[Spaltenumbruch]
blätter sind groß/ breit/ und unden her tief zerspalten/ biß zu den mittelsten rippen/ an beyden seiten rings herumb zerkerfft/ und vornen spitzig/ hangen an einem langen stiel/ der mit dem breiten theil am stengel hafftet. Der stengel ist über elen hoch/ rauch und holkelicht/ theilet sich oben in neben- zweiglein auß/ darauff vielfaltige schöne blawe/ mit zwantzig blättlein besetzte Blu- men wachsen/ sind grösser als die Blumen des vorbeschriebenen Hasenköhls/ und fliegen endlich mit wollichten köpfflein hinweg. Er wächßt in den Bergen under den bäumen und schattichten orten/ wie solches Hr. Theo- dorus Tabernaemontanus im 1. Buch von Kräutern der 5. section in dem 29. Cap. be- richtet. Auff den hohen Bergen im Elsaß blühet er im Hew- oder Augstmonat/ und bringet einen kleinen äsch-farben samen. Man findet ihne auch in Oesterreich auff dem Escherberg/ Schnee-alben und Schnee- berg.
Eigenschafft.
Der Sonchenkräuter/ Gäns-distel und Hasenköhl Eigenschafften sind vermischt/ auß einer wässerigen und irrdischen Natur/ haben eine kühlende Würckung. Was von einem geschlecht geschrteben wird/ kan auch von dem anderen verstanden/ und derowe- gen eines vor das ander gebraucht werden. Man findet darinnen ein Nitrosisches/ bit- terlichtes Saltz mit wenig ölichten theilen vermischet; davon die eigenschafft erwächßt dem geblüt ein gute nahrung zu geben/ ge- lind durch den Harn zu treiben/ die jastende Gall abzukühlen/ auch die verstopffungen der Leber und Miltze zu eröffnen.
Gebrauch.
Der Hasenköhl ist von den Alten wie die Endivien und Wegwart-kräuter in der speiß genutzet worden/ welcher Gebrauch noch heutiges tags bey vielen in Teutsch- land und Jtalien geblieben ist/ sonderlich aber wird dieses Kraut/ wenn es noch jung ist/ zu den Saläten und Müseren ge- braucht/ und nutzlich bey Fleisch/ Hüne- Hitz und verstopf- fung der Leber/ ent- zündung und nagen des ma- gens. Mangel der milch.ren und jungen Hahnen gesotten. Jst dien- lich zu allen kranckheiten der Leber/ von Hitz und Verstopffung herrührend/ ist auch gut wider die Entzündung des Magens/ und vertreibet das nagen desselbigen/ so von der Gallen verursacht wird.
Hasenköhl in der speiß genutzt bringet den säugenden Weiberen viel Milch.
Destilliertes Gänsdistel oder Hasenköhl- Hitz und verstopf- fung der Leber/ gelbsucht.wasser/ ist dienlich wider die Hitz und Ver- stopffung der Leber/ und vertreibet die Gelb- sucht/ so man morgens nüchteren vier oder fünff loth trincket. Darzu ist auch der Sy- rup auß den Apothecken nutzlich/ wenn man dessen drey loth mit 6. loth Endivien- wasser einnimt.
Apulejus schreibet/ so man einem der mit Fieber.dem Fieber geplaget/ das Hasenköhl-kraut unwissend under seine Leinlachen in das Beth lege/ soll es demselbigen das Fieber vertreiben.
Heutiges tags gibt man solche Kräuter allein den Distelfincken/ Canarien-vöglen/ Hasen und Kaninichen zu essen.
[Spaltenumbruch]
CAPUT CIV.
[Abbildung]
Feld-Wegwart.Cichorium sylvestre.
Namen.
WEgwart oder Feld-wegwart heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen], [fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material - 3 Wörter fehlen], [fremdsprachliches Material - 2 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material - 6 Zeichen fehlen][fremdsprachliches Material - 5 Wörter fehlen]. Lateinisch/ Picris, Cichorium, Cichorea, Ci- chorium sylvestre, Intybus erraticus, Inty- bum erraticum, Intybus rusticus, Amarago, Ampulla, Custos viae, Heliotropium coerule- um, Cheston, Ambugia, Ambubeja, Traxi- mum, Citroximum, Sponsa solis, Seris syl- vestris, Picris sylvestris, Amica solis, Solse- quium coeruleum, Seris erratica. Jtaliänisch/ Cicorea, Cicorea salvatica, Cicorea volgare, Torna sole, Gira sole, Radicchio. Frantzö- sisch/ Cichoree, Cichoree sauvage. Spa- nisch/ Almeron, Almiron. Englisch/ Suc- cori. Dänisch/ Cichorie/ Storiern-urt. Niderländisch/ Ciecoreye/ wilde Ciccoreye. Jn Hoch-teutscher Sprache wird sie ferners genennt/ Wegweis/ Weglug/ Sonnen- wend/ Sonnenwirbel/ Sonnenkraut/ Sonnenbraut/ weilen die Blumen sich je- derzeit nach der Sonnen kehren/ wie her- nach soll gemeldet werden.
