Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.trechen. Dann dise wort (Christi Leib ist in oder vnter dem Brot) heissen jhme so vil / daß er im Brot / vnd vnder demselbigen auff ein natürliche vnd raumliche weiß eingeschlossen vnd verborgen sey / allerdings / wie sie / die Caluinisten / jhne droben im obersten Himmel / an ein gewissen ort / auff ein natürliche vnnd raumliche weiß einschliessen. Vnd dahin gehen seinePag 103. 104. Gleichnussen von der Stuben / vnd vom Keiser in der Stuben: vom SeckelPag 106. / vnd vom Gelt im Seckel: von der Wiegen / vnnd vom Kind in derPag 107. Wiegen. Aber ein solche raumliche / natürliche einschliessung Christi Leibs ins Brot / würdt er auß der vnsern Schrifften nimmermehr darthun können. Dann jetzo zugeschweigen / daß sie dise wörtlin / im Brot / vnter dem Brot / nicht erstlich erdacht: sonder von den alten Kirchenlehrern gelernet haben / so hat anfangs D. Luther / vnnd hernach sie sich vilfältig erklärt / daß sie kein raumliche weiß wöllen verstanden haben / gleich wie Brot imTom 3. Ien. Germ. fol. 353. b. Korb / oder Wein im Becher (dann dises sind D. Luthers wort) auff grobe / raumliche / sichtbare weiß ist: sonder daß sie allein einfältig anzeigen wöllen / daß nicht schlecht Brot sey / so wir im Abendmal Christi essen / sonder der Leib Christi. Vnd dahin gehen auch D. Luthers wort / welche HanfeldPag. 98 99. hie anzeucht / daß er vnnd alle Euangelische Prediger / der Augspurgischen Confession / an dem Artickel der Himmelfahrt Christi / vnnd seines sitzens zur Gerechten des Vatters / vnd widerkunfft / in haltung des Abentmals / vest halten / vnnd keiner Aufffahrt oder Niderfahrt ins Brot / oder vom Brot gedencken. Ist also abermal Hanfelds eigen gedicht / welches er jhm vnnd andern einbildet / daß wir mit diser Red den Artickel von derPag. 98 99. sichtbarn Himmelfahrt vnd Widerkunfft Christi läugnen / vnd jhn in seinen worten lugen straffen / da er sagt: Nemet / esset / das ist mein Leib. Dann daß er hie kunst brauchet / wir endern in disen zwoen Reden: das Brot istPag. 103. 104. mein Leib / vnd / in dem Brot ist mein Leib / das subiectum vnd praedicatum / das ist / das jenig / von dem ettwas gesagt würdt / vnnd das / so von eim andern gesagt würdt / vnnd erklärts mit Gleichnussen von der Stuben / vnd dem Keiser in der Stuben / etc. ist es ein lauttere phantasey. Dann weil wir mit der ersten Rede / kein wesentliche vereinigung Brots vnd des Leibs Christi auff natürliche weiß / mit der andern aber / kein natürliche / raumliche einschliessung des Leibs Christi in das Brot machen / wie Wasser vnnd Wein vereinigt / vnnd der Keiser in der Stuben / eins im andern raumlich ist: so behalten beide art zureden einen gleichen verstand / man sag gleich / das Brot sey Christi Leib / od / im Brot sey sein Leib / oder vnter dem trechen. Dann dise wort (Christi Leib ist in oder vnter dem Brot) heissen jhme so vil / daß er im Brot / vnd vnder demselbigen auff ein natürliche vnd raumliche weiß eingeschlossen vñ verborgen sey / allerdings / wie sie / die Caluinisten / jhne droben im obersten Himmel / an ein gewissen ort / auff ein natürliche vnnd raumliche weiß einschliessen. Vnd dahin gehen seinePag 103. 104. Gleichnussen von der Stuben / vnd vom Keiser in der Stuben: vom SeckelPag 106. / vnd vom Gelt im Seckel: von der Wiegen / vnnd vom Kind in derPag 107. Wiegen. Aber ein solche raumliche / natürliche einschliessung Christi Leibs ins Brot / würdt er auß der vnsern Schrifften nimmermehr darthun können. Dann jetzo zugeschweigen / daß sie dise wörtlin / im Brot / vnter dem Brot / nicht erstlich erdacht: sonder von den alten Kirchenlehrern gelernet haben / so hat anfangs D. Luther / vnnd hernach sie sich vilfältig erklärt / daß sie kein raumliche weiß wöllen verstanden haben / gleich wie Brot imTom 3. Ien. Germ. fol. 353. b. Korb / oder Wein im Becher (dann dises sind D. Luthers wort) auff grobe / raumliche / sichtbare weiß ist: sonder daß sie allein einfältig anzeigen wöllen / daß nicht schlecht Brot sey / so wir im Abendmal Christi essen / sonder der Leib Christi. Vnd dahin gehen auch D. Luthers wort / welche HanfeldPag. 