<lb/>
FESINUS. T. IULI.<lb/>
SUTURNINI. G. P. P.<lb/>
SERRARI. POSUIT.<lb/>
FORTUNATUS.<lb/>
EIUSDEM. SER. T. S.<lb/>
FACIUNDUM<lb/>
CURAVIT.</hi> </hi> </hi> </quote>
            </p><lb/>
            <p>Eine andere hat man auch im Niederdeut&#x017F;chlande/<lb/>
zum zeichen/ daß die Ro&#x0364;hmer alda die <hi rendition="#fr">I&#x017F;is</hi> ebenma&#x0364;ßig<lb/>
geehret/ gefunden; und zwar folgende:</p><lb/>
            <p>
              <quote> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq">ISIDI. SACRUM.<lb/>
SEX. POMPEIUS. SEX. L. SYRUS.<lb/>
MIL. LEG. V. AUG. V. S. L. M.</hi> </hi> </hi> </quote>
            </p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Servius</hi> bei dem 8 b. vom Eneas wil/ das <hi rendition="#fr">I&#x017F;is</hi> &#x017F;o<lb/>
viel hei&#x017F;&#x017F;et/ als <hi rendition="#fr">Erde</hi>. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I&#x017F;is</hi> autem Ægyptiorum linguâ<lb/><hi rendition="#i">terra</hi> e&#x017F;t, quam <hi rendition="#i">I&#x017F;in</hi> e&#x017F;&#x017F;e volunt. <hi rendition="#i">Macrob.</hi> l. 1 Saturnal.<lb/>
c. 20: <hi rendition="#i">I&#x017F;is</hi> cunctâ religione celebratur: quæ e&#x017F;t vel <hi rendition="#i">terra</hi>,<lb/>
vel natura rerum &#x017F;ubjacens &#x017F;oli. Hinc e&#x017F;t, quòd conti-<lb/>
nuatis uberibus corpus deæ omne den&#x017F;etur; quia vel<lb/>
terræ, vel rerum naturæ alta nutritur univer&#x017F;itas.</hi> Aber<lb/><hi rendition="#fr">Diodor</hi> &#x017F;chreibet/ daß <hi rendition="#fr">I&#x017F;is</hi> &#x017F;o viel ge&#x017F;agt &#x017F;ei als <hi rendition="#fr">alt</hi>;<lb/>
und daß &#x017F;ie die&#x017F;en nahmen von der alten und ewigen er-<lb/>
zielung bekommen. Andere wollen/ daß <hi rendition="#fr">I&#x017F;is</hi> aus dem<lb/>
Ebrei&#x017F;chen &#x05D1;&#x05D9;&#x05D5;&#x05DF;, das i&#x017F;t eine <hi rendition="#fr">ma&#x0364;nnin</hi> oder <hi rendition="#fr">Jung-<lb/>
frau</hi> ent&#x017F;prie&#x017F;&#x017F;et; und daß die Egipti&#x017F;chen Prie&#x017F;ter da-<lb/>
mit auf die gebuhrt un&#x017F;ers Heilandes aus einer Jung-<lb/>
frau/ davon &#x017F;ie vielleicht aus dem munde der Ebreer ge-<lb/>
ho&#x0364;ret/ ein auge gehabt. Doch hier von genug.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Zur</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[374/0398] Kurtzbuͤndige Baͤuern/ als ein hinterlaßenes gedenkmahl der Roͤh- miſchen kriegsleute/ gefunden. ISIDI. MYRIONIMÆ. SACRUM. FESINUS. T. IULI. SUTURNINI. G. P. P. SERRARI. POSUIT. FORTUNATUS. EIUSDEM. SER. T. S. FACIUNDUM CURAVIT. Eine andere hat man auch im Niederdeutſchlande/ zum zeichen/ daß die Roͤhmer alda die Iſis ebenmaͤßig geehret/ gefunden; und zwar folgende: ISIDI. SACRUM. SEX. POMPEIUS. SEX. L. SYRUS. MIL. LEG. V. AUG. V. S. L. M. Servius bei dem 8 b. vom Eneas wil/ das Iſis ſo viel heiſſet/ als Erde. Iſis autem Ægyptiorum linguâ terra eſt, quam Iſin eſſe volunt. Macrob. l. 1 Saturnal. c. 20: Iſis cunctâ religione celebratur: quæ eſt vel terra, vel natura rerum ſubjacens ſoli. Hinc eſt, quòd conti- nuatis uberibus corpus deæ omne denſetur; quia vel terræ, vel rerum naturæ alta nutritur univerſitas. Aber Diodor ſchreibet/ daß Iſis ſo viel geſagt ſei als alt; und daß ſie dieſen nahmen von der alten und ewigen er- zielung bekommen. Andere wollen/ daß Iſis aus dem Ebreiſchen ביון, das iſt eine maͤnnin oder Jung- frau entſprieſſet; und daß die Egiptiſchen Prieſter da- mit auf die gebuhrt unſers Heilandes aus einer Jung- frau/ davon ſie vielleicht aus dem munde der Ebreer ge- hoͤret/ ein auge gehabt. Doch hier von genug. Zur

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/398
Zitationshilfe: Zesen, Philipp von: Assenat. Amsterdam, 1670, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_assenat_1670/398>, abgerufen am 22.12.2024.