Die Garten-wegwart heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 2 Wörter fehlen]. Lateinisch/ Cichorium sa- tivum, Cichorium hortense. Cichorium do- mesticum. Jtaliänisch/ Cicorea domestica. Torna sole. Frantzösisch/ Cichoree des jar- dins. Spanisch/ Cicoria, Cicorea domestica. Englisch/ Succory. Niderländisch/ Ci- coreye.
Geschlecht und Gestalt.
Die Feld-wegwart/ Cichorium sylvestre sive officinarum, C. B. Park. sylvestre & sati-
vum,
P p p 2
Von den Kraͤuteren.
[Spaltenumbruch]
blaͤtter ſind groß/ breit/ und unden her tief zerſpalten/ biß zu den mittelſten rippen/ an beyden ſeiten rings herumb zerkerfft/ und vornen ſpitzig/ hangen an einem langen ſtiel/ der mit dem breiten theil am ſtengel hafftet. Der ſtengel iſt uͤber elen hoch/ rauch und holkelicht/ theilet ſich oben in neben- zweiglein auß/ darauff vielfaltige ſchoͤne blawe/ mit zwantzig blaͤttlein beſetzte Blu- men wachſen/ ſind groͤſſer als die Blumen des vorbeſchriebenen Haſenkoͤhls/ und fliegẽ endlich mit wollichten koͤpfflein hinweg. Er waͤchßt in den Bergen under den baͤumen und ſchattichten orten/ wie ſolches Hr. Theo- dorus Tabernæmontanus im 1. Buch von Kraͤutern der 5. ſection in dem 29. Cap. be- richtet. Auff den hohen Bergen im Elſaß bluͤhet er im Hew- oder Augſtmonat/ und bringet einen kleinen aͤſch-farben ſamen. Man findet ihne auch in Oeſterꝛeich auff dem Eſcherberg/ Schnee-alben und Schnee- berg.
Eigenſchafft.
Der Sonchenkraͤuter/ Gaͤns-diſtel und Haſenkoͤhl Eigenſchafften ſind vermiſcht/ auß einer waͤſſerigen und irꝛdiſchen Natur/ haben eine kuͤhlende Wuͤrckung. Was von einem geſchlecht geſchrteben wird/ kan auch von dem anderen verſtanden/ und derowe- gen eines vor das ander gebraucht werden. Man findet darinnen ein Nitroſiſches/ bit- terlichtes Saltz mit wenig oͤlichten theilen vermiſchet; davon die eigenſchafft erwaͤchßt dem gebluͤt ein gute nahrung zu geben/ ge- lind durch den Harn zu treiben/ die jaſtende Gall abzukuͤhlen/ auch die verſtopffungen der Leber und Miltze zu eroͤffnen.
Gebrauch.
Der Haſenkoͤhl iſt von den Alten wie die Endivien und Wegwart-kraͤuter in der ſpeiß genutzet worden/ welcher Gebrauch noch heutiges tags bey vielen in Teutſch- land und Jtalien geblieben iſt/ ſonderlich aber wird dieſes Kraut/ wenn es noch jung iſt/ zu den Salaͤten und Muͤſeren ge- braucht/ und nutzlich bey Fleiſch/ Huͤne- Hitz und verſtopf- fung der Leber/ ent- zuͤndung und nagen des ma- gens. Mangel der milch.ren und jungen Hahnen geſotten. Jſt dien- lich zu allen kranckheiten der Leber/ von Hitz und Verſtopffung herꝛuͤhrend/ iſt auch gut wider die Entzuͤndung des Magens/ und vertreibet das nagen deſſelbigen/ ſo von der Gallen verurſacht wird.
Haſenkoͤhl in der ſpeiß genutzt bringet den ſaͤugenden Weiberen viel Milch.
Deſtilliertes Gaͤnsdiſtel oder Haſenkoͤhl- Hitz und verſtopf- fung der Leber/ gelbſucht.waſſer/ iſt dienlich wider die Hitz und Ver- ſtopffung der Leber/ und vertreibet die Gelb- ſucht/ ſo man morgens nuͤchteren vier oder fuͤnff loth trincket. Darzu iſt auch der Sy- rup auß den Apothecken nutzlich/ wenn man deſſen drey loth mit 6. loth Endivien- waſſer einnimt.
