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Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892.

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Pfeifer. Paßt's euch nich, da braucht er euch
blos keene Werfte mehr abzuholn. Wir habn 'r genug,
die sich's Leder von a Fissen dernach ablaufn.
Neumann (zu Reimann). Wollt ihr das Geld nich
nehmen?
Weber Reimann. Jch kann mich durchaus a
so nich zufriede geben.
Neumann (ohne sich weiter um Reimann zu bekümmern).
Heiber zehn Silbergroschen. Geht ab fünf Silber-
groschen Vorschuß. Bleiben fünf Silbergroschen.
Weber Heiber (tritt heran, sieht das Geld an, steht, schüttelt
den Kopf, als könnte er etwas garnicht glauben und streicht das Geld langsam
und umständlich ein).
O meins, meins! -- (Seufzend.) Nu,
da da!
Der alte Baumert (Heiber'n in's Gesicht). Ja, ja
Franze! Da kann eens schon manchmal 'n Seufzrich
thun.
Weber Heiber (mühsam redend). Sieh ock, ich hab
a krank Mädel derheeme zu liegn. Da mecht a Fläschl
Medezin sein.
Der alte Baumert. Wo thut's er'n fehlen?
Weber Heiber. Nu sieh ock, 's war halt von
kleen uf a vermickertes Dingl. Jch weeß garnich ...
na, dir kann ich's ja sagn: -- se hat's mit uf de
Welt gebracht. A so 'ne Unreenichkeit iber und iber
bricht 'r halt durch's Geblitte.
Der alte Baumert. Jberall hat's was. Wo
eemal's Armutt is, da kommt ooch Unglicke iber
Unglicke. Da is o kee Halt und keene Rettung.
Weber Heiber. Was hast d'nn da eingepackt
in dem Tichl?
Der alte Baumert. Mir sein halt gar blank
derheeme. Da hab ich halt unser Hundl schlachtn lassen.
Viel is ni dran, a war o halb d'rhungert. 'S war
a klee nettes Hundl. Selber abstechen mocht ich 'n
nich. Jch konnt mer eemal kee Herze nich fassn.
Pfeifer. Paßt’s euch nich, da braucht er euch
blos keene Werfte mehr abzuholn. Wir habn ’r genug,
die ſich’s Leder von a Fiſſen dernach ablaufn.
Neumann (zu Reimann). Wollt ihr das Geld nich
nehmen?
Weber Reimann. Jch kann mich durchaus a
ſo nich zufriede geben.
Neumann (ohne ſich weiter um Reimann zu bekümmern).
Heiber zehn Silbergroſchen. Geht ab fünf Silber-
groſchen Vorſchuß. Bleiben fünf Silbergroſchen.
Weber Heiber (tritt heran, ſieht das Geld an, ſteht, ſchüttelt
den Kopf, als könnte er etwas garnicht glauben und ſtreicht das Geld langſam
und umſtändlich ein).
O meins, meins! — (Seufzend.) Nu,
da da!
Der alte Baumert (Heiber’n in’s Geſicht). Ja, ja
Franze! Da kann eens ſchon manchmal ’n Seufzrich
thun.
Weber Heiber (mühſam redend). Sieh ock, ich hab
a krank Mädel derheeme zu liegn. Da mecht a Fläſchl
Medezin ſein.
Der alte Baumert. Wo thut’s er’n fehlen?
Weber Heiber. Nu ſieh ock, ’s war halt von
kleen uf a vermickertes Dingl. Jch weeß garnich …
na, dir kann ich’s ja ſagn: — ſe hat’s mit uf de
Welt gebracht. A ſo ’ne Unreenichkeit iber und iber
bricht ’r halt durch’s Geblitte.
Der alte Baumert. Jberall hat’s was. Wo
eemal’s Armutt is, da kommt ooch Unglicke iber
Unglicke. Da is o kee Halt und keene Rettung.
Weber Heiber. Was haſt d’nn da eingepackt
in dem Tichl?
Der alte Baumert. Mir ſein halt gar blank
derheeme. Da hab ich halt unſer Hundl ſchlachtn laſſen.
Viel is ni dran, a war o halb d’rhungert. ’S war
a klee nettes Hundl. Selber abſtechen mocht ich ’n
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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Die Weber. Berlin, 1892, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_weber_1892/24>, abgerufen am 23.11.2024.