Crüger, Peter: Cupediæ Astrosophicæ. Breslau, 1631.oder empfangen/ vnnd wie sie von Gott den heiligen Propheten eingegeben. Weil sie dann jhre eigne Fundamenta, nemlich den Hebreischen Buch- Es ist aber die Cabala niemals gemein worden/ auch von den Juden we- Es Cabalisiren aber solche Cabalisten nicht auff einerley manier. Denn Also:
Oder aber gehn mit den ersten zahlen nur biß 10/ steigen darnach jmmer durch
Vnd wenn sie etwas cabalisiren wollen/ nehmen sie an statt der fürgenom- auff
oder empfangen/ vnnd wie ſie von Gott den heiligen Propheten eingegeben. Weil ſie dann jhre eigne Fundamenta, nemlich den Hebreiſchen Buch- Es iſt aber die Cabala niemals gemein worden/ auch von den Juden we- Es Cabaliſiren aber ſolche Cabaliſten nicht auff einerley manier. Deñ Alſo:
Oder aber gehn mit den erſten zahlen nur biß 10/ ſteigen darnach jmmer durch
Vnd wenn ſie etwas cabaliſiren wollen/ nehmen ſie an ſtatt der fuͤrgenom- auff
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0137"/> oder empfangen/ vnnd wie ſie von Gott den heiligen Propheten eingegeben.<lb/><hi rendition="#aq">Johannes Reuchlinus (aliàs Capnio)</hi> hat davon drey Buͤcher geſchrieben/<lb/> die von dieſer kunſt verſtendigen gar hoch gehalten werden/ aus welchen ich<lb/> auch dieſe beſchreibung der <hi rendition="#aq">Kabalæ</hi> geſchoͤpfft.</p><lb/> <p>Weil ſie dann jhre eigne <hi rendition="#aq">Fundamenta,</hi> nemlich den Hebreiſchen Buch-<lb/> ſtab hat/ ſo iſt es keine <hi rendition="#aq">Philoſophi</hi>ſche ſondern <hi rendition="#aq">Theologi</hi>ſche kunſt: vnnd hat<lb/> alſo mit der Sternkunſt nichts zu thun/ außgenommen das ein guter <hi rendition="#aq">Cabaliſt</hi><lb/> auch wol koͤñe zugleich ein guter <hi rendition="#aq">Aſtronomus</hi> vnd <hi rendition="#aq">Aſtrologus</hi> ſein/ gleich wie<lb/> ein guter <hi rendition="#aq">Theologus</hi> auch wol zugleich ein guter <hi rendition="#aq">Philoſophus</hi> ſein kan.</p><lb/> <p>Es iſt aber die <hi rendition="#aq">Cabala</hi> niemals gemein worden/ auch von den Juden we-<lb/> nig oder nichts davon geſchrieben/ ſondern ſie iſt nur muͤndlich auff die Nach-<lb/> kom̃en fortgepflantzet worden/ vnd alſo ſtets eine geheime/ verborgene/ vnd von<lb/> gar wenig Leuten getriebene Kunſt geblieben/ weil auch nicht eines jeden iſt/ die<lb/> heilige Schrifft nach hoͤchſtem verſtandt des Hebreiſchen Buchſtabs außzule-<lb/> gen: Biß endlich in dieſen letzten Jahren ſich Leute gefunden/ welche die Kunſt<lb/> wollen gar gemein machen/ vnd davon laſſen Schrifften außgehen/ darinnen<lb/> ſie die <hi rendition="#aq">Cabalam</hi> auch auff Deutſche vnd Lateiniſche Sprach vnd zahlen ver-<lb/> meynen zu gruͤnden.</p><lb/> <p>Es <hi rendition="#aq">Cabaliſiren</hi> aber ſolche <hi rendition="#aq">Cabaliſten</hi> nicht auff einerley manier. Deñ<lb/> etliche nehmen die Buchſtaben des Deutſchen oder Lateiniſchen Alphabeths/<lb/> vber die Buchſtaben entweder ſehlechts nach der Ordnung die zahlen 1. 2. 3. 4.<lb/> 5. etc.</p><lb/> <p>Alſo: </p> <table> <row> <cell>1</cell> <cell> 2</cell> <cell> 3</cell> <cell> 4</cell> <cell> 5</cell> <cell> 6</cell> <cell> 7</cell> <cell> 8</cell> <cell> 9</cell> <cell> 10</cell> <cell> 11</cell> <cell> 12</cell> <cell> 13</cell> <cell> 14</cell> <cell> 15</cell> <cell> 16</cell> <cell> 17</cell> <cell> 18</cell> </row><lb/> <row> <cell>A</cell> <cell> B</cell> <cell> C</cell> <cell> D</cell> <cell> E</cell> <cell> F</cell> <cell> G</cell> <cell> H</cell> <cell> I</cell> <cell> K</cell> <cell> L</cell> <cell> M</cell> <cell> N</cell> <cell> O</cell> <cell> P</cell> <cell> Q</cell> <cell> R</cell> <cell> S</cell> </row><lb/> <row> <cell>19</cell> <cell> 20</cell> <cell> 21</cell> <cell> 22</cell> <cell> 23</cell> </row><lb/> <row> <cell>T</cell> <cell> V</cell> <cell> X</cell> <cell> Y</cell> <cell> Z</cell> </row> </table><lb/> <p>Oder aber gehn mit den erſten zahlen nur biß 10/ ſteigen darnach jmmer durch<lb/> 10 vnd 10 biß 100/ entlich jmmer durch 100 biß zum end/ alſo:</p><lb/> <table> <row> <cell>1 </cell> <cell>2 </cell> <cell>3 </cell> <cell>4 </cell> <cell>5 </cell> <cell>6 </cell> <cell>7 </cell> <cell>8 </cell> <cell>9 </cell> <cell>10 </cell> <cell>20 </cell> <cell>30 </cell> <cell>40 </cell> <cell>50 </cell> <cell>60 </cell> <cell>70</cell> </row><lb/> <row> <cell>A</cell> <cell> B</cell> <cell> C</cell> <cell> D</cell> <cell> E</cell> <cell> F</cell> <cell> G</cell> <cell> H</cell> <cell> I</cell> <cell> K</cell> <cell> L</cell> <cell> M</cell> <cell> N</cell> <cell> O</cell> <cell> P</cell> <cell> Q</cell> </row><lb/> <row> <cell>80</cell> <cell> 90</cell> <cell> 100</cell> <cell> 200</cell> <cell> 300</cell> <cell> 400</cell> <cell> 500</cell> </row><lb/> <row> <cell>R</cell> <cell> S</cell> <cell> T</cell> <cell> V</cell> <cell> X</cell> <cell> Y</cell> <cell> Z</cell> </row> </table><lb/> <p>Vnd wenn ſie etwas <hi rendition="#aq">cabaliſiren</hi> wollen/ nehmen ſie an ſtatt der fuͤrgenom-<lb/> menen oder fuͤrgegeben Buchſtaben jhre obenverzeichnete zahlen/ vnd ſummi-<lb/> ren dann dieſelben/ eben wie in den alten Planetenbuͤchern gelehret wird. E-<lb/> xempels weiſe:</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">auff</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0137]
oder empfangen/ vnnd wie ſie von Gott den heiligen Propheten eingegeben.
Johannes Reuchlinus (aliàs Capnio) hat davon drey Buͤcher geſchrieben/
die von dieſer kunſt verſtendigen gar hoch gehalten werden/ aus welchen ich
auch dieſe beſchreibung der Kabalæ geſchoͤpfft.
Weil ſie dann jhre eigne Fundamenta, nemlich den Hebreiſchen Buch-
ſtab hat/ ſo iſt es keine Philoſophiſche ſondern Theologiſche kunſt: vnnd hat
alſo mit der Sternkunſt nichts zu thun/ außgenommen das ein guter Cabaliſt
auch wol koͤñe zugleich ein guter Aſtronomus vnd Aſtrologus ſein/ gleich wie
ein guter Theologus auch wol zugleich ein guter Philoſophus ſein kan.
Es iſt aber die Cabala niemals gemein worden/ auch von den Juden we-
nig oder nichts davon geſchrieben/ ſondern ſie iſt nur muͤndlich auff die Nach-
kom̃en fortgepflantzet worden/ vnd alſo ſtets eine geheime/ verborgene/ vnd von
gar wenig Leuten getriebene Kunſt geblieben/ weil auch nicht eines jeden iſt/ die
heilige Schrifft nach hoͤchſtem verſtandt des Hebreiſchen Buchſtabs außzule-
gen: Biß endlich in dieſen letzten Jahren ſich Leute gefunden/ welche die Kunſt
wollen gar gemein machen/ vnd davon laſſen Schrifften außgehen/ darinnen
ſie die Cabalam auch auff Deutſche vnd Lateiniſche Sprach vnd zahlen ver-
meynen zu gruͤnden.
Es Cabaliſiren aber ſolche Cabaliſten nicht auff einerley manier. Deñ
etliche nehmen die Buchſtaben des Deutſchen oder Lateiniſchen Alphabeths/
vber die Buchſtaben entweder ſehlechts nach der Ordnung die zahlen 1. 2. 3. 4.
5. etc.
Alſo:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
A B C D E F G H I K L M N O P Q R S
19 20 21 22 23
T V X Y Z
Oder aber gehn mit den erſten zahlen nur biß 10/ ſteigen darnach jmmer durch
10 vnd 10 biß 100/ entlich jmmer durch 100 biß zum end/ alſo:
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20 30 40 50 60 70
A B C D E F G H I K L M N O P Q
80 90 100 200 300 400 500
R S T V X Y Z
Vnd wenn ſie etwas cabaliſiren wollen/ nehmen ſie an ſtatt der fuͤrgenom-
menen oder fuͤrgegeben Buchſtaben jhre obenverzeichnete zahlen/ vnd ſummi-
ren dann dieſelben/ eben wie in den alten Planetenbuͤchern gelehret wird. E-
xempels weiſe:
auff
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |