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Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

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Frau Wolff. Nee, Wulkow, heute is kee Ge-
schäfte mit uns. Da geht ock ruhig a Häusel weiter,
mir hab'n uns geschind't hier iber a See ... ee Haar,
da saß mer noch fest im Eise. Mir konnten nich
vorwärts und nich rickwärts. A so was kann ma
zuletzt nich wegschenken. -- --
Wulkow. Na, hebb' ick nu etwa jroß wat davon?
Det Schiffwerken is n jezwungenes Werk! Un Paschen,
det is n schlechtet Jeschäft. Wenn Ihr all rinfallt,
denn flieg ick schon längst rin. Bei Jahre vierzig
plag ick mir nu. Wat hebb ick heute? 't Reißen hebb'
ick. Wenn ick det Morjens früh uffsteh, denn muß
ick schriegen wie'n junger Hund. Ick will mir schon
viele Jahre 'n Pelz koofen, det hebben mir alle Dokters
jerathen, weil det ick so leidenschaftlich bin. Ick hebb'
mir noch keen könn koofen, Wolffen. Bis heute
noch nich, so wah, wie ick hier steh!
Adelheid (zur Mutter). Haste von Leontinen jehört?
Wulkow. Na, will ick man sagen: sechszehn Mark!
Frau Wolff. Nee, is nich! Achtzehn! (Zu Adel-
heid).
Wat red'st' n da wieder?
Adelheid. Frau Krüger hat doch 'n Pelz jekauft,
der hat bei fünfhundert Mark jekost't. N Biberpelz.
Wulkow. 'n Biberpelz?
Frau Wolff. Wer hat'n gekooft?
Adelheid. Nu Frau Krüger doch, für Herr
Krüger zu Weihnachten.
Wulkow. Det Mächen is woll bei Krüger in
Dienst?
Frau Wolff. Nee, Wulkow, heute is kee Ge-
ſchäfte mit uns. Da geht ock ruhig a Häuſel weiter,
mir hab’n uns geſchind’t hier iber a See … ee Haar,
da ſaß mer noch feſt im Eiſe. Mir konnten nich
vorwärts und nich rickwärts. A ſo was kann ma
zuletzt nich wegſchenken. — —
Wulkow. Na, hebb’ ick nu etwa jroß wat davon?
Det Schiffwerken is n jezwungenes Werk! Un Paſchen,
det is n ſchlechtet Jeſchäft. Wenn Ihr all rinfallt,
denn flieg ick ſchon längſt rin. Bei Jahre vierzig
plag ick mir nu. Wat hebb ick heute? ’t Reißen hebb’
ick. Wenn ick det Morjens früh uffſteh, denn muß
ick ſchriegen wie’n junger Hund. Ick will mir ſchon
viele Jahre ’n Pelz koofen, det hebben mir alle Dokters
jerathen, weil det ick ſo leidenſchaftlich bin. Ick hebb’
mir noch keen könn koofen, Wolffen. Bis heute
noch nich, ſo wah, wie ick hier ſteh!
Adelheid (zur Mutter). Haſte von Leontinen jehört?
Wulkow. Na, will ick man ſagen: ſechszehn Mark!
Frau Wolff. Nee, is nich! Achtzehn! (Zu Adel-
heid).
Wat red’ſt’ n da wieder?
Adelheid. Frau Krüger hat doch ’n Pelz jekauft,
der hat bei fünfhundert Mark jekoſt’t. N Biberpelz.
Wulkow. ’n Biberpelz?
Frau Wolff. Wer hat’n gekooft?
Adelheid. Nu Frau Krüger doch, für Herr
Krüger zu Weihnachten.
Wulkow. Det Mächen is woll bei Krüger in
Dienſt?
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[20/0026] Frau Wolff. Nee, Wulkow, heute is kee Ge- ſchäfte mit uns. Da geht ock ruhig a Häuſel weiter, mir hab’n uns geſchind’t hier iber a See … ee Haar, da ſaß mer noch feſt im Eiſe. Mir konnten nich vorwärts und nich rickwärts. A ſo was kann ma zuletzt nich wegſchenken. — — Wulkow. Na, hebb’ ick nu etwa jroß wat davon? Det Schiffwerken is n jezwungenes Werk! Un Paſchen, det is n ſchlechtet Jeſchäft. Wenn Ihr all rinfallt, denn flieg ick ſchon längſt rin. Bei Jahre vierzig plag ick mir nu. Wat hebb ick heute? ’t Reißen hebb’ ick. Wenn ick det Morjens früh uffſteh, denn muß ick ſchriegen wie’n junger Hund. Ick will mir ſchon viele Jahre ’n Pelz koofen, det hebben mir alle Dokters jerathen, weil det ick ſo leidenſchaftlich bin. Ick hebb’ mir noch keen könn koofen, Wolffen. Bis heute noch nich, ſo wah, wie ick hier ſteh! Adelheid (zur Mutter). Haſte von Leontinen jehört? Wulkow. Na, will ick man ſagen: ſechszehn Mark! Frau Wolff. Nee, is nich! Achtzehn! (Zu Adel- heid). Wat red’ſt’ n da wieder? Adelheid. Frau Krüger hat doch ’n Pelz jekauft, der hat bei fünfhundert Mark jekoſt’t. N Biberpelz. Wulkow. ’n Biberpelz? Frau Wolff. Wer hat’n gekooft? Adelheid. Nu Frau Krüger doch, für Herr Krüger zu Weihnachten. Wulkow. Det Mächen is woll bei Krüger in Dienſt?

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/26>, abgerufen am 21.11.2024.