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Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893.

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Frau Wolff. Sie is mit Grinkohl beim Post-
vorschteher.
Krüger. Das Mädchen keben Sie wieder zu
uns. Statt zwanzig bekommt sie dreißig Thaler.
Wir waren sonst immer mit ihr zufrieden. Verkeben
und verkessen wir Alles.
(Er reicht ihr die Hand, die
Wolffen schlägt ein).
Frau Wolffen. Das hätte ja Alles gar nich
sein brauchen. Das Mädel is halt noch a tummes
Kind. Mir Alten ham uns doch immer vertragen.
Krüger. Die Sache ist also abkemacht. (Ver-
schnaufend).
-- Da bin ich doch wenigstens so weit
beruhigt. -- Nu sagen Sie bloß. Was mir passirt
ist. Was sagen Sie dazu?
Frau Wolff. Ach, wissen Se, nee .... ich sage
schonn gar nischt.
Krüger. Da haben wir nun diesen Herrn von
Wehrhahn. Die ehrlichen Bürger cujoniren, Chikanen
und Quälereien erdenken. In was steckt der Mann
seine Nase nicht Alles.
Frau Wolff. Blos wo a se haben soll, hat
a se nich.
Krüger. Ich kehe jetzt hin und mache die An-
zeige. Ich lasse nicht locker, die Sache muß raus
kommen.
Frau Wolff. Das lassen Sie ja nich sitzen,
Herr Krieger.
Krüger. Und wenn ich soll Alles auf den
Frau Wolff. Sie is mit Grinkohl beim Poſt-
vorſchteher.
Krüger. Das Mädchen keben Sie wieder zu
uns. Statt zwanzig bekommt ſie dreißig Thaler.
Wir waren ſonſt immer mit ihr zufrieden. Verkeben
und verkeſſen wir Alles.
(Er reicht ihr die Hand, die
Wolffen ſchlägt ein).
Frau Wolffen. Das hätte ja Alles gar nich
ſein brauchen. Das Mädel is halt noch a tummes
Kind. Mir Alten ham uns doch immer vertragen.
Krüger. Die Sache iſt alſo abkemacht. (Ver-
ſchnaufend).
— Da bin ich doch wenigſtens ſo weit
beruhigt. — Nu ſagen Sie bloß. Was mir paſſirt
iſt. Was ſagen Sie dazu?
Frau Wolff. Ach, wiſſen Se, nee .... ich ſage
ſchonn gar niſcht.
Krüger. Da haben wir nun dieſen Herrn von
Wehrhahn. Die ehrlichen Bürger cujoniren, Chikanen
und Quälereien erdenken. In was ſteckt der Mann
ſeine Naſe nicht Alles.
Frau Wolff. Blos wo a ſe haben ſoll, hat
a ſe nich.
Krüger. Ich kehe jetzt hin und mache die An-
zeige. Ich laſſe nicht locker, die Sache muß raus
kommen.
Frau Wolff. Das laſſen Sie ja nich ſitzen,
Herr Krieger.
Krüger. Und wenn ich ſoll Alles auf den
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[79/0085] Frau Wolff. Sie is mit Grinkohl beim Poſt- vorſchteher. Krüger. Das Mädchen keben Sie wieder zu uns. Statt zwanzig bekommt ſie dreißig Thaler. Wir waren ſonſt immer mit ihr zufrieden. Verkeben und verkeſſen wir Alles. (Er reicht ihr die Hand, die Wolffen ſchlägt ein). Frau Wolffen. Das hätte ja Alles gar nich ſein brauchen. Das Mädel is halt noch a tummes Kind. Mir Alten ham uns doch immer vertragen. Krüger. Die Sache iſt alſo abkemacht. (Ver- ſchnaufend). — Da bin ich doch wenigſtens ſo weit beruhigt. — Nu ſagen Sie bloß. Was mir paſſirt iſt. Was ſagen Sie dazu? Frau Wolff. Ach, wiſſen Se, nee .... ich ſage ſchonn gar niſcht. Krüger. Da haben wir nun dieſen Herrn von Wehrhahn. Die ehrlichen Bürger cujoniren, Chikanen und Quälereien erdenken. In was ſteckt der Mann ſeine Naſe nicht Alles. Frau Wolff. Blos wo a ſe haben ſoll, hat a ſe nich. Krüger. Ich kehe jetzt hin und mache die An- zeige. Ich laſſe nicht locker, die Sache muß raus kommen. Frau Wolff. Das laſſen Sie ja nich ſitzen, Herr Krieger. Krüger. Und wenn ich ſoll Alles auf den

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Der Biberpelz. Berlin, 1893, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_biberpelz_1893/85>, abgerufen am 21.11.2024.