98 99. hie anzeucht / daß er vnnd alle Euangelische Prediger / der Augspurgischen Confession / an dem Artickel der Himmelfahrt Christi / vnnd seines sitzens zur Gerechtẽ des Vatters / vnd widerkunfft / in haltung des Abentmals / vest halten / vnnd keiner Aufffahrt oder Niderfahrt ins Brot / oder vom Brot gedencken. Ist also abermal Hanfelds eigen gedicht / welches er jhm vnnd andern einbildet / daß wir mit diser Red den Artickel von derPag. 98 99. sichtbarn Himmelfahrt vnd Widerkunfft Christi läugnen / vnd jhn in seinen worten lugen straffen / da er sagt: Nemet / esset / das ist mein Leib. Dann daß er hie kunst brauchet / wir endern in disen zwoen Reden: das Brot istPag. 103. 104. mein Leib / vnd / in dem Brot ist mein Leib / das subiectum vnd praedicatum / das ist / das jenig / von dem ettwas gesagt würdt / vnnd das / so von eim andern gesagt würdt / vnnd erklärts mit Gleichnussen von der Stuben / vnd dem Keiser in der Stuben / etc. ist es ein lauttere phantasey. Dann weil wir mit der ersten Rede / kein wesentliche vereinigung Brots vnd des Leibs Christi auff natürliche weiß / mit der andern aber / kein natürliche / raumliche einschliessung des Leibs Christi in das Brot machen / wie Wasser vnnd Wein vereinigt / vnnd der Keiser in der Stuben / eins im andern raumlich ist: so behalten beide art zureden einen gleichen verstand / man sag gleich / das Brot sey Christi Leib / oď / im Brot sey sein Leib / oder vnter dem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0057" n="55"/> trechen. Dann dise wort (Christi Leib ist in oder vnter dem Brot) heissen jhme so vil / daß er im Brot / vnd vnder demselbigen auff ein natürliche vnd raumliche weiß eingeschlossen vñ verborgen sey / allerdings / wie sie / die Caluinisten / jhne droben im obersten Himmel / an ein gewissen ort / auff ein natürliche vnnd raumliche weiß einschliessen. Vnd dahin gehen seine<note place="right">Pag 103. 104.</note> Gleichnussen von der Stuben / vnd vom Keiser in der Stuben: vom Seckel<note place="right">Pag 106.</note> / vnd vom Gelt im Seckel: von der Wiegen / vnnd vom Kind in der<note place="right">Pag 107.</note> Wiegen. Aber ein solche raumliche / natürliche einschliessung Christi Leibs ins Brot / würdt er auß der vnsern Schrifften nimmermehr darthun können. Dann jetzo zugeschweigen / daß sie dise wörtlin / im Brot / vnter dem Brot / nicht erstlich erdacht: sonder von den alten Kirchenlehrern gelernet haben / so hat anfangs D. Luther / vnnd hernach sie sich vilfältig erklärt / daß sie kein raumliche weiß wöllen verstanden haben / gleich wie Brot im<note place="right">Tom 3. Ien. Germ. fol. 353. b.</note> Korb / oder Wein im Becher (dann dises sind D. Luthers wort) auff grobe / raumliche / sichtbare weiß ist: sonder daß sie allein einfältig anzeigen wöllen / daß nicht schlecht Brot sey / so wir im Abendmal Christi essen / sonder der Leib Christi. Vnd dahin gehen auch D. Luthers wort / welche Hanfeld<note place="right">Pag. 98 99.</note> hie anzeucht / daß er vnnd alle Euangelische Prediger / der Augspurgischen Confession / an dem Artickel der Himmelfahrt Christi / vnnd seines sitzens zur Gerechtẽ des Vatters / vnd widerkunfft / in haltung des Abentmals / vest halten / vnnd keiner Aufffahrt oder Niderfahrt ins Brot / oder vom Brot gedencken. Ist also abermal Hanfelds eigen gedicht / welches er jhm vnnd andern einbildet / daß wir mit diser Red den Artickel von der<note place="right">Pag. 98 99.