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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Fünffte Buch/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Fünfffingerkraut mit silberfarben
blättern.
Quinquefolium
foliis argenteis.

sind lind/ auch tieffer zerschnitten als ande-
re Geschlecht/ deren fünff und etliche mahl
sieben blätter bey einander stehen. Der sten-
gel wächßt anderthalb spannen hoch/ mit
vielen nebenzweiglein/ die oben bleichgelbe
fünffblättige blümlein tragen/ auß wel-
chen samen-bringende knöpfflein werden/ so
sich des Tormentil-samen knöpfflein ver-
gleichen. Man findets in steinichten/ dürren
gründen/ in den hecken/ an den felsen/ mau-
ren/ alten gebäwen und sandigen graß-
plätzen.

3. Das Fünfffingerkraut mit weissen blu-
men/ Quinquefolium album majus alterum,
C. B. Pentaphyllum album, J. B. Quinquefo-
lium flore albo.
überkomt ein zasichte wur-
tzel/ wie der Sanickel/ von welcher viel blät-
ter auff runden stielen/ und auff einem jeden
stiel ein besonder blatt herfür wächßt/ so in
fünff blätter getheilet wird/ sie sind am obe-
ren theil schön grün/ unden aber gantz a-
schenfarb/ es werden auch die understen und
breitesten blätter gar nicht gekerfft/ wie am
gemeinen Fünfffingerkraut/ hingegen ha-
ben die obersten längere und schmälere blät-
ter sehr kleine kerfflein/ so man kaum se-
hen kan. Theod. Tabernaemontanus hat an
ihme niemahlen keinen samen wahrgenom-
men/ man findet es in trockenen wäldern/
auff dem Spessart und im Waßgaw/ nicht
weit von der Statt Käysers-Lautern: es wird
auch im Fürstl. Eystättischen Lustgarten an-
getroffen/ alda zugleich vom samen nichts
gemeldet ist. Hingegen berichtet Carolus Clu-
sius,
daß nach abfallung der Blumen ein
wollicht kelchlein gesehen werde/ so einen
glatten samen in sich halte/ der sich dem Ha-
nenfuß-samen vergleiche. Es wächßt in Oe-
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Fünfffingerkraut mir weissen Blu-
men.
Quinquefolium flore
albo.

stereich auff einem waldichten Bühel ober-
halb Mantersdorff/ wie auch in allen ber-
gichten Wäldern/ welche sich von dem Do-
naw-fluß an die Alpgebürg ziehen. Es blü-
het im Aprillen/ Mäyen und bißweilen erst
im Herbstmonat. Ein kleinere art wird auf
den Oestereischen und Steyrmarckischen
Alpgebürgen angetroffen: Quinquefolium
album minus alterum, C. B.

[Abbildung] Roth Wasser-Fünfffingerkraut.
Quinquefolium palustre
rubrum.


4. Das

Das Fuͤnffte Buch/
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Fuͤnfffingerkraut mit ſilberfarben
blaͤttern.
Quinquefolium
foliis argenteis.

ſind lind/ auch tieffer zerſchnitten als ande-
re Geſchlecht/ deren fuͤnff und etliche mahl
ſieben blaͤtter bey einander ſtehen. Der ſten-
gel waͤchßt anderthalb ſpannen hoch/ mit
vielen nebenzweiglein/ die oben bleichgelbe
fuͤnffblaͤttige bluͤmlein tragen/ auß wel-
chen ſamen-bringende knoͤpfflein werden/ ſo
ſich des Tormentil-ſamen knoͤpfflein ver-
gleichen. Man findets in ſteinichten/ duͤrꝛen
gruͤnden/ in den hecken/ an den felſen/ mau-
ren/ alten gebaͤwen und ſandigen graß-
plaͤtzen.

3. Das Fuͤnfffingerkraut mit weiſſen blu-
men/ Quinquefolium album majus alterum,
C. B. Pentaphyllum album, J. B. Quinquefo-
lium flore albo.
uͤberkomt ein zaſichte wur-
tzel/ wie der Sanickel/ von welcher viel blaͤt-
ter auff runden ſtielen/ und auff einem jeden
ſtiel ein beſonder blatt herfuͤr waͤchßt/ ſo in
fuͤnff blaͤtter getheilet wird/ ſie ſind am obe-
ren theil ſchoͤn gruͤn/ unden aber gantz a-
ſchenfarb/ es werden auch die underſten und
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ben die oberſten laͤngere und ſchmaͤlere blaͤt-
ter ſehr kleine kerfflein/ ſo man kaum ſe-
hen kan. Theod. Tabernæmontanus hat an
ihme niemahlen keinen ſamen wahrgenom-
men/ man findet es in trockenen waͤldern/
auff dem Speſſart und im Waßgaw/ nicht
weit von der Statt Kaͤyſers-Lautern: es wird
auch im Fuͤrſtl. Eyſtaͤttiſchen Luſtgarten an-
getroffen/ alda zugleich vom ſamen nichts
gemeldet iſt. Hingegen berichtet Carolus Clu-
ſius,
daß nach abfallung der Blumen ein
wollicht kelchlein geſehen werde/ ſo einen
glatten ſamen in ſich halte/ der ſich dem Ha-
nenfuß-ſamen vergleiche. Es waͤchßt in Oe-
[Spaltenumbruch] [Abbildung] Fuͤnfffingerkraut mir weiſſen Blu-
men.
Quinquefolium flore
albo.

ſtereich auff einem waldichten Buͤhel ober-
halb Mantersdorff/ wie auch in allen ber-
gichten Waͤldern/ welche ſich von dem Do-
naw-fluß an die Alpgebuͤrg ziehen. Es bluͤ-
het im Aprillen/ Maͤyen und bißweilen erſt
im Herbſtmonat. Ein kleinere art wird auf
den Oeſtereiſchen und Steyrmarckiſchen
Alpgebuͤrgen angetroffen: Quinquefolium
album minus alterum, C. B.

[Abbildung] Roth Waſſer-Fuͤnfffingerkraut.
Quinquefolium paluſtre
rubrum.


4. Das
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[860/0876] Das Fuͤnffte Buch/ [Abbildung Fuͤnfffingerkraut mit ſilberfarben blaͤttern. Quinquefolium foliis argenteis. ] ſind lind/ auch tieffer zerſchnitten als ande- re Geſchlecht/ deren fuͤnff und etliche mahl ſieben blaͤtter bey einander ſtehen. Der ſten- gel waͤchßt anderthalb ſpannen hoch/ mit vielen nebenzweiglein/ die oben bleichgelbe fuͤnffblaͤttige bluͤmlein tragen/ auß wel- chen ſamen-bringende knoͤpfflein werden/ ſo ſich des Tormentil-ſamen knoͤpfflein ver- gleichen. Man findets in ſteinichten/ duͤrꝛen gruͤnden/ in den hecken/ an den felſen/ mau- ren/ alten gebaͤwen und ſandigen graß- plaͤtzen. 3. Das Fuͤnfffingerkraut mit weiſſen blu- men/ Quinquefolium album majus alterum, C. B. Pentaphyllum album, J. B. Quinquefo- lium flore albo. uͤberkomt ein zaſichte wur- tzel/ wie der Sanickel/ von welcher viel blaͤt- ter auff runden ſtielen/ und auff einem jeden ſtiel ein beſonder blatt herfuͤr waͤchßt/ ſo in fuͤnff blaͤtter getheilet wird/ ſie ſind am obe- ren theil ſchoͤn gruͤn/ unden aber gantz a- ſchenfarb/ es werden auch die underſten und breiteſten blaͤtter gar nicht gekerfft/ wie am gemeinen Fuͤnfffingerkraut/ hingegen ha- ben die oberſten laͤngere und ſchmaͤlere blaͤt- ter ſehr kleine kerfflein/ ſo man kaum ſe- hen kan. Theod. Tabernæmontanus hat an ihme niemahlen keinen ſamen wahrgenom- men/ man findet es in trockenen waͤldern/ auff dem Speſſart und im Waßgaw/ nicht weit von der Statt Kaͤyſers-Lautern: es wird auch im Fuͤrſtl. Eyſtaͤttiſchen Luſtgarten an- getroffen/ alda zugleich vom ſamen nichts gemeldet iſt. Hingegen berichtet Carolus Clu- ſius, daß nach abfallung der Blumen ein wollicht kelchlein geſehen werde/ ſo einen glatten ſamen in ſich halte/ der ſich dem Ha- nenfuß-ſamen vergleiche. Es waͤchßt in Oe- [Abbildung Fuͤnfffingerkraut mir weiſſen Blu- men. Quinquefolium flore albo. ] ſtereich auff einem waldichten Buͤhel ober- halb Mantersdorff/ wie auch in allen ber- gichten Waͤldern/ welche ſich von dem Do- naw-fluß an die Alpgebuͤrg ziehen. Es bluͤ- het im Aprillen/ Maͤyen und bißweilen erſt im Herbſtmonat. Ein kleinere art wird auf den Oeſtereiſchen und Steyrmarckiſchen Alpgebuͤrgen angetroffen: Quinquefolium album minus alterum, C. B. [Abbildung Roth Waſſer-Fuͤnfffingerkraut. Quinquefolium paluſtre rubrum. ] 4. Das

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 860. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/876>, abgerufen am 22.11.2024.