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Lohmann, Friederike: Die Entscheidung bei Hochkirch. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 63–137. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Marsch zu stören, den weder Kanonen noch Munition mehr beschützten.

Eine halbe Meile vom Wahlplatze lagerten sich die Truppen, sie hatten den größten Theil ihrer Bagage verloren, keinen Schutz gegen die rauhe Jahreszeit, als ihre karge Bekleidung. Die meisten Generale waren verwundet, auch der König hatte eine leichte Verletzung. Er saß an einem hochlodernden Feuer, umgeben von seinen Kampfgenossen, unter denen er mit verhehltem Schmerz Manchen vermißte. Aber er bemühte sich, den harten Unfall zu vergessen, sein Gesicht zeigte muthige Heiterkeit, und er erwiderte den Morgengruß des Generals Golz mit den Worten: Mein lieber Golz, man hat uns nicht gut geweckt, aber wir werden den Herren ihre Unhöflichkeit schon verweisen. -- Während die Wundärzte seine Wunde besorgten, gab er Befehle, dictirte Ordres und musterte die Artillerie, wie sie sich in geringer Entfernung sammelte. Wo habt ihr eure Kanonen? fragte er die nächsten Leute. Sie stellten sich kerzengrade, und Einer sagte mürrisch: Der Teufel hat sie in der Nacht geholt. -- Seid ruhig, Kinder, sagte Friedrich, wir wollen sie ihm am Tage wieder abnehmen. -- Und ein lautes Vivat tönte durch die Luft, wiederholte sich wie ein Echo in den Bergen und rief in manche zagende Brust neue Kraft und Hoffnung zurück.

Die Fee Fanferlüsche im Graben hat doch Recht behalten, mein lieber Ziethen, sagte der König nach einer Pause, wir sind heute in einer anderen Situation,

Marsch zu stören, den weder Kanonen noch Munition mehr beschützten.

Eine halbe Meile vom Wahlplatze lagerten sich die Truppen, sie hatten den größten Theil ihrer Bagage verloren, keinen Schutz gegen die rauhe Jahreszeit, als ihre karge Bekleidung. Die meisten Generale waren verwundet, auch der König hatte eine leichte Verletzung. Er saß an einem hochlodernden Feuer, umgeben von seinen Kampfgenossen, unter denen er mit verhehltem Schmerz Manchen vermißte. Aber er bemühte sich, den harten Unfall zu vergessen, sein Gesicht zeigte muthige Heiterkeit, und er erwiderte den Morgengruß des Generals Golz mit den Worten: Mein lieber Golz, man hat uns nicht gut geweckt, aber wir werden den Herren ihre Unhöflichkeit schon verweisen. — Während die Wundärzte seine Wunde besorgten, gab er Befehle, dictirte Ordres und musterte die Artillerie, wie sie sich in geringer Entfernung sammelte. Wo habt ihr eure Kanonen? fragte er die nächsten Leute. Sie stellten sich kerzengrade, und Einer sagte mürrisch: Der Teufel hat sie in der Nacht geholt. — Seid ruhig, Kinder, sagte Friedrich, wir wollen sie ihm am Tage wieder abnehmen. — Und ein lautes Vivat tönte durch die Luft, wiederholte sich wie ein Echo in den Bergen und rief in manche zagende Brust neue Kraft und Hoffnung zurück.

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[0069] Marsch zu stören, den weder Kanonen noch Munition mehr beschützten. Eine halbe Meile vom Wahlplatze lagerten sich die Truppen, sie hatten den größten Theil ihrer Bagage verloren, keinen Schutz gegen die rauhe Jahreszeit, als ihre karge Bekleidung. Die meisten Generale waren verwundet, auch der König hatte eine leichte Verletzung. Er saß an einem hochlodernden Feuer, umgeben von seinen Kampfgenossen, unter denen er mit verhehltem Schmerz Manchen vermißte. Aber er bemühte sich, den harten Unfall zu vergessen, sein Gesicht zeigte muthige Heiterkeit, und er erwiderte den Morgengruß des Generals Golz mit den Worten: Mein lieber Golz, man hat uns nicht gut geweckt, aber wir werden den Herren ihre Unhöflichkeit schon verweisen. — Während die Wundärzte seine Wunde besorgten, gab er Befehle, dictirte Ordres und musterte die Artillerie, wie sie sich in geringer Entfernung sammelte. Wo habt ihr eure Kanonen? fragte er die nächsten Leute. Sie stellten sich kerzengrade, und Einer sagte mürrisch: Der Teufel hat sie in der Nacht geholt. — Seid ruhig, Kinder, sagte Friedrich, wir wollen sie ihm am Tage wieder abnehmen. — Und ein lautes Vivat tönte durch die Luft, wiederholte sich wie ein Echo in den Bergen und rief in manche zagende Brust neue Kraft und Hoffnung zurück. Die Fee Fanferlüsche im Graben hat doch Recht behalten, mein lieber Ziethen, sagte der König nach einer Pause, wir sind heute in einer anderen Situation,

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:20:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:20:58Z)

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Zitationshilfe: Lohmann, Friederike: Die Entscheidung bei Hochkirch. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 63–137. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohmann_hochkirch_1910/69>, abgerufen am 25.11.2024.