</note> sichtbarn Himmelfahrt vnd Widerkunfft Christi läugnen / vnd jhn in seinen worten lugen straffen / da er sagt: Nemet / esset / das ist mein Leib. Dann daß er hie kunst brauchet / wir endern in disen zwoen Reden: das Brot ist<note place="right">Pag. 103. 104.</note> mein Leib / vnd / in dem Brot ist mein Leib / das subiectum vnd praedicatum / das ist / das jenig / von dem ettwas gesagt würdt / vnnd das / so von eim andern gesagt würdt / vnnd erklärts mit Gleichnussen von der Stuben / vnd dem Keiser in der Stuben / etc. ist es ein lauttere phantasey. Dann weil wir mit der ersten Rede / kein wesentliche vereinigung Brots vnd des Leibs Christi auff natürliche weiß / mit der andern aber / kein natürliche / raumliche einschliessung des Leibs Christi in das Brot machen / wie Wasser vnnd Wein vereinigt / vnnd der Keiser in der Stuben / eins im andern raumlich ist: so behalten beide art zureden einen gleichen verstand / man sag gleich / das Brot sey Christi Leib / oď / im Brot sey sein Leib / oder vnter dem </p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0057]
trechen. Dann dise wort (Christi Leib ist in oder vnter dem Brot) heissen jhme so vil / daß er im Brot / vnd vnder demselbigen auff ein natürliche vnd raumliche weiß eingeschlossen vñ verborgen sey / allerdings / wie sie / die Caluinisten / jhne droben im obersten Himmel / an ein gewissen ort / auff ein natürliche vnnd raumliche weiß einschliessen. Vnd dahin gehen seine Gleichnussen von der Stuben / vnd vom Keiser in der Stuben: vom Seckel / vnd vom Gelt im Seckel: von der Wiegen / vnnd vom Kind in der Wiegen. Aber ein solche raumliche / natürliche einschliessung Christi Leibs ins Brot / würdt er auß der vnsern Schrifften nimmermehr darthun können. Dann jetzo zugeschweigen / daß sie dise wörtlin / im Brot / vnter dem Brot / nicht erstlich erdacht: sonder von den alten Kirchenlehrern gelernet haben / so hat anfangs D. Luther / vnnd hernach sie sich vilfältig erklärt / daß sie kein raumliche weiß wöllen verstanden haben / gleich wie Brot im Korb / oder Wein im Becher (dann dises sind D. Luthers wort) auff grobe / raumliche / sichtbare weiß ist: sonder daß sie allein einfältig anzeigen wöllen / daß nicht schlecht Brot sey / so wir im Abendmal Christi essen / sonder der Leib Christi. Vnd dahin gehen auch D. Luthers wort / welche Hanfeld hie anzeucht / daß er vnnd alle Euangelische Prediger / der Augspurgischen Confession / an dem Artickel der Himmelfahrt Christi / vnnd seines sitzens zur Gerechtẽ des Vatters / vnd widerkunfft / in haltung des Abentmals / vest halten / vnnd keiner Aufffahrt oder Niderfahrt ins Brot / oder vom Brot gedencken. Ist also abermal Hanfelds eigen gedicht / welches er jhm vnnd andern einbildet / daß wir mit diser Red den Artickel von der sichtbarn Himmelfahrt vnd Widerkunfft Christi läugnen / vnd jhn in seinen worten lugen straffen / da er sagt: Nemet / esset / das ist mein Leib. Dann daß er hie kunst brauchet / wir endern in disen zwoen Reden: das Brot ist mein Leib / vnd / in dem Brot ist mein Leib / das subiectum vnd praedicatum / das ist / das jenig / von dem ettwas gesagt würdt / vnnd das / so von eim andern gesagt würdt / vnnd erklärts mit Gleichnussen von der Stuben / vnd dem Keiser in der Stuben / etc. ist es ein lauttere phantasey. Dann weil wir mit der ersten Rede / kein wesentliche vereinigung Brots vnd des Leibs Christi auff natürliche weiß / mit der andern aber / kein natürliche / raumliche einschliessung des Leibs Christi in das Brot machen / wie Wasser vnnd Wein vereinigt / vnnd der Keiser in der Stuben / eins im andern raumlich ist: so behalten beide art zureden einen gleichen verstand / man sag gleich / das Brot sey Christi Leib / oď / im Brot sey sein Leib / oder vnter dem
Pag 103. 104.
Pag 106.
Pag 107.
Tom 3. Ien. Germ. fol. 353. b.
Pag. 98 99.
Pag. 98 99.
Pag. 103. 104.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |