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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] schwartzlichte Farb. Wenn sie unreiff/ so
haben sie einen herben/ rauchen Geschmack;
so sie zeitig/ gewinnen sie eine liebliche/ mit
gantz gelinder zusammen ziehender Säure
temperierte Süßigkeit. Diese Frucht hat
auch einen ablang runden harten Stein in
sich/ mit einem süßlichten dünnen Kernen
begabet. Sonsten hat es auch der Thier-
lein/ welche in den Gärten geziehlet/ wachs-
gelb/ oder purpurroth bleiben/ wenn sie
gleich reiff werden. Der grösse nach habe
ich auch kleinere und grössere gesehen. Die
Frucht wird in dem Augst- und Herbstmo-
nat erst reiff.

Plinius l. 21. histor. natur. cap. 12. schreibt/
man solle den Thierleinbaum nicht zu den
Bienen-Häußlein setzen/ denn so die Bie-
nen oder Jmmen die Blumen essen/ bekom-
men sie ein Durchbruch/ und sterben darvon.

Hieronymus Tragus in dem 3. Theil seines
Kräuterbuchs im 37. cap. berichtet/ man
finde den Thierleinbaum in zimlicher Män-
ge/ zwischen den Städten Metz und Trier
in den Hecken wie andere wilde Bäum/ an
der Mosel aber/ dem Rheinstrom und Elsaß
werde er in die Gärten gepflantzet.

Es wird auch eine wilde Art dieses Baums
in Meissen/ Thüringen/ Nider-Oester-
reich und Dalmatien gefunden/ welcher ei-
ner Stauden ä[h]nlich/ durch die Pflantzung
aber zu einem schönen Baum wird/ auch
süsse und grössere Früchten bringt als der
zahme.

Eigenschafft.

Die Rinden/ Blätter und Frucht dieses
Baums sind kalt und trocken/ ziehen zu-
sammen/ stopffen allerley Flüsse im gantzen
Leib. Sind also mit vielen irdichten auch
etwas rauch saurlicht gesaltzenen Theilen be-
gabt.

Gebrauch.

Man bereitet auß diesen Beeren eine Lat-
werg auff solche Weiß/ wie die Quitten-
Latwerg/ gemacht wird: Diese Latwerg
nennet man Cornelinam, ist sehr dienlich in
Durchlaufallem Durchlauff/ darvon nach Belieben
einer Muscatnuß groß genommen.

Diese Frucht wird auch mit Zucker/ wie
die Kirsen eingemacht/ und denen so mit der
Ruhr/ Erbrechen/ oder Bluten behafftet
sind/ zu essen geben: sie erfrischen den Mund/
und stärcken den Magen.

Man bereitet ein sonderlichen Wein auß
diesen Beeren also: Nimm rothen Wein/
Thierlein-
Wein.
der klar und recht dick ist/ 25. Maß/ zeitige
Cornelbeere 5. Pf. gestähelt Wasser/ oder
darinn die Schmiede gebrennt Eysen ablö-
schen/ 3. Maß/ thue alles zusammen in ein
sauber Fäßlein/ lasse es 15. Tag stehen/ dar-
nach zeuhe den Wein ab in ein ander Faß.
Dieser Wein ist ein edel Tranck wider alle
Durch-
bruch bey
Mann und
Weib.
Durchbrüch des Leibs bey Mann und Weib.

Die Frucht gedörret/ zu Pulver gestos-
sen/ und biß auff ein Quintlein davon öff-
ters eingegeben/ stellet durch seine zusammen-
ziehende Krafft alle Ruhren/ alles Bluten/
es seye durch die Nasen/ Stulgang/ Harn-
oder Mutter-Gänge. Man kan aber auch
die gedörrte Thierlein in Wasser sieden/ und
dergleichen Patienten zu trincken geben.

[Spaltenumbruch]

Diese dörrte Früchten rein zerstossen/ mit
Myrten/ Mastix oder Quitten-Oehl zu
einem Pflaster gemacht/ nach belieben/ ein
zerstossene Muscatnuß/ sambt ein wenig
Saurteig damit vermischt/ offt warm über
den Magen und Leib geschlagen/ stellet das
Erbrechen/ Leibwehe und Ruhren.

Leibwehe.
Erbrechen.


CAPUT XVII.
[Abbildung] Hartriegel. Virga sanguinea.
Namen.

HArtriegel/ Kürbeeren/ falscher Cor-
nelbaum/ heißt Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 5 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 7 Zeichen fehlen] [fremdsprachliches Material - 1 Wort fehlt] Lateinisch Vir-
ga sanguinea, Cornus foemina, Corniolus.
J-
taliänisch/ Cornio salvatico, sanguineo, san-
guinello
Frantzösisch/ Corneillier sauvage.
Spanisch/ Cornizo salvage. Englisch/ Dog-
tree/ The Female Cornel/ Dog-Berry-
Tree/ Gatter-Tree/ Prickwood. Nider-
ländisch/ Wilt Cornoelieboom.

Gestalt.

Hartriegel wachst in den Sträuchen und
Hecken/ mit vielen Aesten/ welche mit einer
Blut-röthlichten/ etwas nach Wein rie-
chenden Rinden umbgeben. Seine Blät-
ter sind schwartz-grün/ schier wie an dem
Erlenbaum. Jm Brachmonat gewinnt er
bleichweisse/ nicht übel riechende/ mit vier
Blättlein begabte/ drauschlichte/ gestirrnte
Blümlein/ fast wie der Attich/ viel auff ei-
nem Stiel/ aber doch kleiner; darauß ent-
springen grüne an blutrothen Stielein han-
gende/ den Wachholderbeeren gleiche Beer-
lein/ im Herbst werden sie zeitig und schwartz/
wie an dem Beinholtz/ haben Steinlein mit
zwey Kernen in sich. Der Stamm ist von
Art ein hartes Holtz/ widerlegt sich dem
Eisen/ läst sich schwerlich schneiden und
durchbohren/ dennenher er auch den Namen
Hartriegel bekommen hat. Was von Rad-

speychen

Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] ſchwartzlichte Farb. Wenn ſie unreiff/ ſo
haben ſie einen herben/ rauchen Geſchmack;
ſo ſie zeitig/ gewinnen ſie eine liebliche/ mit
gantz gelinder zuſammen ziehender Saͤure
temperierte Suͤßigkeit. Dieſe Frucht hat
auch einen ablang runden harten Stein in
ſich/ mit einem ſuͤßlichten duͤnnen Kernen
begabet. Sonſten hat es auch der Thier-
lein/ welche in den Gaͤrten geziehlet/ wachs-
gelb/ oder purpurroth bleiben/ wenn ſie
gleich reiff werden. Der groͤſſe nach habe
ich auch kleinere und groͤſſere geſehen. Die
Frucht wird in dem Augſt- und Herbſtmo-
nat erſt reiff.

Plinius l. 21. hiſtor. natur. cap. 12. ſchreibt/
man ſolle den Thierleinbaum nicht zu den
Bienen-Haͤußlein ſetzen/ denn ſo die Bie-
nen oder Jmmen die Blumen eſſen/ bekom-
men ſie ein Durchbruch/ und ſterben darvon.

Hieronymus Tragus in dem 3. Theil ſeines
Kraͤuterbuchs im 37. cap. berichtet/ man
finde den Thierleinbaum in zimlicher Maͤn-
ge/ zwiſchen den Staͤdten Metz und Trier
in den Hecken wie andere wilde Baͤum/ an
der Moſel aber/ dem Rheinſtrom und Elſaß
werde er in die Gaͤrten gepflantzet.

Es wird auch eine wilde Art dieſes Baums
in Meiſſen/ Thuͤringen/ Nider-Oeſter-
reich und Dalmatien gefunden/ welcher ei-
ner Stauden aͤ[h]nlich/ durch die Pflantzung
aber zu einem ſchoͤnen Baum wird/ auch
ſuͤſſe und groͤſſere Fruͤchten bringt als der
zahme.

Eigenſchafft.

Die Rinden/ Blaͤtter und Frucht dieſes
Baums ſind kalt und trocken/ ziehen zu-
ſammen/ ſtopffen allerley Fluͤſſe im gantzen
Leib. Sind alſo mit vielen irdichten auch
etwas rauch ſaurlicht geſaltzenen Theilen be-
gabt.

Gebrauch.

Man bereitet auß dieſen Beeren eine Lat-
werg auff ſolche Weiß/ wie die Quitten-
Latwerg/ gemacht wird: Dieſe Latwerg
nennet man Cornelinam, iſt ſehr dienlich in
Durchlaufallem Durchlauff/ darvon nach Belieben
einer Muſcatnuß groß genommen.

Dieſe Frucht wird auch mit Zucker/ wie
die Kirſen eingemacht/ und denen ſo mit der
Ruhr/ Erbrechen/ oder Bluten behafftet
ſind/ zu eſſen geben: ſie erfriſchen den Mund/
und ſtaͤrcken den Magen.

Man bereitet ein ſonderlichen Wein auß
dieſen Beeren alſo: Nimm rothen Wein/
Thierlein-
Wein.
der klar und recht dick iſt/ 25. Maß/ zeitige
Cornelbeere 5. Pf. geſtaͤhelt Waſſer/ oder
darinn die Schmiede gebrennt Eyſen abloͤ-
ſchen/ 3. Maß/ thue alles zuſammen in ein
ſauber Faͤßlein/ laſſe es 15. Tag ſtehen/ dar-
nach zeuhe den Wein ab in ein ander Faß.
Dieſer Wein iſt ein edel Tranck wider alle
Durch-
bruch bey
Mann und
Weib.
Durchbruͤch des Leibs bey Mann und Weib.

Die Frucht gedoͤrꝛet/ zu Pulver geſtoſ-
ſen/ und biß auff ein Quintlein davon oͤff-
ters eingegeben/ ſtellet durch ſeine zuſammen-
ziehende Krafft alle Ruhren/ alles Bluten/
es ſeye durch die Naſen/ Stulgang/ Harn-
oder Mutter-Gaͤnge. Man kan aber auch
die gedoͤrꝛte Thierlein in Waſſer ſieden/ und
dergleichen Patienten zu trincken geben.

[Spaltenumbruch]

Dieſe doͤrꝛte Fruͤchten rein zerſtoſſen/ mit
Myrten/ Maſtix oder Quitten-Oehl zu
einem Pflaſter gemacht/ nach belieben/ ein
zerſtoſſene Muſcatnuß/ ſambt ein wenig
Saurteig damit vermiſcht/ offt warm uͤber
den Magen und Leib geſchlagen/ ſtellet das
Erbrechen/ Leibwehe und Ruhren.

Leibwehe.
Erbrechen.


CAPUT XVII.
[Abbildung] Hartriegel. Virga ſanguinea.
Namen.

HArtriegel/ Kuͤrbeeren/ falſcher Cor-
nelbaum/ heißt Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 5 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 7 Zeichen fehlen] [fremdsprachliches Material – 1 Wort fehlt] Lateiniſch Vir-
ga ſanguinea, Cornus fœmina, Corniolus.
J-
taliaͤniſch/ Cornio ſalvatico, ſanguineo, ſan-
guinello
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Spaniſch/ Cornizo ſalvage. Engliſch/ Dog-
tree/ The Female Cornel/ Dog-Berry-
Tree/ Gatter-Tree/ Prickwood. Nider-
laͤndiſch/ Wilt Cornoelieboom.

Geſtalt.

Hartriegel wachſt in den Straͤuchen und
Hecken/ mit vielen Aeſten/ welche mit einer
Blut-roͤthlichten/ etwas nach Wein rie-
chenden Rinden umbgeben. Seine Blaͤt-
ter ſind ſchwartz-gruͤn/ ſchier wie an dem
Erlenbaum. Jm Brachmonat gewinnt er
bleichweiſſe/ nicht uͤbel riechende/ mit vier
Blaͤttlein begabte/ drauſchlichte/ geſtirꝛnte
Bluͤmlein/ faſt wie der Attich/ viel auff ei-
nem Stiel/ aber doch kleiner; darauß ent-
ſpringen gruͤne an blutrothen Stielein han-
gende/ den Wachholderbeeren gleiche Beer-
lein/ im Herbſt werden ſie zeitig und ſchwartz/
wie an dem Beinholtz/ haben Steinlein mit
zwey Kernen in ſich. Der Stam̃ iſt von
Art ein hartes Holtz/ widerlegt ſich dem
Eiſen/ laͤſt ſich ſchwerlich ſchneiden und
durchbohren/ dennenher er auch den Namen
Hartriegel bekommen hat. Was von Rad-

ſpeychen
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[46/0062] Das Erſte Buch/ ſchwartzlichte Farb. Wenn ſie unreiff/ ſo haben ſie einen herben/ rauchen Geſchmack; ſo ſie zeitig/ gewinnen ſie eine liebliche/ mit gantz gelinder zuſammen ziehender Saͤure temperierte Suͤßigkeit. Dieſe Frucht hat auch einen ablang runden harten Stein in ſich/ mit einem ſuͤßlichten duͤnnen Kernen begabet. Sonſten hat es auch der Thier- lein/ welche in den Gaͤrten geziehlet/ wachs- gelb/ oder purpurroth bleiben/ wenn ſie gleich reiff werden. Der groͤſſe nach habe ich auch kleinere und groͤſſere geſehen. Die Frucht wird in dem Augſt- und Herbſtmo- nat erſt reiff. Plinius l. 21. hiſtor. natur. cap. 12. ſchreibt/ man ſolle den Thierleinbaum nicht zu den Bienen-Haͤußlein ſetzen/ denn ſo die Bie- nen oder Jmmen die Blumen eſſen/ bekom- men ſie ein Durchbruch/ und ſterben darvon. Hieronymus Tragus in dem 3. Theil ſeines Kraͤuterbuchs im 37. cap. berichtet/ man finde den Thierleinbaum in zimlicher Maͤn- ge/ zwiſchen den Staͤdten Metz und Trier in den Hecken wie andere wilde Baͤum/ an der Moſel aber/ dem Rheinſtrom und Elſaß werde er in die Gaͤrten gepflantzet. Es wird auch eine wilde Art dieſes Baums in Meiſſen/ Thuͤringen/ Nider-Oeſter- reich und Dalmatien gefunden/ welcher ei- ner Stauden aͤhnlich/ durch die Pflantzung aber zu einem ſchoͤnen Baum wird/ auch ſuͤſſe und groͤſſere Fruͤchten bringt als der zahme. Eigenſchafft. Die Rinden/ Blaͤtter und Frucht dieſes Baums ſind kalt und trocken/ ziehen zu- ſammen/ ſtopffen allerley Fluͤſſe im gantzen Leib. Sind alſo mit vielen irdichten auch etwas rauch ſaurlicht geſaltzenen Theilen be- gabt. Gebrauch. Man bereitet auß dieſen Beeren eine Lat- werg auff ſolche Weiß/ wie die Quitten- Latwerg/ gemacht wird: Dieſe Latwerg nennet man Cornelinam, iſt ſehr dienlich in allem Durchlauff/ darvon nach Belieben einer Muſcatnuß groß genommen. Durchlauf Dieſe Frucht wird auch mit Zucker/ wie die Kirſen eingemacht/ und denen ſo mit der Ruhr/ Erbrechen/ oder Bluten behafftet ſind/ zu eſſen geben: ſie erfriſchen den Mund/ und ſtaͤrcken den Magen. Man bereitet ein ſonderlichen Wein auß dieſen Beeren alſo: Nimm rothen Wein/ der klar und recht dick iſt/ 25. Maß/ zeitige Cornelbeere 5. Pf. geſtaͤhelt Waſſer/ oder darinn die Schmiede gebrennt Eyſen abloͤ- ſchen/ 3. Maß/ thue alles zuſammen in ein ſauber Faͤßlein/ laſſe es 15. Tag ſtehen/ dar- nach zeuhe den Wein ab in ein ander Faß. Dieſer Wein iſt ein edel Tranck wider alle Durchbruͤch des Leibs bey Mann und Weib. Thierlein- Wein. Durch- bruch bey Mann und Weib. Die Frucht gedoͤrꝛet/ zu Pulver geſtoſ- ſen/ und biß auff ein Quintlein davon oͤff- ters eingegeben/ ſtellet durch ſeine zuſammen- ziehende Krafft alle Ruhren/ alles Bluten/ es ſeye durch die Naſen/ Stulgang/ Harn- oder Mutter-Gaͤnge. Man kan aber auch die gedoͤrꝛte Thierlein in Waſſer ſieden/ und dergleichen Patienten zu trincken geben. Dieſe doͤrꝛte Fruͤchten rein zerſtoſſen/ mit Myrten/ Maſtix oder Quitten-Oehl zu einem Pflaſter gemacht/ nach belieben/ ein zerſtoſſene Muſcatnuß/ ſambt ein wenig Saurteig damit vermiſcht/ offt warm uͤber den Magen und Leib geſchlagen/ ſtellet das Erbrechen/ Leibwehe und Ruhren. CAPUT XVII. [Abbildung Hartriegel. Virga ſanguinea. ] Namen. HArtriegel/ Kuͤrbeeren/ falſcher Cor- nelbaum/ heißt Griechiſch/ _____- _______ _ Lateiniſch Vir- ga ſanguinea, Cornus fœmina, Corniolus. J- taliaͤniſch/ Cornio ſalvatico, ſanguineo, ſan- guinello Frantzoͤſiſch/ Corneillier ſauvage. Spaniſch/ Cornizo ſalvage. Engliſch/ Dog- tree/ The Female Cornel/ Dog-Berry- Tree/ Gatter-Tree/ Prickwood. Nider- laͤndiſch/ Wilt Cornoelieboom. Geſtalt. Hartriegel wachſt in den Straͤuchen und Hecken/ mit vielen Aeſten/ welche mit einer Blut-roͤthlichten/ etwas nach Wein rie- chenden Rinden umbgeben. Seine Blaͤt- ter ſind ſchwartz-gruͤn/ ſchier wie an dem Erlenbaum. Jm Brachmonat gewinnt er bleichweiſſe/ nicht uͤbel riechende/ mit vier Blaͤttlein begabte/ drauſchlichte/ geſtirꝛnte Bluͤmlein/ faſt wie der Attich/ viel auff ei- nem Stiel/ aber doch kleiner; darauß ent- ſpringen gruͤne an blutrothen Stielein han- gende/ den Wachholderbeeren gleiche Beer- lein/ im Herbſt werden ſie zeitig und ſchwartz/ wie an dem Beinholtz/ haben Steinlein mit zwey Kernen in ſich. Der Stam̃ iſt von Art ein hartes Holtz/ widerlegt ſich dem Eiſen/ laͤſt ſich ſchwerlich ſchneiden und durchbohren/ dennenher er auch den Namen Hartriegel bekommen hat. Was von Rad- ſpeychen

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/62>, abgerufen am 21.11.2024.