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Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893.

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Zeitschrift f. deutsche Kulturgeschichte, 1872 S. 409 ff. sich ver-
zeichnet finden).

Von Herba bis Breydenbach lässt sich eine ununterbrochene
Linie konstruieren, ein Schriftsteller gibt, da Inhalt und An-
ordnung des Stoffes immerhin etwas übereinstimmen, dem andern
die Hand. Nun aber bricht die Reihe jäh ab; einen dem Herba'-
schen Büchlein inhaltlich auch nur einigermassen ebenbürtiger
Reiseführer finden wir erst wieder in der Weltkarte des Castorius
und in dem Itinerarium Antonini. Auch die erstere wird in
mehreren Ausgaben v. 1518 ff. -- neben "Tabula Peutingeri-
ana" -- auch als "Itinerarium", einmal auch als "Hodoipori-
cum" (Celticum) bezeichnet, und in der That weist auch inhalt-
lich das Itinerario da l'Herba's keinen grossen Unterschied von
der Peutinger-Tafel auf: sollte vielleicht die Erwähnung des
Mitarbeiters im Vorwort: "Cherubinus de Stella hoc opus scrip-
sit et composuit" besagen: Herba gab dem letzteren die An-
regung dazu, dass er die Post-Karte, -- welche die Peutinger-
Tafel in gewisser Beziehung ist -- in Buchform umschrieb? Es
wäre dies, da Castorius aus einzelnen geschriebenen Itinerarien
geschöpft hat, nur eine Rekonstruktion der ursprünglichen
Quellen gewesen; schon auf dem Titel deutet ein ähnliches
Verfahren der ebenbenannte Ph. Ringmannus mit der Wendung
an: "Instructio manductionem praestans in cartam itinerariam
Martini". Noch Karl Estienne versichert, dass er seinen 1553
erschienenen "Guide des chemins de France" aus den selbst
gesammelten Mitteilungen von Boten, Kaufleuten und Wall-
fahrern zusammengestellt habe. Fiel vielleicht Herba's Büchlein
deshalb vollständiger als seine Vorgänger aus, weil es weniger
Originalarbeit als die andere war, und weil ihm der Verfasser
die Itinerarien der römischen Kaiserzeit zu Grunde legte, (die
eben damals erst wieder allgemeiner bekannt wurden)? Für
Spanien indes hat das "scripsit" noch eine mehr wörtliche
Bedeutung 1).

1) Das Büchlein da l'Herbas erschien erstmals 1563 in Rom; diese
erste Ausgabe enthält 168 Blatt nebst einem Sachregister und ist in der
Münchner Hofbibliothek vorhanden. Schon im folgenden Jahre 1564 er-
lebte es eine neue Auflage und einen Nachdruck; beide finden sich in der

Zeitschrift f. deutsche Kulturgeschichte, 1872 S. 409 ff. sich ver-
zeichnet finden).

Von Herba bis Breydenbach lässt sich eine ununterbrochene
Linie konstruieren, ein Schriftsteller gibt, da Inhalt und An-
ordnung des Stoffes immerhin etwas übereinstimmen, dem andern
die Hand. Nun aber bricht die Reihe jäh ab; einen dem Herba’-
schen Büchlein inhaltlich auch nur einigermassen ebenbürtiger
Reiseführer finden wir erst wieder in der Weltkarte des Castorius
und in dem Itinerarium Antonini. Auch die erstere wird in
mehreren Ausgaben v. 1518 ff. — neben »Tabula Peutingeri-
ana« — auch als »Itinerarium«, einmal auch als »Hodoipori-
cum« (Celticum) bezeichnet, und in der That weist auch inhalt-
lich das Itinerario da l’Herba’s keinen grossen Unterschied von
der Peutinger-Tafel auf: sollte vielleicht die Erwähnung des
Mitarbeiters im Vorwort: »Cherubinus de Stella hoc opus scrip-
sit et composuit« besagen: Herba gab dem letzteren die An-
regung dazu, dass er die Post-Karte, — welche die Peutinger-
Tafel in gewisser Beziehung ist — in Buchform umschrieb? Es
wäre dies, da Castorius aus einzelnen geschriebenen Itinerarien
geschöpft hat, nur eine Rekonstruktion der ursprünglichen
Quellen gewesen; schon auf dem Titel deutet ein ähnliches
Verfahren der ebenbenannte Ph. Ringmannus mit der Wendung
an: »Instructio manductionem praestans in cartam itinerariam
Martini«. Noch Karl Estienne versichert, dass er seinen 1553
erschienenen »Guide des chemins de France« aus den selbst
gesammelten Mitteilungen von Boten, Kaufleuten und Wall-
fahrern zusammengestellt habe. Fiel vielleicht Herba’s Büchlein
deshalb vollständiger als seine Vorgänger aus, weil es weniger
Originalarbeit als die andere war, und weil ihm der Verfasser
die Itinerarien der römischen Kaiserzeit zu Grunde legte, (die
eben damals erst wieder allgemeiner bekannt wurden)? Für
Spanien indes hat das »scripsit« noch eine mehr wörtliche
Bedeutung 1).

1) Das Büchlein da l’Herbas erschien erstmals 1563 in Rom; diese
erste Ausgabe enthält 168 Blatt nebst einem Sachregister und ist in der
Münchner Hofbibliothek vorhanden. Schon im folgenden Jahre 1564 er-
lebte es eine neue Auflage und einen Nachdruck; beide finden sich in der
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[184/0200] Zeitschrift f. deutsche Kulturgeschichte, 1872 S. 409 ff. sich ver- zeichnet finden). Von Herba bis Breydenbach lässt sich eine ununterbrochene Linie konstruieren, ein Schriftsteller gibt, da Inhalt und An- ordnung des Stoffes immerhin etwas übereinstimmen, dem andern die Hand. Nun aber bricht die Reihe jäh ab; einen dem Herba’- schen Büchlein inhaltlich auch nur einigermassen ebenbürtiger Reiseführer finden wir erst wieder in der Weltkarte des Castorius und in dem Itinerarium Antonini. Auch die erstere wird in mehreren Ausgaben v. 1518 ff. — neben »Tabula Peutingeri- ana« — auch als »Itinerarium«, einmal auch als »Hodoipori- cum« (Celticum) bezeichnet, und in der That weist auch inhalt- lich das Itinerario da l’Herba’s keinen grossen Unterschied von der Peutinger-Tafel auf: sollte vielleicht die Erwähnung des Mitarbeiters im Vorwort: »Cherubinus de Stella hoc opus scrip- sit et composuit« besagen: Herba gab dem letzteren die An- regung dazu, dass er die Post-Karte, — welche die Peutinger- Tafel in gewisser Beziehung ist — in Buchform umschrieb? Es wäre dies, da Castorius aus einzelnen geschriebenen Itinerarien geschöpft hat, nur eine Rekonstruktion der ursprünglichen Quellen gewesen; schon auf dem Titel deutet ein ähnliches Verfahren der ebenbenannte Ph. Ringmannus mit der Wendung an: »Instructio manductionem praestans in cartam itinerariam Martini«. Noch Karl Estienne versichert, dass er seinen 1553 erschienenen »Guide des chemins de France« aus den selbst gesammelten Mitteilungen von Boten, Kaufleuten und Wall- fahrern zusammengestellt habe. Fiel vielleicht Herba’s Büchlein deshalb vollständiger als seine Vorgänger aus, weil es weniger Originalarbeit als die andere war, und weil ihm der Verfasser die Itinerarien der römischen Kaiserzeit zu Grunde legte, (die eben damals erst wieder allgemeiner bekannt wurden)? Für Spanien indes hat das »scripsit« noch eine mehr wörtliche Bedeutung 1). 1) Das Büchlein da l’Herbas erschien erstmals 1563 in Rom; diese erste Ausgabe enthält 168 Blatt nebst einem Sachregister und ist in der Münchner Hofbibliothek vorhanden. Schon im folgenden Jahre 1564 er- lebte es eine neue Auflage und einen Nachdruck; beide finden sich in der

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Zitationshilfe: Huber, Franz C.: Die Geschichtliche Entwickelung des modernen Verkehrs. Tübingen, 1893, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/huber_verkehr_1893/200>, abgerufen am 21.11.2024.