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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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wolten/ doch ist sie nachher ebenfalls erblich worden/ davon vorher bey dem Hause Pfaltz mehrere Erwehnung geschehen. Nach diesem/ kam auch die Sächsische Pfaltz auf/ deren wahrer Ursprung aber ungewiß ist/ ohngeachtet einige einen Namens Albion, zum ersten Pfaltz-Grafen machen/ andere aber dieses dem Ottoni II. zuschreiben wollen/ dieses bleibet dahin gestellet/ allein irrig ist/ wann vorgegeben wird ob habe Marggraf Heinrich von Meissen der Erlauchtete/ die Pfaltz Sachsen zu Magdeburg verwalten lassen/ in dem man das Burggrafthum mit dem Pfaltz-Amte vermischete. Der Pfaltz-Städte aber waren in Sachsen vor diesem 5. nemlich Gruna oder Grona, vormahlen die Haupt-Stadt der Sorben und Wenden/ wiewoh/ wo solche gelegen/ ungewiß ist/ Werlitz, von der das Pfaltz-Gerichte nach mahls nach Goslar kam/ dann Wahlhausen/ Alstädt und Merseburg. Die allerersten Pfaltz-Grafen von Sachsen/ sollen die Grafen zu Merseburg gewesen seyn/ und solch Pfaltz-Grafthum Bruno, Graf zu Merseburg bekommen haben/ Von diesem Bruno an wird das Pfaltz-Amt bey etlichen Grafen von Wettin also fortgeführet/ bis auf Fridrich IV. Grafen zu Wettin, und Pfaltz-Grafen zu Sachsen/ in dessen Sohn Friderico V. der erstlich ein Münch war/ bey Absterben aber des Bruders/ Heinrici/ die Münchs-Kappe wegwarf und heyrahtete/ gleichwohl auf Zureden Ertz-Bischofs Nordberts zu Magdeburg/ sich wieder geistlich machen/ die Münchs-Kappe vom neuen anschwatzen/ und von der Gemahlin scheiden ließ. So mächtig war in den damahligen Zeiten die Müncherey / daß sie auch Fürsten in ihres gleichen verwandeln konte. Mit diesem Friderico gienge der Wettinisch - Pfaltzgräfliche Männliche Stamm aus/ Graf Albert aber zu sommerschenburg/ eine der berühmtesten Grafschaften/ in den alten Zeiten / hatte Pfaltzgraf Friederich I. Grafens zu Merseburg und Wettin/ Tochter/ die Odam zur Ehe/ die ihm die Agnes, nachmahls Gräfin zu Weymar gebahr. Dieses sein Sohn Friederich/ Graf zu Sommerschenburg/ zerfiel mit Pfaltz-Graf Friederich IV. und nahm ihm die Pfaltzgrafschaftab/ ward von Kayser Heinrich IV. darinnen bestätiget/ darbey Er sich desto eher erhalten konte/ weil/ wie vor erwehnet / die Wettinische Pfältzische männliche Linie verkluchet hatte. Alles dieses bringet angeführter Autor gantz anders vor; Allein/ obgleich das letztere/ wie nach nemlich die Pfaltz Sachsen auf das Sommerschenburgische Haus gekommen/ seine Richtigkeit hat/ so kan doch das erstere/ gemeldter Ursachen halber nicht bestehen/ und ist hierinnen den Herrn Lucae eher zu trauen. Doch diese Würde behielte das Sommerschenburgische Haus nicht lange/ in dem der gantze Pfaltz-

Vid. Pet. Alb. Stamm Buch des Hauses Sachsen.
V. Lucae Fürsten Saal. p 652.
V. Bert. rer. Germ. p m. 153.
Alb. in Meis. Chron. Tit. 10. Lucae Fürsten-Saa. p. 652. allwo nur gedachter locus von dem Herrn Luca angefüret wird/ allein er will das nicht beweisen/ was der Herr Lucae verlanget.
Struv. synt. Jur. publ. dissert 20. § 15.
l. cit.

wolten/ doch ist sie nachher ebenfalls erblich worden/ davon vorher bey dem Hause Pfaltz mehrere Erwehnung geschehen. Nach diesem/ kam auch die Sächsische Pfaltz auf/ deren wahrer Ursprung aber ungewiß ist/ ohngeachtet einige einen Namens Albion, zum ersten Pfaltz-Grafen machen/ andere aber dieses dem Ottoni II. zuschreiben wollen/ dieses bleibet dahin gestellet/ allein irrig ist/ wann vorgegeben wird ob habe Marggraf Heinrich von Meissen der Erlauchtete/ die Pfaltz Sachsen zu Magdeburg verwalten lassen/ in dem man das Burggrafthum mit dem Pfaltz-Amte vermischete. Der Pfaltz-Städte aber waren in Sachsen vor diesem 5. nemlich Gruna oder Grona, vormahlen die Haupt-Stadt der Sorben und Wenden/ wiewoh/ wo solche gelegen/ ungewiß ist/ Werlitz, von der das Pfaltz-Gerichte nach mahls nach Goslar kam/ dann Wahlhausen/ Alstädt und Merseburg. Die allerersten Pfaltz-Grafen von Sachsen/ sollen die Grafen zu Merseburg gewesen seyn/ und solch Pfaltz-Grafthum Bruno, Graf zu Merseburg bekommen haben/ Von diesem Bruno an wird das Pfaltz-Amt bey etlichen Grafen von Wettin also fortgeführet/ bis auf Fridrich IV. Grafen zu Wettin, und Pfaltz-Grafen zu Sachsen/ in dessen Sohn Friderico V. der erstlich ein Münch war/ bey Absterben aber des Bruders/ Heinrici/ die Münchs-Kappe wegwarf und heyrahtete/ gleichwohl auf Zureden Ertz-Bischofs Nordberts zu Magdeburg/ sich wieder geistlich machen/ die Münchs-Kappe vom neuen anschwatzen/ und von der Gemahlin scheiden ließ. So mächtig war in den damahligen Zeiten die Müncherey / daß sie auch Fürsten in ihres gleichen verwandeln konte. Mit diesem Friderico gienge der Wettinisch - Pfaltzgräfliche Männliche Stamm aus/ Graf Albert aber zu sommerschenburg/ eine der berühmtesten Grafschaften/ in den alten Zeiten / hatte Pfaltzgraf Friederich I. Grafens zu Merseburg und Wettin/ Tochter/ die Odam zur Ehe/ die ihm die Agnes, nachmahls Gräfin zu Weymar gebahr. Dieses sein Sohn Friederich/ Graf zu Sommerschenburg/ zerfiel mit Pfaltz-Graf Friederich IV. und nahm ihm die Pfaltzgrafschaftab/ ward von Kayser Heinrich IV. darinnen bestätiget/ darbey Er sich desto eher erhalten konte/ weil/ wie vor erwehnet / die Wettinische Pfältzische männliche Linie verkluchet hatte. Alles dieses bringet angeführter Autor gantz anders vor; Allein/ obgleich das letztere/ wie nach nemlich die Pfaltz Sachsen auf das Sommerschenburgische Haus gekommen/ seine Richtigkeit hat/ so kan doch das erstere/ gemeldter Ursachen halber nicht bestehen/ und ist hierinnen den Herrn Lucae eher zu trauen. Doch diese Würde behielte das Som̃erschenburgische Haus nicht lange/ in dem der gantze Pfaltz-

Vid. Pet. Alb. Stamm Buch des Hauses Sachsen.
V. Lucae Fürsten Saal. p 652.
V. Bert. rer. Germ. p m. 153.
Alb. in Meis. Chron. Tit. 10. Lucae Fürsten-Saa. p. 652. allwo nur gedachter locus von dem Herrn Luca angefüret wird/ allein er will das nicht beweisen/ was der Herr Lucae verlanget.
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[933/0387] wolten/ doch ist sie nachher ebenfalls erblich worden/ davon vorher bey dem Hause Pfaltz mehrere Erwehnung geschehen. Nach diesem/ kam auch die Sächsische Pfaltz auf/ deren wahrer Ursprung aber ungewiß ist/ ohngeachtet einige einen Namens Albion, zum ersten Pfaltz-Grafen machen/ andere aber dieses dem Ottoni II. zuschreiben wollen/ dieses bleibet dahin gestellet/ allein irrig ist/ wann vorgegeben wird ob habe Marggraf Heinrich von Meissen der Erlauchtete/ die Pfaltz Sachsen zu Magdeburg verwalten lassen/ in dem man das Burggrafthum mit dem Pfaltz-Amte vermischete. Der Pfaltz-Städte aber waren in Sachsen vor diesem 5. nemlich Gruna oder Grona, vormahlen die Haupt-Stadt der Sorben und Wenden/ wiewoh/ wo solche gelegen/ ungewiß ist/ Werlitz, von der das Pfaltz-Gerichte nach mahls nach Goslar kam/ dann Wahlhausen/ Alstädt und Merseburg. Die allerersten Pfaltz-Grafen von Sachsen/ sollen die Grafen zu Merseburg gewesen seyn/ und solch Pfaltz-Grafthum Bruno, Graf zu Merseburg bekommen haben/ Von diesem Bruno an wird das Pfaltz-Amt bey etlichen Grafen von Wettin also fortgeführet/ bis auf Fridrich IV. Grafen zu Wettin, und Pfaltz-Grafen zu Sachsen/ in dessen Sohn Friderico V. der erstlich ein Münch war/ bey Absterben aber des Bruders/ Heinrici/ die Münchs-Kappe wegwarf und heyrahtete/ gleichwohl auf Zureden Ertz-Bischofs Nordberts zu Magdeburg/ sich wieder geistlich machen/ die Münchs-Kappe vom neuen anschwatzen/ und von der Gemahlin scheiden ließ. So mächtig war in den damahligen Zeiten die Müncherey / daß sie auch Fürsten in ihres gleichen verwandeln konte. Mit diesem Friderico gienge der Wettinisch - Pfaltzgräfliche Männliche Stamm aus/ Graf Albert aber zu sommerschenburg/ eine der berühmtesten Grafschaften/ in den alten Zeiten / hatte Pfaltzgraf Friederich I. Grafens zu Merseburg und Wettin/ Tochter/ die Odam zur Ehe/ die ihm die Agnes, nachmahls Gräfin zu Weymar gebahr. Dieses sein Sohn Friederich/ Graf zu Sommerschenburg/ zerfiel mit Pfaltz-Graf Friederich IV. und nahm ihm die Pfaltzgrafschaftab/ ward von Kayser Heinrich IV. darinnen bestätiget/ darbey Er sich desto eher erhalten konte/ weil/ wie vor erwehnet / die Wettinische Pfältzische männliche Linie verkluchet hatte. Alles dieses bringet angeführter Autor gantz anders vor; Allein/ obgleich das letztere/ wie nach nemlich die Pfaltz Sachsen auf das Sommerschenburgische Haus gekommen/ seine Richtigkeit hat/ so kan doch das erstere/ gemeldter Ursachen halber nicht bestehen/ und ist hierinnen den Herrn Lucae eher zu trauen. Doch diese Würde behielte das Som̃erschenburgische Haus nicht lange/ in dem der gantze Pfaltz- Vid. Pet. Alb. Stamm Buch des Hauses Sachsen. V. Lucae Fürsten Saal. p 652. V. Bert. rer. Germ. p m. 153. Alb. in Meis. Chron. Tit. 10. Lucae Fürsten-Saa. p. 652. allwo nur gedachter locus von dem Herrn Luca angefüret wird/ allein er will das nicht beweisen/ was der Herr Lucae verlanget. Struv. synt. Jur. publ. dissert 20. § 15. l. cit.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 933. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/387>, abgerufen am 21.11.2024.