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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827.

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"Wißt Ihr denn nicht," fuhr er fort, "daß
diese Sennora eigentlich eine Rheinländerin
ist? Der ehrsame Don Pietro Ximenes hat
sie heimgeführt als blutjunges Rebstöcklein aus
dem Rheingau nach seiner Heimath Spanien,
und dort hat sie sich angesiedelt und seinen Fa¬
milien-Namen angenommen. Noch jetzt, ob¬
gleich sie den süßen, spanischen Charakter
angenommen, noch jetzt hat sie große Aehn¬
lichkeit mit Euch, wie die Grundzüge des Ge¬
sichtes sich in der Familie nicht ganz verlieren.
Dieselbe Farbe und jener süße Duft, jenes
feine Aroma ist ihr eigen und macht sie zu
Eurer würdigen Baase, werthgeschätzte Jung¬
fer Rose."

"Sie soll leben, soll leben!" riefen die
Apostel und stießen an, "Baase Ximenes in
Hispanien soll leben!"

Jungfer Rose mochte ihrem Galan nicht
ganz trauen und stieß mit bitter süßer Miene

„Wißt Ihr denn nicht,“ fuhr er fort, „daß
dieſe Sennora eigentlich eine Rheinlaͤnderin
iſt? Der ehrſame Don Pietro Ximenes hat
ſie heimgefuͤhrt als blutjunges Rebſtoͤcklein aus
dem Rheingau nach ſeiner Heimath Spanien,
und dort hat ſie ſich angeſiedelt und ſeinen Fa¬
milien-Namen angenommen. Noch jetzt, ob¬
gleich ſie den ſuͤßen, ſpaniſchen Charakter
angenommen, noch jetzt hat ſie große Aehn¬
lichkeit mit Euch, wie die Grundzuͤge des Ge¬
ſichtes ſich in der Familie nicht ganz verlieren.
Dieſelbe Farbe und jener ſuͤße Duft, jenes
feine Aroma iſt ihr eigen und macht ſie zu
Eurer wuͤrdigen Baaſe, werthgeſchaͤtzte Jung¬
fer Roſe.“

„Sie ſoll leben, ſoll leben!“ riefen die
Apoſtel und ſtießen an, „Baaſe Ximenes in
Hiſpanien ſoll leben!“

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ganz trauen und ſtieß mit bitter ſuͤßer Miene

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[67/0073] „Wißt Ihr denn nicht,“ fuhr er fort, „daß dieſe Sennora eigentlich eine Rheinlaͤnderin iſt? Der ehrſame Don Pietro Ximenes hat ſie heimgefuͤhrt als blutjunges Rebſtoͤcklein aus dem Rheingau nach ſeiner Heimath Spanien, und dort hat ſie ſich angeſiedelt und ſeinen Fa¬ milien-Namen angenommen. Noch jetzt, ob¬ gleich ſie den ſuͤßen, ſpaniſchen Charakter angenommen, noch jetzt hat ſie große Aehn¬ lichkeit mit Euch, wie die Grundzuͤge des Ge¬ ſichtes ſich in der Familie nicht ganz verlieren. Dieſelbe Farbe und jener ſuͤße Duft, jenes feine Aroma iſt ihr eigen und macht ſie zu Eurer wuͤrdigen Baaſe, werthgeſchaͤtzte Jung¬ fer Roſe.“ „Sie ſoll leben, ſoll leben!“ riefen die Apoſtel und ſtießen an, „Baaſe Ximenes in Hiſpanien ſoll leben!“ Jungfer Roſe mochte ihrem Galan nicht ganz trauen und ſtieß mit bitter ſuͤßer Miene

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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Rathskeller. Stuttgart, 1827, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_phantasien_1827/73>, abgerufen am 27.11.2024.