Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.welcher auch Christus sagt / Matth. 25. Wann jhr sehen werdet des Menschen Sohn kommen. Darumb so mögen auch die Sprüch / Matth. 26. Mich habt jhr nicht alle zeit / Vnnd Johan. 16. Ich gehe hin / vnd verlasse die Welt / weitter nicht / als von seinem sichtbarn Abscheiden verstanden werden. Dardurch er gleichwol seine Beiwohnung nach art diser Welt / mit nichten aber seine leibliche Gegenwart / nach art seiner Himlischen Maiestät / vns entzogen hat. Damit aber der einfeltige Leser auff seine heillose Beweisung / die er auß der Einsatzung Christi führet / nicht fleissig acht habe: So thut er vom Haupthandel einen SprungPag. 208. auff die Ostien / welche in vnsern Kirchen bräuchlich seind / vnd will jederman bereden / es möge kein Nachtmal recht gehalten werden / es werden dann die Ostien außgemustert / vnd das Brotbrechen angerichtet. Dann / sagt er / Christus habe die Ostien nicht geordnet: Sondern siePag. 201. kommen vom Papst her. Nun ists wahr / daß sie Christus nicht geordnet hat / daß sie auch bey den Aposteln nicht im Brauch gewesen seind. Es ist aber hie nicht die Frag / von wem sie kommen / sonder ob sie dem Nachtmal an seiner Vollkommenheit ettwas nemen / oder ob sie / wie ein ander Ceremonia auß Christlicher Freiheit mögen gebraucht werden. DAß man nun die Ostien abschaffen / vnd das BrotbrechenPag. 208. anrichten solle / setzet Hanfeld erstlich dise vrsach / dieweil solches Brotbrechen Christus in dem wörtlein / das thut / eben so wol befohlen habe / als das außtheilen / nemen vnd essen. Nun sagt aber Christus nicht: Brechet das Brot / wie ichs hab gebrochen. Darumb weil Hanfeld selbst besorget / er werde mit der ersten vermeinten vrsach nichts mögen erhalten / so setzet er die andere / daß das Brotbrechen hab ein gewisse außgetruckte Bedeutung der Gnad vnnd Wolthat Christi. Vnd deutet darmit auff Pauli wort: Nemet / esset / das ist mein Leib / der für euch gebrochen würdt. 1 Cor. 11.Nun sihe wunder / vmb diser außgetruckten Bedeutung willen / daß Christi Leib vnnd Seel für vns hab sollen gebrochen werden / gleich wie er das Brot hat gebrochen / solle das Brotbrechen Christi Befelch sein / in disen worten / das thut / verfasset: Dagegen vngehöfelt vnnd vngesewertPag. 210. 211. Brot brauchen / wie CHRISTVS gethan hat / welches doch auch ein außgetruckte Bedeutung im Newen Testament hat / vom2 Cor. 3. Newen Gehorsam vnnd Leben der Christen / welches sie gleichwol welcher auch Christus sagt / Matth. 25. Wann jhr sehen werdet des Menschen Sohn kommen. Darumb so mögen auch die Sprüch / Matth. 26. Mich habt jhr nicht alle zeit / Vnnd Johan. 16. Ich gehe hin / vnd verlasse die Welt / weitter nicht / als von seinem sichtbarn Abscheiden verstanden werden. Dardurch er gleichwol seine Beiwohnung nach art diser Welt / mit nichten aber seine leibliche Gegenwart / nach art seiner Himlischen Maiestät / vns entzogen hat. Damit aber der einfeltige Leser auff seine heillose Beweisung / die er auß der Einsatzung Christi führet / nicht fleissig acht habe: So thut er vom Haupthandel einen SprungPag. 208. auff die Ostien / welche in vnsern Kirchen bräuchlich seind / vnd will jederman bereden / es möge kein Nachtmal recht gehalten werden / es werden dann die Ostien außgemustert / vnd das Brotbrechen angerichtet. Dann / sagt er / Christus habe die Ostien nicht geordnet: Sondern siePag. 