Jn was gestalt das Sesamum in Egypten gefunden werde/ berichtet Herr Dapper in sei- ner newen Beschreibung Africae also: Sesa- mum schießt mit einem einigen geraden sten- gel anderthalb fuß hoch. Die blätter die unden am stengel sitzen/ sind tieff eingekerbet/ aber die oben stehen/ den blättern des Nachtschatten sehr gleich. Die Blumen sind klein und weiß/ darauß vier-fünff- oder sechs-eckichte kleine schotten wachsen/ in denen ein gelber und süs- ser same wie der Lein-same liget. Auß diesem wird ein öhl geschlagen/ das die Araber Zeid Taip, das ist/ gutes öhl/ weil es so für- trefflich ist/ nennen. Die Egyptier brauchen es sehr viel in der speise/ darumb gilt es auch mehr als das Oliven-öhl. Die blät- ter/ der samen und das öhl/ werden zu viel gebrechen des menschlichen Leibes von ihnen gebrauchet. Die Egyptischen Bauren nu- tzen den samen von alten zeiten her zur spei- se/ und werden seiner öhlhafftigkeit wegen darvon fett und dick. Auch gebrauchet man in Egypten das öhl vor die flecken der haut/ und darzu thun sie es theils in die speise/ theils schmieren sie die haut darmit.
Quintus Curtius schreibet/ daß der je- nige Soldat/ welcher den grossen Alexan- drum über den abschewlichen Asiatischen Berg Caucasum begleitet/ und auß mangel Brots auff dem weg hungers-noth erlitten/ seine äusserliche Glieder mit diesem öhl ge- salbet habe.
CAPUT XXIV. Heyden-korn.Frumentum Sarra- cenicum.
Namen.
HEyden-korn heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 5 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material - 5 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt]. Lateinisch/ Frumen- tum Sarracenicum, Hirco triticum, Fa- [Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Heyden-korn.Frumentum Sarracenicum. go-triticum, Tragopyrum, Phegopyrum, Tri- ticum Hircinum & Faginum, Erysimum Theo- phrasti folio hederaceo, C. Bauh. Jtaliänisch/ Grano Saraceno, Formentone. Frantzösisch/ Bled Sarrazin. Englisch/ Bock-wheate/ or Branck. Dänisch/ Bog-huede. Nider- ländisch/ Boeckweyt/ Bueckweyt. Jn hoch- teutscher sprach wird es auch genent Vock- weitzen/ Buchweitzen und Grütz.
Gestalt.
Nach Herren Matthioli bericht/ ware das Heyden-korn den alten unbekandt/ jetzund aber ist es gar gemein. Das Heyden-korn hat glatte/ runde/ rothe und hole stengel/ die sind einer elen hoch/ zu rings mit blätteren besetzt/ die vergleichen sich dem Ephew/ auß- genommen daß sie zarter/ weicher und spi- tziger sind. Es trägt kleine/ weisse und zu- sammen gedrungene blümlein wie am Hol- lunder/ die werden zu dreyerley körnlein/ außwendig sind sie schwartz/ inwendig weiß. Seine wurtzel ist zasicht/ oder gleichsam haaricht.
Das Heyden-korn verschmähet kein Erd- reich/ und liebet den Regen. Bey den Teut- schen wird es gesäet im Aprill und Meyen/ fürnemlich im Wasgäw: Man findet es bey Hagenaw/ und allhier zu Basel bey dem Fürstlichen Schloß Fridlingen/ und dem Dorff Riechen. Jn Niderland bey An- torff und in Franckreich/ stehen die Aecker voll. Es wächßt in Jtalien auff den Vicen- tzischen und Foro-Juliensischen Bergen/ wird allda bißweilen an heissen orten nach der Ernd wegen des Futters widerumb ge- säet/ denn es bald herfür komt/ und ge- schwind zeitiget.
Jn was geſtalt das Seſamum in Egypten gefunden werde/ berichtet Herꝛ Dapper in ſei- ner newen Beſchreibung Africæ alſo: Seſa- mum ſchießt mit einem einigen geraden ſten- gel anderthalb fuß hoch. Die blaͤtter die undẽ am ſtengel ſitzen/ ſind tieff eingekerbet/ aber die oben ſtehẽ/ den blaͤttern des Nachtſchatten ſehr gleich. Die Blumen ſind klein und weiß/ darauß vier-fuͤnff- oder ſechs-eckichte kleine ſchotten wachſen/ in denen ein gelber und ſuͤſ- ſer ſame wie der Lein-ſame liget. Auß dieſem wird ein oͤhl geſchlagen/ das die Araber Zeid Taip, das iſt/ gutes oͤhl/ weil es ſo fuͤr- trefflich iſt/ nennen. Die Egyptier brauchen es ſehr viel in der ſpeiſe/ darumb gilt es auch mehr als das Oliven-oͤhl. Die blaͤt- ter/ der ſamen und das oͤhl/ werden zu viel gebrechen des menſchlichen Leibes von ihnen gebrauchet. Die Egyptiſchen Bauren nu- tzen den ſamen von alten zeiten her zur ſpei- ſe/ und werden ſeiner oͤhlhafftigkeit wegen darvon fett und dick. Auch gebrauchet man in Egypten das oͤhl vor die flecken der haut/ und darzu thun ſie es theils in die ſpeiſe/ theils ſchmieren ſie die haut darmit.
Quintus Curtius ſchreibet/ daß der je- nige Soldat/ welcher den groſſen Alexan- drum uͤber den abſchewlichen Aſiatiſchen Berg Caucaſum begleitet/ und auß mangel Brots auff dem weg hungers-noth erlitten/ ſeine aͤuſſerliche Glieder mit dieſem oͤhl ge- ſalbet habe.
CAPUT XXIV. Heyden-korn.Frumentum Sarra- cenicum.
Namen.
HEyden-korn heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 5 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material – 5 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt]. Lateiniſch/ Frumen- tum Sarracenicum, Hirco triticum, Fa- [Spaltenumbruch]
[Abbildung]
Heyden-korn.Frumentum Sarracenicum. go-triticum, Tragopyrum, Phegopyrum, Tri- ticum Hircinum & Faginum, Eryſimum Theo- phraſti folio hederaceo, C. Bauh. Jtaliaͤniſch/ Grano Saraceno, Formentone. Frantzoͤſiſch/ Bled Sarrazin. Engliſch/ Bock-wheate/ or Branck. Daͤniſch/ Bog-huede. Nider- laͤndiſch/ Boeckweyt/ Bueckweyt. Jn hoch- teutſcher ſprach wird es auch genent Vock- weitzen/ Buchweitzen und Gruͤtz.
Geſtalt.
Nach Herꝛen Matthioli bericht/ ware das Heyden-korn den alten unbekandt/ jetzund aber iſt es gar gemein. Das Heyden-korn hat glatte/ runde/ rothe und hole ſtengel/ die ſind einer elen hoch/ zu rings mit blaͤtteren beſetzt/ die vergleichen ſich dem Ephew/ auß- genommen daß ſie zarter/ weicher und ſpi- tziger ſind. Es traͤgt kleine/ weiſſe und zu- ſammen gedrungene bluͤmlein wie am Hol- lunder/ die werden zu dreyerley koͤrnlein/ außwendig ſind ſie ſchwartz/ inwendig weiß. Seine wurtzel iſt zaſicht/ oder gleichſam haaricht.
Das Heyden-korn verſchmaͤhet kein Erd- reich/ und liebet den Regen. Bey den Teut- ſchen wird es geſaͤet im Aprill und Meyen/ fuͤrnemlich im Wasgaͤw: Man findet es bey Hagenaw/ und allhier zu Baſel bey dem Fuͤrſtlichen Schloß Fridlingen/ und dem Dorff Riechen. Jn Niderland bey An- torff und in Franckreich/ ſtehen die Aecker voll. Es waͤchßt in Jtalien auff den Vicen- tziſchen und Foro-Julienſiſchen Bergen/ wird allda bißweilen an heiſſen orten nach der Ernd wegen des Futters widerumb ge- ſaͤet/ denn es bald herfuͤr komt/ und ge- ſchwind zeitiget.
Eigenſchafft.
Das Heyden-korn iſt mittelmaͤſſig/ warm
und
T t
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Von den Kraͤuteren.
[Abbildung Seſamen-kern. Seſamum.
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Jn was geſtalt das Seſamum in Egypten
gefunden werde/ berichtet Herꝛ Dapper in ſei-
ner newen Beſchreibung Africæ alſo: Seſa-
mum ſchießt mit einem einigen geraden ſten-
gel anderthalb fuß hoch. Die blaͤtter die undẽ
am ſtengel ſitzen/ ſind tieff eingekerbet/ aber die
oben ſtehẽ/ den blaͤttern des Nachtſchatten ſehr
gleich. Die Blumen ſind klein und weiß/
darauß vier-fuͤnff- oder ſechs-eckichte kleine
ſchotten wachſen/ in denen ein gelber und ſuͤſ-
ſer ſame wie der Lein-ſame liget. Auß dieſem
wird ein oͤhl geſchlagen/ das die Araber
Zeid Taip, das iſt/ gutes oͤhl/ weil es ſo fuͤr-
trefflich iſt/ nennen. Die Egyptier brauchen
es ſehr viel in der ſpeiſe/ darumb gilt es
auch mehr als das Oliven-oͤhl. Die blaͤt-
ter/ der ſamen und das oͤhl/ werden zu viel
gebrechen des menſchlichen Leibes von ihnen
gebrauchet. Die Egyptiſchen Bauren nu-
tzen den ſamen von alten zeiten her zur ſpei-
ſe/ und werden ſeiner oͤhlhafftigkeit wegen
darvon fett und dick. Auch gebrauchet man
in Egypten das oͤhl vor die flecken der haut/
und darzu thun ſie es theils in die ſpeiſe/
theils ſchmieren ſie die haut darmit.
Quintus Curtius ſchreibet/ daß der je-
nige Soldat/ welcher den groſſen Alexan-
drum uͤber den abſchewlichen Aſiatiſchen
Berg Caucaſum begleitet/ und auß mangel
Brots auff dem weg hungers-noth erlitten/
ſeine aͤuſſerliche Glieder mit dieſem oͤhl ge-
ſalbet habe.
CAPUT XXIV.
Heyden-korn. Frumentum Sarra-
cenicum.
Namen.
HEyden-korn heißt Griechiſch/ _____-
_____, _. Lateiniſch/ Frumen-
tum Sarracenicum, Hirco triticum, Fa-
[Abbildung Heyden-korn. Frumentum
Sarracenicum.
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go-triticum, Tragopyrum, Phegopyrum, Tri-
ticum Hircinum & Faginum, Eryſimum Theo-
phraſti folio hederaceo, C. Bauh. Jtaliaͤniſch/
Grano Saraceno, Formentone. Frantzoͤſiſch/
Bled Sarrazin. Engliſch/ Bock-wheate/ or
Branck. Daͤniſch/ Bog-huede. Nider-
laͤndiſch/ Boeckweyt/ Bueckweyt. Jn hoch-
teutſcher ſprach wird es auch genent Vock-
weitzen/ Buchweitzen und Gruͤtz.
Geſtalt.
Nach Herꝛen Matthioli bericht/ ware das
Heyden-korn den alten unbekandt/ jetzund
aber iſt es gar gemein. Das Heyden-korn
hat glatte/ runde/ rothe und hole ſtengel/ die
ſind einer elen hoch/ zu rings mit blaͤtteren
beſetzt/ die vergleichen ſich dem Ephew/ auß-
genommen daß ſie zarter/ weicher und ſpi-
tziger ſind. Es traͤgt kleine/ weiſſe und zu-
ſammen gedrungene bluͤmlein wie am Hol-
lunder/ die werden zu dreyerley koͤrnlein/
außwendig ſind ſie ſchwartz/ inwendig weiß.
Seine wurtzel iſt zaſicht/ oder gleichſam
haaricht.
Das Heyden-korn verſchmaͤhet kein Erd-
reich/ und liebet den Regen. Bey den Teut-
ſchen wird es geſaͤet im Aprill und Meyen/
fuͤrnemlich im Wasgaͤw: Man findet es
bey Hagenaw/ und allhier zu Baſel bey dem
Fuͤrſtlichen Schloß Fridlingen/ und dem
Dorff Riechen. Jn Niderland bey An-
torff und in Franckreich/ ſtehen die Aecker
voll. Es waͤchßt in Jtalien auff den Vicen-
tziſchen und Foro-Julienſiſchen Bergen/
wird allda bißweilen an heiſſen orten nach
der Ernd wegen des Futters widerumb ge-
ſaͤet/ denn es bald herfuͤr komt/ und ge-
ſchwind zeitiget.
Eigenſchafft.
Das Heyden-korn iſt mittelmaͤſſig/ warm
und
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 329. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/345>, abgerufen am 22.11.2024.
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