Apulejus ſchreibet/ ſo man einem der mit Fieber.dem Fieber geplaget/ das Haſenkoͤhl-kraut unwiſſend under ſeine Leinlachen in das Beth lege/ ſoll es demſelbigen das Fieber vertreiben.
Heutiges tags gibt man ſolche Kraͤuter allein den Diſtelfincken/ Canarien-voͤglen/ Haſen und Kaninichen zu eſſen.
[Spaltenumbruch]
CAPUT CIV.
[Abbildung]
Feld-Wegwart.Cichorium ſylveſtre.
Namen.
WEgwart oder Feld-wegwart heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen], [fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen], [fremdsprachliches Material – 3 Wörter fehlen], [fremdsprachliches Material – 2 Zeichen fehlen]- [fremdsprachliches Material – 6 Zeichen fehlen][fremdsprachliches Material – 5 Wörter fehlen]. Lateiniſch/ Picris, Cichorium, Cichorea, Ci- chorium ſylveſtre, Intybus erraticus, Inty- bum erraticum, Intybus ruſticus, Amarago, Ampulla, Cuſtos viæ, Heliotropium cœrule- um, Cheſton, Ambugia, Ambubeja, Traxi- mum, Citroximum, Sponſa ſolis, Seris ſyl- veſtris, Picris ſylveſtris, Amica ſolis, Solſe- quium cœruleum, Seris erratica. Jtaliaͤniſch/ Cicorea, Cicorea ſalvatica, Cicorea volgare, Torna ſole, Gira ſole, Radicchio. Frantzoͤ- ſiſch/ Cichorée, Cichorée ſauvage. Spa- niſch/ Almeron, Almiron. Engliſch/ Suc- cori. Daͤniſch/ Cichorie/ Storiern-urt. Niderlaͤndiſch/ Ciecoreye/ wilde Ciccoreye. Jn Hoch-teutſcher Sprache wird ſie ferners genennt/ Wegweis/ Weglug/ Sonnen- wend/ Sonnenwirbel/ Sonnenkraut/ Sonnenbraut/ weilen die Blumen ſich je- derzeit nach der Sonnen kehren/ wie her- nach ſoll gemeldet werden.
Die Garten-wegwart heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 2 Wörter fehlen]. Lateiniſch/ Cichorium ſa- tivum, Cichorium hortenſe. Cichorium do- meſticum. Jtaliaͤniſch/ Cicorea domeſtica. Torna ſole. Frantzoͤſiſch/ Cichorée des jar- dins. Spaniſch/ Cicoria, Cicorea domeſtica. Engliſch/ Succory. Niderlaͤndiſch/ Ci- coreye.
Geſchlecht und Geſtalt.
Die Feld-wegwart/ Cichorium ſylveſtre ſive officinarum, C. B. Park. ſylveſtre & ſati-
vum,
P p p 2
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[483/0499]
Von den Kraͤuteren.
blaͤtter ſind groß/ breit/ und unden her tief
zerſpalten/ biß zu den mittelſten rippen/ an
beyden ſeiten rings herumb zerkerfft/ und
vornen ſpitzig/ hangen an einem langen
ſtiel/ der mit dem breiten theil am ſtengel
hafftet. Der ſtengel iſt uͤber elen hoch/ rauch
und holkelicht/ theilet ſich oben in neben-
zweiglein auß/ darauff vielfaltige ſchoͤne
blawe/ mit zwantzig blaͤttlein beſetzte Blu-
men wachſen/ ſind groͤſſer als die Blumen
des vorbeſchriebenen Haſenkoͤhls/ und fliegẽ
endlich mit wollichten koͤpfflein hinweg. Er
waͤchßt in den Bergen under den baͤumen
und ſchattichten orten/ wie ſolches Hr. Theo-
dorus Tabernæmontanus im 1. Buch von
Kraͤutern der 5. ſection in dem 29. Cap. be-
richtet. Auff den hohen Bergen im Elſaß
bluͤhet er im Hew- oder Augſtmonat/ und
bringet einen kleinen aͤſch-farben ſamen.
Man findet ihne auch in Oeſterꝛeich auff
dem Eſcherberg/ Schnee-alben und Schnee-
berg.
Eigenſchafft.
Der Sonchenkraͤuter/ Gaͤns-diſtel und
Haſenkoͤhl Eigenſchafften ſind vermiſcht/
auß einer waͤſſerigen und irꝛdiſchen Natur/
haben eine kuͤhlende Wuͤrckung. Was von
einem geſchlecht geſchrteben wird/ kan auch
von dem anderen verſtanden/ und derowe-
gen eines vor das ander gebraucht werden.
Man findet darinnen ein Nitroſiſches/ bit-
terlichtes Saltz mit wenig oͤlichten theilen
vermiſchet; davon die eigenſchafft erwaͤchßt
dem gebluͤt ein gute nahrung zu geben/ ge-
lind durch den Harn zu treiben/ die jaſtende
Gall abzukuͤhlen/ auch die verſtopffungen
der Leber und Miltze zu eroͤffnen.
Gebrauch.
Der Haſenkoͤhl iſt von den Alten wie die
Endivien und Wegwart-kraͤuter in der
ſpeiß genutzet worden/ welcher Gebrauch
noch heutiges tags bey vielen in Teutſch-
land und Jtalien geblieben iſt/ ſonderlich
aber wird dieſes Kraut/ wenn es noch jung
iſt/ zu den Salaͤten und Muͤſeren ge-
braucht/ und nutzlich bey Fleiſch/ Huͤne-
ren und jungen Hahnen geſotten. Jſt dien-
lich zu allen kranckheiten der Leber/ von
Hitz und Verſtopffung herꝛuͤhrend/ iſt auch
gut wider die Entzuͤndung des Magens/
und vertreibet das nagen deſſelbigen/ ſo
von der Gallen verurſacht wird.
Hitz und
verſtopf-
fung der
Leber/ ent-
zuͤndung
und nagen
des ma-
gens.
Mangel
der milch.
Haſenkoͤhl in der ſpeiß genutzt bringet den
ſaͤugenden Weiberen viel Milch.
Deſtilliertes Gaͤnsdiſtel oder Haſenkoͤhl-
waſſer/ iſt dienlich wider die Hitz und Ver-
ſtopffung der Leber/ und vertreibet die Gelb-
ſucht/ ſo man morgens nuͤchteren vier oder
fuͤnff loth trincket. Darzu iſt auch der Sy-
rup auß den Apothecken nutzlich/ wenn
man deſſen drey loth mit 6. loth Endivien-
waſſer einnimt.
Hitz und
verſtopf-
fung der
Leber/
gelbſucht.
Apulejus ſchreibet/ ſo man einem der mit
dem Fieber geplaget/ das Haſenkoͤhl-kraut
unwiſſend under ſeine Leinlachen in das
Beth lege/ ſoll es demſelbigen das Fieber
vertreiben.
Fieber.
Heutiges tags gibt man ſolche Kraͤuter
allein den Diſtelfincken/ Canarien-voͤglen/
Haſen und Kaninichen zu eſſen.
CAPUT CIV.
[Abbildung Feld-Wegwart. Cichorium
ſylveſtre.
]
Namen.
WEgwart oder Feld-wegwart heißt
Griechiſch/ __, ____-
____, ___, __-
______ _____. Lateiniſch/ Picris, Cichorium, Cichorea, Ci-
chorium ſylveſtre, Intybus erraticus, Inty-
bum erraticum, Intybus ruſticus, Amarago,
Ampulla, Cuſtos viæ, Heliotropium cœrule-
um, Cheſton, Ambugia, Ambubeja, Traxi-
mum, Citroximum, Sponſa ſolis, Seris ſyl-
veſtris, Picris ſylveſtris, Amica ſolis, Solſe-
quium cœruleum, Seris erratica. Jtaliaͤniſch/
Cicorea, Cicorea ſalvatica, Cicorea volgare,
Torna ſole, Gira ſole, Radicchio. Frantzoͤ-
ſiſch/ Cichorée, Cichorée ſauvage. Spa-
niſch/ Almeron, Almiron. Engliſch/ Suc-
cori. Daͤniſch/ Cichorie/ Storiern-urt.
Niderlaͤndiſch/ Ciecoreye/ wilde Ciccoreye.
Jn Hoch-teutſcher Sprache wird ſie ferners
genennt/ Wegweis/ Weglug/ Sonnen-
wend/ Sonnenwirbel/ Sonnenkraut/
Sonnenbraut/ weilen die Blumen ſich je-
derzeit nach der Sonnen kehren/ wie her-
nach ſoll gemeldet werden.
Die Garten-wegwart heißt Griechiſch/
__. Lateiniſch/ Cichorium ſa-
tivum, Cichorium hortenſe. Cichorium do-
meſticum. Jtaliaͤniſch/ Cicorea domeſtica.
Torna ſole. Frantzoͤſiſch/ Cichorée des jar-
dins. Spaniſch/ Cicoria, Cicorea domeſtica.
Engliſch/ Succory. Niderlaͤndiſch/ Ci-
coreye.
Geſchlecht und Geſtalt.
Die Feld-wegwart/ Cichorium ſylveſtre
ſive officinarum, C. B. Park. ſylveſtre & ſati-
vum,
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/499>, abgerufen am 22.11.2024.
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