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Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660.

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Morgen-gebätt
sündiget/ meine begirrden die schranken
der ehrbarkeit überschritten/ es sej wis-
sendlich/ oder unwissendlich/ so bitte ich
umb gnädigste verzeihung. Ach! ver-
gib mir/ vergib mir/ o Herr/ alle mei-
ne mißhandlungen/ und versenke sie in
die tieffe des Meers/ daß jhrer nimm-
ermehr gedacht werde. Du weist/ daß
ich ein armer Sünder
eine arme Sünderin bin/ und auß gebrechlich-
keit/ die von unsern ersten Eltern/ uns
gleichsam angebohren zu sejn scheinet/
augenbliklich wanke. Darumb stärke
mich mit deiner kraft je mehr und mehr
und sej mein stab/ dar an ich auff deinen
wegen wandeln möge. Sej du mein
gleitsman/ und mein führer/ daß ich
nicht strauchele/ noch jrre/ noch durch
einicherlej sünde von dir/ meinem Gott
abweiche/ dann ohne deinen bejstand
vermag ich nichts: daß weistu selbsten
sehr wol. Darum verlasse ich mich al-
lein auff deine gnade. Ach HERR/
schleüß meine seele/ in deine hand/ und

be-

Morgen-gebaͤtt
ſündiget/ meine begirꝛden die ſchrankẽ
der ehrbarkeit überſchritten/ es ſej wiſ-
ſendlich/ oder unwiſſendlich/ ſo bitte ich
umb gnaͤdigſte verzeihung. Ach! ver-
gib mir/ vergib mir/ ò Herꝛ/ alle mei-
ne mißhandlungen/ und verſenke ſie in
die tieffe des Meers/ daß jhrer nimm-
ermehr gedacht werde. Du weiſt/ daß
ich ein armer Sünder
eine arme Sünderin bin/ und auß gebrechlich-
keit/ die von unſern erſten Eltern/ uns
gleichſam angebohren zu ſejn ſcheinet/
augenbliklich wanke. Darumb ſtaͤrke
mich mit deiner kraft je mehr und mehr
und ſej mein ſtab/ dar an ich auff deinen
wegen wandeln moͤge. Sej du mein
gleitsman/ und mein fuͤhrer/ daß ich
nicht ſtrauchele/ noch jrꝛe/ noch durch
einicherlej ſünde von dir/ meinem Gott
abweiche/ dann ohne deinen bejſtand
vermag ich nichts: daß weiſtu ſelbſten
ſehr wol. Darum verlaſſe ich mich al-
lein auff deine gnade. Ach HERR/
ſchleüß meine ſeele/ in deine hand/ und

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[14/0027] Morgen-gebaͤtt ſündiget/ meine begirꝛden die ſchrankẽ der ehrbarkeit überſchritten/ es ſej wiſ- ſendlich/ oder unwiſſendlich/ ſo bitte ich umb gnaͤdigſte verzeihung. Ach! ver- gib mir/ vergib mir/ ò Herꝛ/ alle mei- ne mißhandlungen/ und verſenke ſie in die tieffe des Meers/ daß jhrer nimm- ermehr gedacht werde. Du weiſt/ daß ich ein armer Sünder eine arme Sünderin bin/ und auß gebrechlich- keit/ die von unſern erſten Eltern/ uns gleichſam angebohren zu ſejn ſcheinet/ augenbliklich wanke. Darumb ſtaͤrke mich mit deiner kraft je mehr und mehr und ſej mein ſtab/ dar an ich auff deinen wegen wandeln moͤge. Sej du mein gleitsman/ und mein fuͤhrer/ daß ich nicht ſtrauchele/ noch jrꝛe/ noch durch einicherlej ſünde von dir/ meinem Gott abweiche/ dann ohne deinen bejſtand vermag ich nichts: daß weiſtu ſelbſten ſehr wol. Darum verlaſſe ich mich al- lein auff deine gnade. Ach HERR/ ſchleüß meine ſeele/ in deine hand/ und be-

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Zitationshilfe: Zesen, Philip von: Neues Buß- und Gebätt-buch. Schaffhausen, 1660, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_gebetbuch_1660/27>, abgerufen am 22.12.2024.