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Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

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Frau Wolff. Ich soll woll waschen kommen, hä?
Mitteldorf (zieht die Augenbrauen nachdenklich herauf,
spricht dann).
Jawoll!
Frau Wolff. Wenn d'n da?
Mitteldorf. -- Morjen. -- Morjen früh. --
Frau Wolff. Das sagen Se mer in der Nacht
um zwölwe?
Mitteldorf. Et is morjen Waschdach bei de
Frau Vorsteher.
Frau Wolff. Das muß ma doch a Paar
Tage vorher wissen.
Mitteldorf. Jewiß doch. Machen Se man
keen Lärm. Ick hab et mal wieder verjessen jehabt.
Mir jeht so ville in Kopp herum, det ick eemal
sowat zu leicht verschwitze.
Frau Wolff. Na, Mitteldorf, da wer' ich's
schon einrichten. Mir stehn ja uff gutem Fuße mit-
nander. Sie hab'n a so schonn genung uff'm Puckel
mit Ihren elf Kindern zu Hause, gelt? Was brauchen
Sie sich noch schlecht machen lassen.
Mitteldorf. Wenn Se morjen nich komm',
Mutter Wolffen, denn jeht et mir madich schlecht
morjen früh.
Frau Wolff. Ich wer' schon komm'm, lassen
Se's gutt sein. Da, trinken's amal! Ma kann's
gebrauchen.
(Sie giebt ihm Grog). Ich hatte noch grade
a Bissel heeß Wasser. Mir gehn nämlich heite noch
uff de Reise. Nach fetten Gänsen niber uff Treptow.
Am Tage hat ma doch keene Zeit. 's is doch nu
3*
Frau Wolff. Ich ſoll woll waſchen kommen, hä?
Mitteldorf (zieht die Augenbrauen nachdenklich herauf,
ſpricht dann).
Jawoll!
Frau Wolff. Wenn d’n da?
Mitteldorf. — Morjen. — Morjen früh. —
Frau Wolff. Das ſagen Se mer in der Nacht
um zwölwe?
Mitteldorf. Et is morjen Waſchdach bei de
Frau Vorſteher.
Frau Wolff. Das muß ma doch a Paar
Tage vorher wiſſen.
Mitteldorf. Jewiß doch. Machen Se man
keen Lärm. Ick hab et mal wieder verjeſſen jehabt.
Mir jeht ſo ville in Kopp herum, det ick eemal
ſowat zu leicht verſchwitze.
Frau Wolff. Na, Mitteldorf, da wer’ ich’s
ſchon einrichten. Mir ſtehn ja uff gutem Fuße mit-
nander. Sie hab’n a ſo ſchonn genung uff’m Puckel
mit Ihren elf Kindern zu Hauſe, gelt? Was brauchen
Sie ſich noch ſchlecht machen laſſen.
Mitteldorf. Wenn Se morjen nich komm’,
Mutter Wolffen, denn jeht et mir madich ſchlecht
morjen früh.
Frau Wolff. Ich wer’ ſchon komm’m, laſſen
Se’s gutt ſein. Da, trinken’s amal! Ma kann’s
gebrauchen.
(Sie giebt ihm Grog). Ich hatte noch grade
a Biſſel heeß Waſſer. Mir gehn nämlich heite noch
uff de Reiſe. Nach fetten Gänſen niber uff Treptow.
Am Tage hat ma doch keene Zeit. ’s is doch nu
3*
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[35/0041] Frau Wolff. Ich ſoll woll waſchen kommen, hä? Mitteldorf (zieht die Augenbrauen nachdenklich herauf, ſpricht dann). Jawoll! Frau Wolff. Wenn d’n da? Mitteldorf. — Morjen. — Morjen früh. — Frau Wolff. Das ſagen Se mer in der Nacht um zwölwe? Mitteldorf. Et is morjen Waſchdach bei de Frau Vorſteher. Frau Wolff. Das muß ma doch a Paar Tage vorher wiſſen. Mitteldorf. Jewiß doch. Machen Se man keen Lärm. Ick hab et mal wieder verjeſſen jehabt. Mir jeht ſo ville in Kopp herum, det ick eemal ſowat zu leicht verſchwitze. Frau Wolff. Na, Mitteldorf, da wer’ ich’s ſchon einrichten. Mir ſtehn ja uff gutem Fuße mit- nander. Sie hab’n a ſo ſchonn genung uff’m Puckel mit Ihren elf Kindern zu Hauſe, gelt? Was brauchen Sie ſich noch ſchlecht machen laſſen. Mitteldorf. Wenn Se morjen nich komm’, Mutter Wolffen, denn jeht et mir madich ſchlecht morjen früh. Frau Wolff. Ich wer’ ſchon komm’m, laſſen Se’s gutt ſein. Da, trinken’s amal! Ma kann’s gebrauchen. (Sie giebt ihm Grog). Ich hatte noch grade a Biſſel heeß Waſſer. Mir gehn nämlich heite noch uff de Reiſe. Nach fetten Gänſen niber uff Treptow. Am Tage hat ma doch keene Zeit. ’s is doch nu 3*

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/41>, abgerufen am 21.11.2024.