Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

positiones, Pag. 214. 215.(Reden) das ist mein Leib / vnd / das Brot ist die Gemeinschafft des Leibs Christi / auch nach Doctor Luthers meinung / einerley Pag. 213.verstand / vnnd werde die erste durch die ander erklärt. Dieweil dann Paulus das Brot nicht nennet den Leib Christi / sonder desselben Gemeinschafft / das ist / ein eusserlich Mittel / durch welches vns die Gemeinschafft mit dem Leib Christi werde zugeeignet / so müsse auch dort das wörtlein / DAS / vom Brot allein verstanden werden. Vnd zeucht sich Pag. 218.in dem wider auff D. Luther / welcher das wort / DAS / auch allein vom Brot verstanden habe. Vnnd dises ists / was er vom ersten wörtlin / DAS / bringet. Nun köndte ich jhm wol abermalen darthun / daß er Doctor Luthern vortheilig hette angezogen / vnnd da er von der Gemeinschafft Tom. 3. Ien. Germ. fol. 72. 73. 506. 507.des Brots mit dem Leib Christi redet / mit fleiß habe außgelassen / daß er / D. Luther / von keiner figürlichen vnd Geistlicher Gemeinschafft / wie die Zwinglianer / sonder von dem gemeinen Leib Christi / welchen Tom. 2. lat. Ien. fol. 264. a. Tom. 2. Germ. Ien. fol. 138.im Abendmal ein jeglicher in seinem Stuck empfahe / habe verstanden: Auch da er vom wort / DAS / redet / allein die Päpstisch Transsubstantiation oder Verwandlung des Brots in Christi Leib / mit disem wort habe wöllen vmbstossen. Es bekennet aber er / Hanfeld selbst / daß Doctor Luther die wort Christi vnd Pauli anderst habe verstanden / als sie / die Caluinisten. Darumb ist jetzt allein die Frag / was Paulus durch die Gemeinschafft des Brots mit Christi Leib habe verstanden.

Nun ist fürs erst vnlaugbar / daß er an disem ort rede von der Celebration oder haltung des Abendmals / da der Kirchendiener das Brot bricht oder außtheilt. Fürs ander / so würdt Hanfeld auch müssen bekennen / daß Paulus an disem ort nicht von deren Gemeinschafft rede / die wir mit Christi Leib haben / sonder welche das gebrochen Brot mit demselben hat. Fürs dritte / so würdt er auch nicht können laugnen / daß Paulus von eim solchen Brotbrechen rede / da es allen / die zum Abendmal gehen / Guten vnnd Bösen / Glaubigen vnd Vnglaubigen / würdt gebrochen vnd außgetheilt. Wie dann in der Handlung des Abendmals die Vnglaubige sich allweg neben den Glaubigen finden. So sagt auch Paulus nicht / Das Brot / das wir den Glaubigen brechen / sonder in gemein / Das Brot / das wir brechen / ist die Gemeinschafft des Leibs Christi. Weil nun die Vnglaubigen so wol das gebrochen Brot empfahen / als die Glaubige / so muß folgen / daß jhr Brot auch die Gemeinschafft des Leibs Christi sey / vnd sie dise Gemein-

positiones, Pag. 214. 215.(Reden) das ist mein Leib / vnd / das Brot ist die Gemeinschafft des Leibs Christi / auch nach Doctor Luthers meinung / einerley Pag. 213.verstand / vnnd werde die erste durch die ander erklärt. Dieweil dann Paulus das Brot nicht nennet den Leib Christi / sonder desselben Gemeinschafft / das ist / ein eusserlich Mittel / durch welches vns die Gemeinschafft mit dem Leib Christi werde zugeeignet / so müsse auch dort das wörtlein / DAS / vom Brot allein verstanden werden. Vnd zeucht sich Pag. 218.in dem wider auff D. Luther / welcher das wort / DAS / auch allein vom Brot verstanden habe. Vnnd dises ists / was er vom ersten wörtlin / DAS / bringet. Nun köndte ich jhm wol abermalen darthun / daß er Doctor Luthern vortheilig hette angezogen / vnnd da er von der Gemeinschafft Tom. 3. Ien. Germ. fol. 72. 73. 506. 507.des Brots mit dem Leib Christi redet / mit fleiß habe außgelassen / daß er / D. Luther / von keiner figürlichen vnd Geistlicher Gemeinschafft / wie die Zwinglianer / sonder von dem gemeinen Leib Christi / welchen Tom. 2. lat. Ien. fol. 264. a. Tom. 2. Germ. Ien. fol. 138.im Abendmal ein jeglicher in seinem Stuck empfahe / habe verstanden: Auch da er vom wort / DAS / redet / allein die Päpstisch Transsubstantiation oder Verwandlung des Brots in Christi Leib / mit disem wort habe wöllen vmbstossen. Es bekennet aber er / Hanfeld selbst / daß Doctor Luther die wort Christi vnd Pauli anderst habe verstanden / als sie / die Caluinisten. Darumb ist jetzt allein die Frag / was Paulus durch die Gemeinschafft des Brots mit Christi Leib habe verstanden.

Nun ist fürs erst vnlaugbar / daß er an disem ort rede von der Celebration oder haltung des Abendmals / da der Kirchendiener das Brot bricht oder außtheilt. Fürs ander / so würdt Hanfeld auch müssen bekennen / daß Paulus an disem ort nicht von deren Gemeinschafft rede / die wir mit Christi Leib haben / sonder welche das gebrochen Brot mit demselben hat. Fürs dritte / so würdt er auch nicht können laugnen / daß Paulus von eim solchen Brotbrechen rede / da es allen / die zum Abendmal gehen / Guten vnnd Bösen / Glaubigen vnd Vnglaubigen / würdt gebrochen vnd außgetheilt. Wie dann in der Handlung des Abendmals die Vnglaubige sich allweg neben den Glaubigen finden. So sagt auch Paulus nicht / Das Brot / das wir den Glaubigen brechen / sonder in gemein / Das Brot / das wir brechen / ist die Gemeinschafft des Leibs Christi. Weil nun die Vnglaubigen so wol das gebrochen Brot empfahen / als die Glaubige / so muß folgen / daß jhr Brot auch die Gemeinschafft des Leibs Christi sey / vnd sie dise Gemein-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0082" n="80"/>
positiones, <note place="left">Pag. 214. 215.</note>(Reden) das ist mein Leib / vnd /
                     das Brot ist die Gemeinschafft des Leibs Christi / auch nach Doctor Luthers
                     meinung / einerley <note place="left">Pag. 213.</note>verstand / vnnd
                     werde die erste durch die ander erklärt. Dieweil dann Paulus das Brot nicht
                     nennet den Leib Christi / sonder desselben Gemeinschafft / das ist / ein
                     eusserlich Mittel / durch welches vns die Gemeinschafft mit dem Leib Christi
                     werde zugeeignet / so müsse auch dort das wörtlein / DAS / vom Brot allein
                     verstanden werden. Vnd zeucht sich <note place="left">Pag. 218.</note>in
                     dem wider auff D. Luther / welcher das wort / DAS / auch allein vom Brot
                     verstanden habe. Vnnd dises ists / was er vom ersten wörtlin / DAS / bringet.
                     Nun köndte ich jhm wol abermalen darthun / daß er Doctor Luthern vortheilig
                     hette angezogen / vnnd da er von der Gemeinschafft <note place="left">Tom. 3. Ien. Germ. fol. 72. 73. 506. 507.</note>des Brots mit dem Leib
                     Christi redet / mit fleiß habe außgelassen / daß er / D. Luther / von keiner
                     figürlichen vnd Geistlicher Gemeinschafft / wie die Zwinglianer / sonder von dem
                     gemeinen Leib Christi / welchen <note place="left">Tom. 2. lat. Ien. fol.
                         264. a. Tom. 2. Germ. Ien. fol. 138.</note>im Abendmal ein jeglicher in
                     seinem Stuck empfahe / habe verstanden: Auch da er vom wort / DAS / redet /
                     allein die Päpstisch Transsubstantiation oder Verwandlung des Brots in Christi
                     Leib / mit disem wort habe wöllen vmbstossen. Es bekennet aber er / Hanfeld
                     selbst / daß Doctor Luther die wort Christi vnd Pauli anderst habe verstanden /
                     als sie / die Caluinisten. Darumb ist jetzt allein die Frag / was Paulus durch
                     die Gemeinschafft des Brots mit Christi Leib habe verstanden.</p>
        <p>Nun ist fürs erst vnlaugbar / daß er an disem ort rede von der Celebration oder
                     haltung des Abendmals / da der Kirchendiener das Brot bricht oder außtheilt.
                     Fürs ander / so würdt Hanfeld auch müssen bekennen / daß Paulus an disem ort
                     nicht von deren Gemeinschafft rede / die wir mit Christi Leib haben / sonder
                     welche das gebrochen Brot mit demselben hat. Fürs dritte / so würdt er auch
                     nicht können laugnen / daß Paulus von eim solchen Brotbrechen rede / da es allen
                     / die zum Abendmal gehen / Guten vnnd Bösen / Glaubigen vnd Vnglaubigen / würdt
                     gebrochen vnd außgetheilt. Wie dann in der Handlung des Abendmals die Vnglaubige
                     sich allweg neben den Glaubigen finden. So sagt auch Paulus nicht / Das Brot /
                     das wir den Glaubigen brechen / sonder in gemein / Das Brot / das wir brechen /
                     ist die Gemeinschafft des Leibs Christi. Weil nun die Vnglaubigen so wol das
                     gebrochen Brot empfahen / als die Glaubige / so muß folgen / daß jhr Brot auch
                     die Gemeinschafft des Leibs Christi sey / vnd sie dise Gemein-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0082] positiones, (Reden) das ist mein Leib / vnd / das Brot ist die Gemeinschafft des Leibs Christi / auch nach Doctor Luthers meinung / einerley verstand / vnnd werde die erste durch die ander erklärt. Dieweil dann Paulus das Brot nicht nennet den Leib Christi / sonder desselben Gemeinschafft / das ist / ein eusserlich Mittel / durch welches vns die Gemeinschafft mit dem Leib Christi werde zugeeignet / so müsse auch dort das wörtlein / DAS / vom Brot allein verstanden werden. Vnd zeucht sich in dem wider auff D. Luther / welcher das wort / DAS / auch allein vom Brot verstanden habe. Vnnd dises ists / was er vom ersten wörtlin / DAS / bringet. Nun köndte ich jhm wol abermalen darthun / daß er Doctor Luthern vortheilig hette angezogen / vnnd da er von der Gemeinschafft des Brots mit dem Leib Christi redet / mit fleiß habe außgelassen / daß er / D. Luther / von keiner figürlichen vnd Geistlicher Gemeinschafft / wie die Zwinglianer / sonder von dem gemeinen Leib Christi / welchen im Abendmal ein jeglicher in seinem Stuck empfahe / habe verstanden: Auch da er vom wort / DAS / redet / allein die Päpstisch Transsubstantiation oder Verwandlung des Brots in Christi Leib / mit disem wort habe wöllen vmbstossen. Es bekennet aber er / Hanfeld selbst / daß Doctor Luther die wort Christi vnd Pauli anderst habe verstanden / als sie / die Caluinisten. Darumb ist jetzt allein die Frag / was Paulus durch die Gemeinschafft des Brots mit Christi Leib habe verstanden. Pag. 214. 215. Pag. 213. Pag. 218. Tom. 3. Ien. Germ. fol. 72. 73. 506. 507. Tom. 2. lat. Ien. fol. 264. a. Tom. 2. Germ. Ien. fol. 138. Nun ist fürs erst vnlaugbar / daß er an disem ort rede von der Celebration oder haltung des Abendmals / da der Kirchendiener das Brot bricht oder außtheilt. Fürs ander / so würdt Hanfeld auch müssen bekennen / daß Paulus an disem ort nicht von deren Gemeinschafft rede / die wir mit Christi Leib haben / sonder welche das gebrochen Brot mit demselben hat. Fürs dritte / so würdt er auch nicht können laugnen / daß Paulus von eim solchen Brotbrechen rede / da es allen / die zum Abendmal gehen / Guten vnnd Bösen / Glaubigen vnd Vnglaubigen / würdt gebrochen vnd außgetheilt. Wie dann in der Handlung des Abendmals die Vnglaubige sich allweg neben den Glaubigen finden. So sagt auch Paulus nicht / Das Brot / das wir den Glaubigen brechen / sonder in gemein / Das Brot / das wir brechen / ist die Gemeinschafft des Leibs Christi. Weil nun die Vnglaubigen so wol das gebrochen Brot empfahen / als die Glaubige / so muß folgen / daß jhr Brot auch die Gemeinschafft des Leibs Christi sey / vnd sie dise Gemein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/82
Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/82>, abgerufen am 21.11.2024.