Zöckler, Otto: Die Lehre vom Urstand des Menschen. Gütersloh, 1879.V. Prüfung der vorgeschichtlich-anthropologischen Gegeninstanzen. diesesglauben Verderben, -- aber vielleicht Gestalt und Aus-sehen dieser prähistorischen Menschheit selbst? Sind es in der That ganze oder halbe Affenmenschen gewesen, die jene Aexte schwangen? Sind es gorilla-artige Schädel, die aus den Gräbern der Quaternär-, oder wie Manche lieber wollen der Tertiär-Zeit uns entgegengrinsen? Gemäß darwinistischer Theorie müßte dieß jedenfalls so sein; 1) K. Zittel, Aus der Urzeit, München 1871 f., S. 585 (vgl. 483.
487 u. ö.). V. Prüfung der vorgeſchichtlich-anthropologiſchen Gegeninſtanzen. dieſesglauben Verderben, — aber vielleicht Geſtalt und Aus-ſehen dieſer prähiſtoriſchen Menſchheit ſelbſt? Sind es in der That ganze oder halbe Affenmenſchen geweſen, die jene Aexte ſchwangen? Sind es gorilla-artige Schädel, die aus den Gräbern der Quaternär-, oder wie Manche lieber wollen der Tertiär-Zeit uns entgegengrinſen? Gemäß darwiniſtiſcher Theorie müßte dieß jedenfalls ſo ſein; 1) K. Zittel, Aus der Urzeit, München 1871 f., S. 585 (vgl. 483.
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V. Prüfung der vorgeſchichtlich-anthropologiſchen Gegeninſtanzen.
dieſesglauben Verderben, — aber vielleicht Geſtalt und Aus-
ſehen dieſer prähiſtoriſchen Menſchheit ſelbſt? Sind es
in der That ganze oder halbe Affenmenſchen geweſen, die jene Aexte
ſchwangen? Sind es gorilla-artige Schädel, die aus den Gräbern
der Quaternär-, oder wie Manche lieber wollen der Tertiär-Zeit
uns entgegengrinſen?
Gemäß darwiniſtiſcher Theorie müßte dieß jedenfalls ſo ſein;
der thatſächliche Befund ſpricht jedoch keineswegs zu Gunſten der
Annahme. Man ſollte im Jntereſſe des Deſcendenzglaubens erwarten
und wünſchen, daß gegen die Zeit des erſten Auftretens menſchlicher
Foſſilreſte auch beſonders zahlreiche Reſte menſchähnlicher Affen in
den paläontologiſchen Fundſtätten ſich einſtellten. Gerade das Ge-
gentheil iſt der Fall! Ein angeſehener Vertreter jenes Glaubens be-
merkt mit Recht: „Ein nothwendiges Poſtulat der Deſcendenztheorie
wäre die Exiſtenz zahlloſer foſſiler Uebergangsformen, wodurch alle
früheren und jetzigen Arten zu einer vollkommen geſchloſſenen Kette
vereinigt würden. Das iſt nun keineswegs der Fall. Wenn uns
auch die Paläontologie außerordentlich viele Lücken in den bio-
logiſchen Syſtemen ausfüllt, ſo ſind wir doch weit entfernt, den
Stammbaum auch nur einer einzigen Claſſe vollſtändig herſtellen zu
können.‟ 1) Dieſes hier im Allgemeinen behauptete Fehlen foſſiler
Uebergangsglieder iſt gerade da, wo es ſich um den Nachweis der
Hervorbildung des Menſchen aus den Simiaden oder auch aus den
Lemuriden handelt, ein ganz beſonders auffallendes und peinliches.
Das Nicht-Vorkommen oder Kaum-Vorkommen foſſiler Affenarten,
zumal dem menſchlichen Typus nachſtehender, bildet für die Paläon-
tologen darwiniſtiſcher Schule ein wahres Kreuz. Es hat zur Auf-
ſtellung von mancherlei wunderlichen Hypotheſen geführt. Die ſchon
ziemlich alte, nicht etwa erſt vom britiſchen Zoologen Sclater oder
von Häckel, ſondern bereits vom ſchellingianiſirenden Naturphiloſophen
Link (1821) ausgebildete Hypotheſe einer verſunkenen Atlantis des
1) K. Zittel, Aus der Urzeit, München 1871 f., S. 585 (vgl. 483.
487 u. ö.).
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