Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827."Ei, was ist der steinerne Roland für ein "Jungfer Rose," erwiederte ihr Petrus, „Ei, was iſt der ſteinerne Roland fuͤr ein „Jungfer Roſe,“ erwiederte ihr Petrus, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0126" n="120"/> <p>„Ei, was iſt der ſteinerne Roland fuͤr ein<lb/> zorniger Kumpan,“ murmelte Roſe, nachdem<lb/> er die Pforte klirrend zugeworfen, indem ſie<lb/> etliche Weintropfen, die ſie benetzten, vom<lb/> Buſentuch abſchuͤttelte;“ will der ſteinerne Narr<lb/> auf ſeine alten Tage noch zu Felde ziehen!<lb/> wenn er ſich ſehen ließe, ſie ſteckten ihn gleich<lb/> ohne Barmherzigkeit als Fluͤgelmann unter<lb/> die Brandenburger Grenadiere, denn die Groͤße<lb/> hat er.“</p><lb/> <p>„Jungfer Roſe,“ erwiederte ihr Petrus,<lb/> „zornig iſt er, das iſt wahr, und er haͤtte<lb/> koͤnnen auf andere Weiſe davon gehen; aber<lb/> bedenket, daß er einſt, <hi rendition="#g">Furioſo</hi>, wahnſinnig<lb/> war und noch ganz andere Sachen gethan,<lb/> als ſilberne Becher zerquetſcht und Frauenzim¬<lb/> mer mit Wein beſudelt. Und genau beim<lb/> Lichte beſehen, kann ich ihm ſeinen Unmuth<lb/> auch nicht verdenken; war er doch auch ein¬<lb/> mal ein Menſch und dazu ein herrlicher Pa¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [120/0126]
„Ei, was iſt der ſteinerne Roland fuͤr ein
zorniger Kumpan,“ murmelte Roſe, nachdem
er die Pforte klirrend zugeworfen, indem ſie
etliche Weintropfen, die ſie benetzten, vom
Buſentuch abſchuͤttelte;“ will der ſteinerne Narr
auf ſeine alten Tage noch zu Felde ziehen!
wenn er ſich ſehen ließe, ſie ſteckten ihn gleich
ohne Barmherzigkeit als Fluͤgelmann unter
die Brandenburger Grenadiere, denn die Groͤße
hat er.“
„Jungfer Roſe,“ erwiederte ihr Petrus,
„zornig iſt er, das iſt wahr, und er haͤtte
koͤnnen auf andere Weiſe davon gehen; aber
bedenket, daß er einſt, Furioſo, wahnſinnig
war und noch ganz andere Sachen gethan,
als ſilberne Becher zerquetſcht und Frauenzim¬
mer mit Wein beſudelt. Und genau beim
Lichte beſehen, kann ich ihm ſeinen Unmuth
auch nicht verdenken; war er doch auch ein¬
mal ein Menſch und dazu ein herrlicher Pa¬
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