Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.bet/ oder diesen Leuten sonsten sehr reichliche Geschencke gethan; da hingegen bey dem frommen Ernesto eine wahre / ungefärbte/ und auf keine Heucheley hinaus lauffende Frömmigkeit zu finden war. Von ihm rühret die Erneuerung bis dahin wüst gelegenen Gothischen Schlosses her/ welches er/ zu einer bessern Vorbedeutung/ Friedenstein nennen ließ. Es ist Reichs- und Weltkündig/ daß bey der im Königreich Boheimben/ noch im Majo, anno 1618. entstandenen/ und von dannen aus in gantz Teutschland ausgebreiteten/ und leider noch continuirenden Unruhe/ der Durchlauchtigste Churfürst zu Sachsen sc. und Burggraf zu Magdeburg/ nicht allein der letzt-verstorbenen/ und uunmehr in GOtt ruhenden/ wie auch der jetzt noch regierenden Römischen Kayserlichen Majest. mit Raht und That gantz treulich und aufrichtig assistirt/ sondern sich auch bey allen Chur-Fürsten und Ständen des Reichs/ nach äusserster Möglichkeit bemühet/ darmit das aufgegangene Feuer wiederum gedämpffet/ die allerseits eingerissene Mißhelligkeit durch zulässige Mittel/ in der Güte beygeleget/ das alte Teutsche Vertrauen wiederum aufgerichtet und gepflantzet/ und das liebe Vaterland/ Teutscher Nation, von gäntzlichem Untergang und ruine erhalten/ auch dadurch der liebe edle Friede wiederum erlanget werden möchte. Immassen dann höchstgedacht/ Ihr Churfürstliche Durchlauchtigkeit/ anno 1620. ohne die geringste assistens einiges Reichs-Standes/ oder Ihr Landschaft eine ansehnliche Armee, auf ihren eigenen Unkosten geworben/ mit derselben persönlich zu Felde gezogen/ die beeden Marggrafthümer Ober- und Nieder-Laußnitz mit Gewalt/ und hernach durch gütliche Tractaten die 14. Fürstenthümer/ samt der Grafschaft Glatz in Ober- und Nieder-Schlesien wiedernm zum schuldigen Gehorsam gebracht (deshalben ihr dann auch noch etliche Millionem an ihrem baar ausgelegten Gelde zurückständig) so haben sie auch/ wegen unterschiedlicher Absendung nacher Braunschweig/ wie auch an den Kayserlichen Hofe/ und auf den vor einem Jahre zu Regenspurg gehaltenen Collegial-Tag/ gar schwere und grosse Unkosten aufgewendet/ auch sonsten mit gantz beweglichen Erinnerungen/ und andern Mitteln an ihr je nichts ermangeln lassen/ damit die schädlichen extremitäten verhütet/ und das in widrigen Fall besorgende Unglück abgewendet werden möchte. Ob nun wohl allerhöchstgedachte/ Ihr Kayserliche Majestät/ solche höchst ansehnliche / kostbare/ nutz- und ersprießliche Dienste Ihr allergnädigst belieben lassen / dieselben/ wie auch Ihr Churfürstliche Durchlauchtigkeit grosse Sorgfalt/ und gantz eyfferige wohlmeinende Erinnerungen/ höchlichen gerühmet/ sich zu der schuldigen Wiederstattung der beschehen baaren Auslagen/ auch sonsten danckbahre Vergeltung um sie/ die ihrigen/ und ihre Posterität höchlichen verbündlich gemacht/ auch Seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit darbey synceriret/ daß dieselb zu Ihrer Majestät Vid. Cyrringi vit. Ernest. Pit.
bet/ oder diesen Leuten sonsten sehr reichliche Geschencke gethan; da hingegen bey dem frommen Ernesto eine wahre / ungefärbte/ und auf keine Heucheley hinaus lauffende Frömmigkeit zu finden war. Von ihm rühret die Erneuerung bis dahin wüst gelegenen Gothischen Schlosses her/ welches er/ zu einer bessern Vorbedeutung/ Friedenstein nennen ließ. Es ist Reichs- und Weltkündig/ daß bey der im Königreich Boheimben/ noch im Majo, anno 1618. entstandenen/ und von dannen aus in gantz Teutschland ausgebreiteten/ und leider noch continuirenden Unruhe/ der Durchlauchtigste Churfürst zu Sachsen sc. und Burggraf zu Magdeburg/ nicht allein der letzt-verstorbenen/ und uunmehr in GOtt ruhenden/ wie auch der jetzt noch regierenden Römischen Kayserlichen Majest. mit Raht und That gantz treulich und aufrichtig assistirt/ sondern sich auch bey allen Chur-Fürsten und Ständen des Reichs/ nach äusserster Möglichkeit bemühet/ darmit das aufgegangene Feuer wiederum gedämpffet/ die allerseits eingerissene Mißhelligkeit durch zulässige Mittel/ in der Güte beygeleget/ das alte Teutsche Vertrauen wiederum aufgerichtet und gepflantzet/ und das liebe Vaterland/ Teutscher Nation, von gäntzlichem Untergang und ruine erhalten/ auch dadurch der liebe edle Friede wiederum erlanget werden möchte. Immassen dann höchstgedacht/ Ihr Churfürstliche Durchlauchtigkeit/ anno 1620. ohne die geringste assistens einiges Reichs-Standes/ oder Ihr Landschaft eine ansehnliche Armeé, auf ihren eigenen Unkosten geworben/ mit derselben persönlich zu Felde gezogen/ die beeden Marggrafthümer Ober- und Nieder-Laußnitz mit Gewalt/ und hernach durch gütliche Tractaten die 14. Fürstenthümer/ samt der Grafschaft Glatz in Ober- und Nieder-Schlesien wiedernm zum schuldigen Gehorsam gebracht (deshalben ihr dann auch noch etliche Millionem an ihrem baar ausgelegten Gelde zurückständig) so haben sie auch/ wegen unterschiedlicher Absendung nacher Braunschweig/ wie auch an den Kayserlichen Hofe/ und auf den vor einem Jahre zu Regenspurg gehaltenen Collegial-Tag/ gar schwere und grosse Unkosten aufgewendet/ auch sonsten mit gantz beweglichen Erinnerungen/ und andern Mitteln an ihr je nichts ermangeln lassen/ damit die schädlichen extremitäten verhütet/ und das in widrigen Fall besorgende Unglück abgewendet werden möchte. Ob nun wohl allerhöchstgedachte/ Ihr Kayserliche Majestät/ solche höchst ansehnliche / kostbare/ nutz- und ersprießliche Dienste Ihr allergnädigst belieben lassen / dieselben/ wie auch Ihr Churfürstliche Durchlauchtigkeit grosse Sorgfalt/ und gantz eyfferige wohlmeinende Erinnerungen/ höchlichen gerühmet/ sich zu der schuldigen Wiederstattung der beschehen baaren Auslagen/ auch sonsten danckbahre Vergeltung um sie/ die ihrigen/ und ihre Posterität höchlichen verbündlich gemacht/ auch Seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit darbey synceriret/ daß dieselb zu Ihrer Majestät Vid. Cyrringi vit. Ernest. Pit.
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bet/ oder diesen Leuten sonsten sehr reichliche Geschencke gethan; da hingegen bey dem frommen Ernesto eine wahre / ungefärbte/ und auf keine Heucheley hinaus lauffende Frömmigkeit zu finden war. Von ihm rühret die Erneuerung bis dahin wüst gelegenen Gothischen Schlosses her/ welches er/ zu einer bessern Vorbedeutung/ Friedenstein nennen ließ.
Es ist Reichs- und Weltkündig/ daß bey der im Königreich Boheimben/ noch im Majo, anno 1618. entstandenen/ und von dannen aus in gantz Teutschland ausgebreiteten/ und leider noch continuirenden Unruhe/ der Durchlauchtigste Churfürst zu Sachsen sc. und Burggraf zu Magdeburg/ nicht allein der letzt-verstorbenen/ und uunmehr in GOtt ruhenden/ wie auch der jetzt noch regierenden Römischen Kayserlichen Majest. mit Raht und That gantz treulich und aufrichtig assistirt/ sondern sich auch bey allen Chur-Fürsten und Ständen des Reichs/ nach äusserster Möglichkeit bemühet/ darmit das aufgegangene Feuer wiederum gedämpffet/ die allerseits eingerissene Mißhelligkeit durch zulässige Mittel/ in der Güte beygeleget/ das alte Teutsche Vertrauen wiederum aufgerichtet und gepflantzet/ und das liebe Vaterland/ Teutscher Nation, von gäntzlichem Untergang und ruine erhalten/ auch dadurch der liebe edle Friede wiederum erlanget werden möchte. Immassen dann höchstgedacht/ Ihr Churfürstliche Durchlauchtigkeit/ anno 1620. ohne die geringste assistens einiges Reichs-Standes/ oder Ihr Landschaft eine ansehnliche Armeé, auf ihren eigenen Unkosten geworben/ mit derselben persönlich zu Felde gezogen/ die beeden Marggrafthümer Ober- und Nieder-Laußnitz mit Gewalt/ und hernach durch gütliche Tractaten die 14. Fürstenthümer/ samt der Grafschaft Glatz in Ober- und Nieder-Schlesien wiedernm zum schuldigen Gehorsam gebracht (deshalben ihr dann auch noch etliche Millionem an ihrem baar ausgelegten Gelde zurückständig) so haben sie auch/ wegen unterschiedlicher Absendung nacher Braunschweig/ wie auch an den Kayserlichen Hofe/ und auf den vor einem Jahre zu Regenspurg gehaltenen Collegial-Tag/ gar schwere und grosse Unkosten aufgewendet/ auch sonsten mit gantz beweglichen Erinnerungen/ und andern Mitteln an ihr je nichts ermangeln lassen/ damit die schädlichen extremitäten verhütet/ und das in widrigen Fall besorgende Unglück abgewendet werden möchte. Ob nun wohl allerhöchstgedachte/ Ihr Kayserliche Majestät/ solche höchst ansehnliche / kostbare/ nutz- und ersprießliche Dienste Ihr allergnädigst belieben lassen / dieselben/ wie auch Ihr Churfürstliche Durchlauchtigkeit grosse Sorgfalt/ und gantz eyfferige wohlmeinende Erinnerungen/ höchlichen gerühmet/ sich zu der schuldigen Wiederstattung der beschehen baaren Auslagen/ auch sonsten danckbahre Vergeltung um sie/ die ihrigen/ und ihre Posterität höchlichen verbündlich gemacht/ auch Seiner Churfürstlichen Durchlauchtigkeit darbey synceriret/ daß dieselb zu Ihrer Majestät
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Zitationshilfe: | Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/224>, abgerufen am 16.07.2024. |