Jn dem Augenblikke, da sich das Ohr zusammenzie- het, lässet die Kammer, die alsdenn welk und unbeweglich ist, in ihrer Anstrengung nach, wie wir am gehörigen Orte umständlicher zeigen werden. Denn wofern das Herz zusammengezogen bliebe, so würde sich dasselbe ge- wiß niemals, da es ungleich stärker ist, von dem Ohre erweitern lassen, oder einiges Blut von ihm annehmen.
Solchemnach gelanget das Blut aus dem Herzohre in die rechte Kammer des Herzens, füllet dieselbe über- all an, und dehnet sie aus. Es richtet sich das Maaß dieser Ausdehnung nach den zwoen oder drei Unzen Blut, welches das Herzohr ausschüttet. Daß dieses Maaß aber vermehret werden könne, wenn die ausdehnende Kraft ist verstärket worden, und daß sich der innere Um- fang des Herzens, wenn es nach dem gewöhnlichen Ge- setze der Natur erweitert ist, zu dem innern Umfang eines von Blute ausgedehnten Herzens wie 2 zu 5 verhalte, zeiget Stephan Hales(e), und man schäzt dieses nach demjenigen Strome des Blutes, welcher aus dem Herzen in die Schlagader kommt.
§. 13. Jngleichen in die Lungenschlagader.
Wenn das Herz solchergestalt gereizet worden, so folget alsdenn gleichsam augenbliklich, wenn das Thier noch vollkommen bei Kräften ist, die Zusammenzuziehung darauf, es wendet seine Muskelkräfte an, und entledigt sich auf die Art, wie wir beschrieben haben, von seinem Blute. Hier sind aber auch wieder zween Wege vor
die-
(e)Haemastatiks S. 23.
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Die Bewegung des Herzens.
§. 12. Das Blut kommt in die rechte Herzkammer.
Jn dem Augenblikke, da ſich das Ohr zuſammenzie- het, laͤſſet die Kammer, die alsdenn welk und unbeweglich iſt, in ihrer Anſtrengung nach, wie wir am gehoͤrigen Orte umſtaͤndlicher zeigen werden. Denn wofern das Herz zuſammengezogen bliebe, ſo wuͤrde ſich daſſelbe ge- wiß niemals, da es ungleich ſtaͤrker iſt, von dem Ohre erweitern laſſen, oder einiges Blut von ihm annehmen.
Solchemnach gelanget das Blut aus dem Herzohre in die rechte Kammer des Herzens, fuͤllet dieſelbe uͤber- all an, und dehnet ſie aus. Es richtet ſich das Maaß dieſer Ausdehnung nach den zwoen oder drei Unzen Blut, welches das Herzohr ausſchuͤttet. Daß dieſes Maaß aber vermehret werden koͤnne, wenn die ausdehnende Kraft iſt verſtaͤrket worden, und daß ſich der innere Um- fang des Herzens, wenn es nach dem gewoͤhnlichen Ge- ſetze der Natur erweitert iſt, zu dem innern Umfang eines von Blute ausgedehnten Herzens wie 2 zu 5 verhalte, zeiget Stephan Hales(e), und man ſchaͤzt dieſes nach demjenigen Strome des Blutes, welcher aus dem Herzen in die Schlagader kommt.
§. 13. Jngleichen in die Lungenſchlagader.
Wenn das Herz ſolchergeſtalt gereizet worden, ſo folget alsdenn gleichſam augenbliklich, wenn das Thier noch vollkommen bei Kraͤften iſt, die Zuſammenzuziehung darauf, es wendet ſeine Muskelkraͤfte an, und entledigt ſich auf die Art, wie wir beſchrieben haben, von ſeinem Blute. Hier ſind aber auch wieder zween Wege vor
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(e)Hæmaſtatiks S. 23.
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Die Bewegung des Herzens.
§. 12.
Das Blut kommt in die rechte Herzkammer.
Jn dem Augenblikke, da ſich das Ohr zuſammenzie-
het, laͤſſet die Kammer, die alsdenn welk und unbeweglich
iſt, in ihrer Anſtrengung nach, wie wir am gehoͤrigen
Orte umſtaͤndlicher zeigen werden. Denn wofern das
Herz zuſammengezogen bliebe, ſo wuͤrde ſich daſſelbe ge-
wiß niemals, da es ungleich ſtaͤrker iſt, von dem Ohre
erweitern laſſen, oder einiges Blut von ihm annehmen.
Solchemnach gelanget das Blut aus dem Herzohre
in die rechte Kammer des Herzens, fuͤllet dieſelbe uͤber-
all an, und dehnet ſie aus. Es richtet ſich das Maaß
dieſer Ausdehnung nach den zwoen oder drei Unzen Blut,
welches das Herzohr ausſchuͤttet. Daß dieſes Maaß
aber vermehret werden koͤnne, wenn die ausdehnende
Kraft iſt verſtaͤrket worden, und daß ſich der innere Um-
fang des Herzens, wenn es nach dem gewoͤhnlichen Ge-
ſetze der Natur erweitert iſt, zu dem innern Umfang eines
von Blute ausgedehnten Herzens wie 2 zu 5 verhalte,
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demjenigen Strome des Blutes, welcher aus dem Herzen
in die Schlagader kommt.
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Wenn das Herz ſolchergeſtalt gereizet worden, ſo
folget alsdenn gleichſam augenbliklich, wenn das Thier
noch vollkommen bei Kraͤften iſt, die Zuſammenzuziehung
darauf, es wendet ſeine Muskelkraͤfte an, und entledigt
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende01_1759/825>, abgerufen am 22.11.2024.
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