201. kommen vom Papst her. Nun ists wahr / daß sie Christus nicht geordnet hat / daß sie auch bey den Aposteln nicht im Brauch gewesen seind. Es ist aber hie nicht die Frag / von wem sie kommen / sonder ob sie dem Nachtmal an seiner Vollkommenheit ettwas nemen / oder ob sie / wie ein ander Ceremonia auß Christlicher Freiheit mögen gebraucht werden. DAß man nun die Ostien abschaffen / vnd das BrotbrechenPag. 208. anrichten solle / setzet Hanfeld erstlich dise vrsach / dieweil solches Brotbrechen Christus in dem wörtlein / das thut / eben so wol befohlen habe / als das außtheilen / nemen vnd essen. Nun sagt aber Christus nicht: Brechet das Brot / wie ichs hab gebrochen. Darumb weil Hanfeld selbst besorget / er werde mit der ersten vermeinten vrsach nichts mögen erhalten / so setzet er die andere / daß das Brotbrechen hab ein gewisse außgetruckte Bedeutung der Gnad vnnd Wolthat Christi. Vnd deutet darmit auff Pauli wort: Nemet / esset / das ist mein Leib / der für euch gebrochen würdt. 1 Cor. 11.Nun sihe wunder / vmb diser außgetruckten Bedeutung willen / daß Christi Leib vnnd Seel für vns hab sollen gebrochen werden / gleich wie er das Brot hat gebrochen / solle das Brotbrechen Christi Befelch sein / in disen worten / das thut / verfasset: Dagegen vngehöfelt vnnd vngesewertPag. 210. 211. Brot brauchen / wie CHRISTVS gethan hat / welches doch auch ein außgetruckte Bedeutung im Newen Testament hat / vom2 Cor. 3. Newen Gehorsam vnnd Leben der Christen / welches sie gleichwol <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0079" n="77"/> welcher auch Christus sagt / Matth. 25. Wann jhr sehen werdet des Menschen Sohn kommen. Darumb so mögen auch die Sprüch / Matth. 26. Mich habt jhr nicht alle zeit / Vnnd Johan. 16. Ich gehe hin / vnd verlasse die Welt / weitter nicht / als von seinem sichtbarn Abscheiden verstanden werden. Dardurch er gleichwol seine Beiwohnung nach art diser Welt / mit nichten aber seine leibliche Gegenwart / nach art seiner Himlischen Maiestät / vns entzogen hat. Damit aber der einfeltige Leser auff seine heillose Beweisung / die er auß der Einsatzung Christi führet / nicht fleissig acht habe: So thut er vom Haupthandel einen Sprung<note place="right">Pag. 208.</note> auff die Ostien / welche in vnsern Kirchen bräuchlich seind / vnd will jederman bereden / es möge kein Nachtmal recht gehalten werden / es werden dann die Ostien außgemustert / vnd das Brotbrechen angerichtet. Dann / sagt er / Christus habe die Ostien nicht geordnet: Sondern sie<note place="right">Pag. 201.</note> kommen vom Papst her. Nun ists wahr / daß sie Christus nicht geordnet hat / daß sie auch bey den Aposteln nicht im Brauch gewesen seind. Es ist aber hie nicht die Frag / von wem sie kommen / sonder ob sie dem Nachtmal an seiner Vollkommenheit ettwas nemen / oder ob sie / wie ein ander Ceremonia auß Christlicher Freiheit mögen gebraucht werden.</p> <p>DAß man nun die Ostien abschaffen / vnd das Brotbrechen<note place="right">Pag. 208.</note> anrichten solle / setzet Hanfeld erstlich dise vrsach / dieweil solches Brotbrechen Christus in dem wörtlein / das thut / eben so wol befohlen habe / als das außtheilen / nemen vnd essen. Nun sagt aber Christus nicht: Brechet das Brot / wie ichs hab gebrochen. Darumb weil Hanfeld selbst besorget / er werde mit der ersten vermeinten vrsach nichts mögen erhalten / so setzet er die andere / daß das Brotbrechen hab ein gewisse außgetruckte Bedeutung der Gnad vnnd Wolthat Christi. Vnd deutet darmit auff Pauli wort: Nemet / esset / das ist mein Leib / der für euch gebrochen würdt.</p> <note place="right">1 Cor. 11.</note> <p>Nun sihe wunder / vmb diser außgetruckten Bedeutung willen / daß Christi Leib vnnd Seel für vns hab sollen gebrochen werden / gleich wie er das Brot hat gebrochen / solle das Brotbrechen Christi Befelch sein / in disen worten / das thut / verfasset: Dagegen vngehöfelt vnnd vngesewert<note place="right">Pag. 210. 211.</note> Brot brauchen / wie CHRISTVS gethan hat / welches doch auch ein außgetruckte Bedeutung im Newen Testament hat / vom<note place="right">2 Cor. 3.</note> Newen Gehorsam vnnd Leben der Christen / welches sie gleichwol </p> </div> </body> </text> </TEI> [77/0079]
welcher auch Christus sagt / Matth. 25. Wann jhr sehen werdet des Menschen Sohn kommen. Darumb so mögen auch die Sprüch / Matth. 26. Mich habt jhr nicht alle zeit / Vnnd Johan. 16. Ich gehe hin / vnd verlasse die Welt / weitter nicht / als von seinem sichtbarn Abscheiden verstanden werden. Dardurch er gleichwol seine Beiwohnung nach art diser Welt / mit nichten aber seine leibliche Gegenwart / nach art seiner Himlischen Maiestät / vns entzogen hat. Damit aber der einfeltige Leser auff seine heillose Beweisung / die er auß der Einsatzung Christi führet / nicht fleissig acht habe: So thut er vom Haupthandel einen Sprung auff die Ostien / welche in vnsern Kirchen bräuchlich seind / vnd will jederman bereden / es möge kein Nachtmal recht gehalten werden / es werden dann die Ostien außgemustert / vnd das Brotbrechen angerichtet. Dann / sagt er / Christus habe die Ostien nicht geordnet: Sondern sie kommen vom Papst her. Nun ists wahr / daß sie Christus nicht geordnet hat / daß sie auch bey den Aposteln nicht im Brauch gewesen seind. Es ist aber hie nicht die Frag / von wem sie kommen / sonder ob sie dem Nachtmal an seiner Vollkommenheit ettwas nemen / oder ob sie / wie ein ander Ceremonia auß Christlicher Freiheit mögen gebraucht werden.
Pag. 208.
Pag. 201. DAß man nun die Ostien abschaffen / vnd das Brotbrechen anrichten solle / setzet Hanfeld erstlich dise vrsach / dieweil solches Brotbrechen Christus in dem wörtlein / das thut / eben so wol befohlen habe / als das außtheilen / nemen vnd essen. Nun sagt aber Christus nicht: Brechet das Brot / wie ichs hab gebrochen. Darumb weil Hanfeld selbst besorget / er werde mit der ersten vermeinten vrsach nichts mögen erhalten / so setzet er die andere / daß das Brotbrechen hab ein gewisse außgetruckte Bedeutung der Gnad vnnd Wolthat Christi. Vnd deutet darmit auff Pauli wort: Nemet / esset / das ist mein Leib / der für euch gebrochen würdt.
Pag. 208. Nun sihe wunder / vmb diser außgetruckten Bedeutung willen / daß Christi Leib vnnd Seel für vns hab sollen gebrochen werden / gleich wie er das Brot hat gebrochen / solle das Brotbrechen Christi Befelch sein / in disen worten / das thut / verfasset: Dagegen vngehöfelt vnnd vngesewert Brot brauchen / wie CHRISTVS gethan hat / welches doch auch ein außgetruckte Bedeutung im Newen Testament hat / vom Newen Gehorsam vnnd Leben der Christen / welches sie gleichwol
Pag. 210. 211.
2 Cor. 3.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |