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Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569.

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Vapst das fasten gesetzt hat / auff vnderscheidt der speise / Do mancher mit guten fischen herrlicher lebet / vnnd sich voller daran frist / denn an einem gereuchertem dürrem stück fleisch. Zum Andern / das der Bapst eine grosse Todtsünde darauß gemacht hat / wann einer gleich messig am verbottenem tage fleisch / eyer / butter / etc. esse / denn Paulus heist das Teuffels lehre / die da verbeut die speise / so Gott mit dancksagung zugeniessen geschaffen hat / j. Timoth. 4. Zum Dritten / das der Bapst auß dem fasten ein solch werck / vnd Gottesdienst gemacht hat / dadurch die leute für jre Sünde gnugthun / Gottes gnade / allerley Himlische güter / vnd die seligkeit verdienen köndten / welches doch allein dem hohem gehorsam / vnd bitterem leiden Christi gehöret.

Diese falsche meinung muß auß Gottes Wort gestrafft werden / Vnd sollen dabey alßbaldt die leute berichtet werden / das sie nicht gedencken / Gutt Euangelisch sein / heisse nur / Fressen / sauffen / jmmer voll sein / Sondern / das sie nur lernen / was für fasten die schrifft fordere vnd rhüme / denn erstlich ist in der schrifft ein Geistlichs fasten / von sünden ablassen / sich der enthalten / vnd zum guten befleissigen / Isa. 58. Zum Andern / hat die schrifft ein teglichs fasten / nemlich / vor fresserey vnd vollerey sich hüten / ein messiges nüchtern leben führen / Lu. 21. Rom. 13. Ephes. 5. Tit. 2. j. Pet. 5. Zum Dritten / weil die schrifft lehret / wir sollen vnsers leibs mit essen vnd trincken warten zur notturfft / Col. 2. aber doch also / das er nicht geil vnnd muthwillig zum bösen / vnd treg / vergessen / vnwillig zum guten werde / Rom. 13. j. Corinth. 9. Wenn nun ein frommer Christ / solches an seinem alten Adam vermercket / vnd etwan nicht

Vapst das fasten gesetzt hat / auff vnderscheidt der speise / Do mancher mit guten fischen herrlicher lebet / vnnd sich voller daran frist / denn an einem gereuchertem dürrem stück fleisch. Zum Andern / das der Bapst eine grosse Todtsünde darauß gemacht hat / wann einer gleich messig am verbottenem tage fleisch / eyer / butter / etc. esse / denn Paulus heist das Teuffels lehre / die da verbeut die speise / so Gott mit dancksagung zugeniessen geschaffen hat / j. Timoth. 4. Zum Dritten / das der Bapst auß dem fasten ein solch werck / vnd Gottesdienst gemacht hat / dadurch die leute für jre Sünde gnugthun / Gottes gnade / allerley Himlische güter / vnd die seligkeit verdienen köndten / welches doch allein dem hohem gehorsam / vnd bitterem leiden Christi gehöret.

Diese falsche meinung muß auß Gottes Wort gestrafft werden / Vnd sollen dabey alßbaldt die leute berichtet werden / das sie nicht gedencken / Gutt Euangelisch sein / heisse nur / Fressen / sauffen / jmmer voll sein / Sondern / das sie nur lernen / was für fasten die schrifft fordere vnd rhüme / denn erstlich ist in der schrifft ein Geistlichs fasten / von sünden ablassen / sich der enthalten / vnd zum guten befleissigen / Isa. 58. Zum Andern / hat die schrifft ein teglichs fasten / nemlich / vor fresserey vnd vollerey sich hüten / ein messiges nüchtern leben führen / Lu. 21. Rom. 13. Ephes. 5. Tit. 2. j. Pet. 5. Zum Dritten / weil die schrifft lehret / wir sollen vnsers leibs mit essen vnd trincken warten zur notturfft / Col. 2. aber doch also / das er nicht geil vnnd muthwillig zum bösen / vnd treg / vergessen / vnwillig zum guten werde / Rom. 13. j. Corinth. 9. Wenn nun ein frommer Christ / solches an seinem alten Adam vermercket / vnd etwan nicht

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[0130] Vapst das fasten gesetzt hat / auff vnderscheidt der speise / Do mancher mit guten fischen herrlicher lebet / vnnd sich voller daran frist / denn an einem gereuchertem dürrem stück fleisch. Zum Andern / das der Bapst eine grosse Todtsünde darauß gemacht hat / wann einer gleich messig am verbottenem tage fleisch / eyer / butter / etc. esse / denn Paulus heist das Teuffels lehre / die da verbeut die speise / so Gott mit dancksagung zugeniessen geschaffen hat / j. Timoth. 4. Zum Dritten / das der Bapst auß dem fasten ein solch werck / vnd Gottesdienst gemacht hat / dadurch die leute für jre Sünde gnugthun / Gottes gnade / allerley Himlische güter / vnd die seligkeit verdienen köndten / welches doch allein dem hohem gehorsam / vnd bitterem leiden Christi gehöret. Diese falsche meinung muß auß Gottes Wort gestrafft werden / Vnd sollen dabey alßbaldt die leute berichtet werden / das sie nicht gedencken / Gutt Euangelisch sein / heisse nur / Fressen / sauffen / jmmer voll sein / Sondern / das sie nur lernen / was für fasten die schrifft fordere vnd rhüme / denn erstlich ist in der schrifft ein Geistlichs fasten / von sünden ablassen / sich der enthalten / vnd zum guten befleissigen / Isa. 58. Zum Andern / hat die schrifft ein teglichs fasten / nemlich / vor fresserey vnd vollerey sich hüten / ein messiges nüchtern leben führen / Lu. 21. Rom. 13. Ephes. 5. Tit. 2. j. Pet. 5. Zum Dritten / weil die schrifft lehret / wir sollen vnsers leibs mit essen vnd trincken warten zur notturfft / Col. 2. aber doch also / das er nicht geil vnnd muthwillig zum bösen / vnd treg / vergessen / vnwillig zum guten werde / Rom. 13. j. Corinth. 9. Wenn nun ein frommer Christ / solches an seinem alten Adam vermercket / vnd etwan nicht

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Zitationshilfe: Braunschweig-Wolfenbüttel, Heinrich Julius von: Kirchenordnung Unnser, von Gottes Genaden, Julii Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg, etc. Wie es mit Lehr und Ceremonien unsers Fürstenthumbs Braunschweig, Wulffenbütlischen Theils, Auch derselben Kirchen anhangenden sachen und verrichtungen hinfurt ... gehalten werden sol. Wolfenbüttel, 1569, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/braunschweig_kirchenordnung_1569/130>, abgerufen am 24.11.2024.