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Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773.

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Götz. Nein, ihr sollt gehalten werden wie ein
anderer, und drüber wie der, der mir bey Remlin
zu schaffen machte.

Georg (kommt.)
Georg. Hanns von Selbitz läßt euch grüsen.
Morgen ist er hier mit funfzig Mann.
Götz. Wohl.
Georg. Es zieht am Kocher ein Trupp Reichs-
völker herunter, ohne Zweifel euch zu beobachten.
Götz. Wie viel?
Georg. Jhrer funfzig.
Götz. Nicht mehr! Komm Lerse wir wollen sie
zusammenschmeissen, wenn Selbitz kommt daß er
schon ein Stück Arbeit gethan findet.
Lerse. Das soll eine reichliche Vorlese werden.
Götz. Zu Pferde! (ab.)
Wald an einem Morast.


Zwey Reichsknechte (begegnen einander.)
Erster Knecht. Was machst du hier?
Zweyter Knecht. Jch hab Urlaub gebeten mei-
ne Nothdurft zu verrichten. Seit dem blinden Lär-
men
H


Goͤtz. Nein, ihr ſollt gehalten werden wie ein
anderer, und druͤber wie der, der mir bey Remlin
zu ſchaffen machte.

Georg (kommt.)
Georg. Hanns von Selbitz laͤßt euch gruͤſen.
Morgen iſt er hier mit funfzig Mann.
Goͤtz. Wohl.
Georg. Es zieht am Kocher ein Trupp Reichs-
voͤlker herunter, ohne Zweifel euch zu beobachten.
Goͤtz. Wie viel?
Georg. Jhrer funfzig.
Goͤtz. Nicht mehr! Komm Lerſe wir wollen ſie
zuſammenſchmeiſſen, wenn Selbitz kommt daß er
ſchon ein Stuͤck Arbeit gethan findet.
Lerſe. Das ſoll eine reichliche Vorleſe werden.
Goͤtz. Zu Pferde! (ab.)
Wald an einem Moraſt.


Zwey Reichsknechte (begegnen einander.)
Erſter Knecht. Was machſt du hier?
Zweyter Knecht. Jch hab Urlaub gebeten mei-
ne Nothdurft zu verrichten. Seit dem blinden Laͤr-
men
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[113/0117] Goͤtz. Nein, ihr ſollt gehalten werden wie ein anderer, und druͤber wie der, der mir bey Remlin zu ſchaffen machte. Georg (kommt.) Georg. Hanns von Selbitz laͤßt euch gruͤſen. Morgen iſt er hier mit funfzig Mann. Goͤtz. Wohl. Georg. Es zieht am Kocher ein Trupp Reichs- voͤlker herunter, ohne Zweifel euch zu beobachten. Goͤtz. Wie viel? Georg. Jhrer funfzig. Goͤtz. Nicht mehr! Komm Lerſe wir wollen ſie zuſammenſchmeiſſen, wenn Selbitz kommt daß er ſchon ein Stuͤck Arbeit gethan findet. Lerſe. Das ſoll eine reichliche Vorleſe werden. Goͤtz. Zu Pferde! (ab.) Wald an einem Moraſt. Zwey Reichsknechte (begegnen einander.) Erſter Knecht. Was machſt du hier? Zweyter Knecht. Jch hab Urlaub gebeten mei- ne Nothdurft zu verrichten. Seit dem blinden Laͤr- men H

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. [s. l.], 1773, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_goetz_1773/117>, abgerufen am 27.11.2024.