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Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703.

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Vermischte Gedichte.

Und selbst der lüffte lauff durch unsre wünsche stören/
Ein ieder ruffe aus/ der unsre Fürstin kennt:
Blüh Hedewig und bleib nebst dem Gemahl und Erben/
Wofern es möglich ist/ wie götter/ ohne sterben!

Jndeß nimm gnädigst an/ wenn meine niedrigkeit
Gemüth und zeilen hier zu deinen füssen leget.
Und wo dein göttlich-seyn vielleicht es nicht verträget/
Daß man auf dein altar so schlechten weyrauch streut;
So dencke/ daß wir nechst auch keine andre gaben
Als wort und hertzen nur GOTT selbst geopffert haben.


An den König in Engeland Jacob
II und seine Gemahlin.
EUch beyden räumete GOtt Edens garten ein/
Jch meine Engeland/ daß ihr ihn soltet bauen/
Und die verbotne frucht des Papstes ja nicht schauen/
Die Römsche schlange kont doch euer meister seyn;
Der Pater Peter war die ursach eures falls/
Mit nichten werdet ihr/ sprach er/ des todes sterben/
Die Souverainität könt ihr dadurch erwerben/
Die Parla mente kostt es künfftig kopff und halß.
Jhr aßt die schnöde frucht mit sehnlicher begier/
Bald wardt ihr nackt und bloß und eures reichs entblösset/
Daraus euch GOttes hand durch einen Cherub stösset/
Printz von Vranien steht mit dem schwerdte hier.
Der ersten eltern fluch trifft euch zwar eben nicht/
Der Printz
von Wallis
der falsch ist
hat sie ohne schmertz gebohren/

Und beede habet ihr das Lilgen-feld erkohren/
Wo/ eurer meinung nach/ euch keine distel sticht.
Uber

Vermiſchte Gedichte.

Und ſelbſt der luͤffte lauff durch unſre wuͤnſche ſtoͤren/
Ein ieder ruffe aus/ der unſre Fuͤrſtin kennt:
Bluͤh Hedewig und bleib nebſt dem Gemahl und Erben/
Wofern es moͤglich iſt/ wie goͤtter/ ohne ſterben!

Jndeß nimm gnaͤdigſt an/ wenn meine niedrigkeit
Gemuͤth und zeilen hier zu deinen fuͤſſen leget.
Und wo dein goͤttlich-ſeyn vielleicht es nicht vertraͤget/
Daß man auf dein altar ſo ſchlechten weyrauch ſtreut;
So dencke/ daß wir nechſt auch keine andre gaben
Als wort und hertzen nur GOTT ſelbſt geopffert haben.


An den Koͤnig in Engeland Jacob
II und ſeine Gemahlin.
EUch beyden raͤumete GOtt Edens garten ein/
Jch meine Engeland/ daß ihr ihn ſoltet bauen/
Und die verbotne frucht des Papſtes ja nicht ſchauen/
Die Roͤmſche ſchlange kont doch euer meiſter ſeyn;
Der Pater Peter war die urſach eures falls/
Mit nichten werdet ihr/ ſprach er/ des todes ſterben/
Die Souverainitaͤt koͤnt ihr dadurch erwerben/
Die Parla mente koſtt es kuͤnfftig kopff und halß.
Jhr aßt die ſchnoͤde frucht mit ſehnlicher begier/
Bald wardt ihr nackt und bloß und eures reichs entbloͤſſet/
Daraus euch GOttes hand durch einen Cherub ſtoͤſſet/
Printz von Vranien ſteht mit dem ſchwerdte hier.
Der erſten eltern fluch trifft euch zwar eben nicht/
Der Printz
von Wallis
der falſch iſt
hat ſie ohne ſchmertz gebohren/

Und beede habet ihr das Lilgen-feld erkohren/
Wo/ eurer meinung nach/ euch keine diſtel ſticht.
Uber
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[310/0320] Vermiſchte Gedichte. Und ſelbſt der luͤffte lauff durch unſre wuͤnſche ſtoͤren/ Ein ieder ruffe aus/ der unſre Fuͤrſtin kennt: Bluͤh Hedewig und bleib nebſt dem Gemahl und Erben/ Wofern es moͤglich iſt/ wie goͤtter/ ohne ſterben! Jndeß nimm gnaͤdigſt an/ wenn meine niedrigkeit Gemuͤth und zeilen hier zu deinen fuͤſſen leget. Und wo dein goͤttlich-ſeyn vielleicht es nicht vertraͤget/ Daß man auf dein altar ſo ſchlechten weyrauch ſtreut; So dencke/ daß wir nechſt auch keine andre gaben Als wort und hertzen nur GOTT ſelbſt geopffert haben. An den Koͤnig in Engeland Jacob II und ſeine Gemahlin. EUch beyden raͤumete GOtt Edens garten ein/ Jch meine Engeland/ daß ihr ihn ſoltet bauen/ Und die verbotne frucht des Papſtes ja nicht ſchauen/ Die Roͤmſche ſchlange kont doch euer meiſter ſeyn; Der Pater Peter war die urſach eures falls/ Mit nichten werdet ihr/ ſprach er/ des todes ſterben/ Die Souverainitaͤt koͤnt ihr dadurch erwerben/ Die Parla mente koſtt es kuͤnfftig kopff und halß. Jhr aßt die ſchnoͤde frucht mit ſehnlicher begier/ Bald wardt ihr nackt und bloß und eures reichs entbloͤſſet/ Daraus euch GOttes hand durch einen Cherub ſtoͤſſet/ Printz von Vranien ſteht mit dem ſchwerdte hier. Der erſten eltern fluch trifft euch zwar eben nicht/ Der Printz von Wallis der falſch iſt hat ſie ohne ſchmertz gebohren/ Und beede habet ihr das Lilgen-feld erkohren/ Wo/ eurer meinung nach/ euch keine diſtel ſticht. Uber

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Zitationshilfe: Hofmannswaldau, Christian Hofmann von: Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Bd. 3. Leipzig, 1703, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmannswaldau_gedichte03_1703/320>, abgerufen am 25.11.2024.