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Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

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Christo / die Reben am Weinstock mit Christi geistlicher vereinigung mit vns / vnnd also anders mehr. Soll oder kan man darumb auß disem vnd andern mehr vergleichungen anzeigen oder beweisen / was im Abendmal für Speiß vnnd Tranck gegeben werde / welches nirgend anders her / dann auß den worten der Einsatzung geschehen kan.

Fürs ander / sagt er / hat Christus das Brot seinen Leib genennet / vnnd nicht nur ein Zeichen desselbigen / auff daß vns die eusserlichen Zeichen der Sacramenten desto gewisser in vnsern Hertzen versichern / daß der HERR so warhafftig die himmelische Gab vns mitgetheilt hab / vnnd auch jetzmals / wann wir die Wortzeichen empfahen / mittheile / als wir mit augen sehen / vnd den eusserlichen sinnen begreiffen / daß vns die Wortzeichen gegeben werden / vnd also soll vmb der ehnligkeit vnnd vergleichung willen die Beschneidung vnd Osterlamb den Juden ein versicherung der göttlichen Gnad im Hertzen gewest sein / wie auch vns der Tauff vnnd das Abendmal.

Wolan / der Samen kan dem Bawrsman sein Hertz vnnd Sinn auch erwecken vnnd vergwissen / wie auch der Weinstock vnd die Reben / daß GOtt den Samen seines worts in der gläubigen hertzen / so warhafftig Esa. 55. Johan 15.wöll lassen fruchtbar sein / vnnd Christus die gläubigen so warhafftig in sich pflantzen / so warhafftig der Samen auff dem Acker Frucht bringt / vnd die Reb an dem Weinstock gepflantzt ist. Daß also diser vrsachen halben die Sacramentliche Zeichen keinen vortheil haben. Vnnd daß Hanfeld möchte sagen / GOTtes Wort vnnd befelch an dise Zeichen gehenckt / machte den vnterscheid / so hat der Samen auff dem Acker / der Weinstock vnnd die Reb im Weinberg auch GOttes Wort der ehnligkeit vnnd vergleichung halben / Also daß auch in disem fall ein schlechter vortheil ist / vnnd wo der Glaub nicht zu den Sacramenlichen Zeichen kompt / so bekennen sie / die Caluinisten selbs / daß man nit mehr empfahe / als leere Zeichen / im Tauff das Wasser / im Nachtmal Brot vnd Wein. Dargegen aber / wo der Glaub dazu kompt / da empfahet er die verheissene Güter nicht mehr oder weitter / (nach Hanfelds Meinung) bey den Sacramentlichen Zeichen / als bey vorgesetzten Gemälden vnnd Abbildungen / seitenmal ja allenthalben ein gleichheit ist in den Zeichen / im wort vnnd verheissung / in den versprochenen Gütern / im Glauben vnnd versicherung desselbigen. Darumb mag sich ein Christ wol fürsehen / daß er nicht ettwan die Sacramenta gar verliehre / wann er mit Hanselden

Christo / die Reben am Weinstock mit Christi geistlicher vereinigung mit vns / vnnd also anders mehr. Soll oder kan man darumb auß disem vnd andern mehr vergleichungen anzeigen oder beweisen / was im Abendmal für Speiß vnnd Tranck gegeben werde / welches nirgend anders her / dann auß den worten der Einsatzung geschehen kan.

Fürs ander / sagt er / hat Christus das Brot seinen Leib genennet / vnnd nicht nur ein Zeichen desselbigen / auff daß vns die eusserlichen Zeichen der Sacramenten desto gewisser in vnsern Hertzen versichern / daß der HERR so warhafftig die himmelische Gab vns mitgetheilt hab / vnnd auch jetzmals / wann wir die Wortzeichen empfahen / mittheile / als wir mit augen sehen / vñ den eusserlichen sinnen begreiffen / daß vns die Wortzeichen gegeben werden / vnd also soll vmb der ehnligkeit vnnd vergleichung willen die Beschneidung vnd Osterlamb den Juden ein versicherung der göttlichen Gnad im Hertzen gewest sein / wie auch vns der Tauff vnnd das Abendmal.

Wolan / der Samen kan dem Bawrsman sein Hertz vnnd Sinn auch erwecken vnnd vergwissen / wie auch der Weinstock vnd die Reben / daß GOtt den Samen seines worts in der gläubigen hertzen / so warhafftig Esa. 55. Johan 15.wöll lassen fruchtbar sein / vnnd Christus die gläubigen so warhafftig in sich pflantzen / so warhafftig der Samen auff dem Acker Frucht bringt / vnd die Reb an dem Weinstock gepflantzt ist. Daß also diser vrsachen halben die Sacramentliche Zeichen keinen vortheil haben. Vnnd daß Hanfeld möchte sagen / GOTtes Wort vnnd befelch an dise Zeichen gehenckt / machte den vnterscheid / so hat der Samen auff dem Acker / der Weinstock vnnd die Reb im Weinberg auch GOttes Wort der ehnligkeit vnnd vergleichung halben / Also daß auch in disem fall ein schlechter vortheil ist / vnnd wo der Glaub nicht zu den Sacramenlichen Zeichen kompt / so bekennen sie / die Caluinisten selbs / daß man nit mehr empfahe / als leere Zeichen / im Tauff das Wasser / im Nachtmal Brot vnd Wein. Dargegen aber / wo der Glaub dazu kompt / da empfahet er die verheissene Güter nicht mehr oder weitter / (nach Hanfelds Meinung) bey den Sacramentlichen Zeichen / als bey vorgesetzten Gemälden vnnd Abbildungen / seitenmal ja allenthalben ein gleichheit ist in den Zeichen / im wort vnnd verheissung / in den versprochenen Gütern / im Glauben vnnd versicherung desselbigen. Darumb mag sich ein Christ wol fürsehen / daß er nicht ettwan die Sacramenta gar verliehre / wann er mit Hanselden

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[90/0092] Christo / die Reben am Weinstock mit Christi geistlicher vereinigung mit vns / vnnd also anders mehr. Soll oder kan man darumb auß disem vnd andern mehr vergleichungen anzeigen oder beweisen / was im Abendmal für Speiß vnnd Tranck gegeben werde / welches nirgend anders her / dann auß den worten der Einsatzung geschehen kan. Fürs ander / sagt er / hat Christus das Brot seinen Leib genennet / vnnd nicht nur ein Zeichen desselbigen / auff daß vns die eusserlichen Zeichen der Sacramenten desto gewisser in vnsern Hertzen versichern / daß der HERR so warhafftig die himmelische Gab vns mitgetheilt hab / vnnd auch jetzmals / wann wir die Wortzeichen empfahen / mittheile / als wir mit augen sehen / vñ den eusserlichen sinnen begreiffen / daß vns die Wortzeichen gegeben werden / vnd also soll vmb der ehnligkeit vnnd vergleichung willen die Beschneidung vnd Osterlamb den Juden ein versicherung der göttlichen Gnad im Hertzen gewest sein / wie auch vns der Tauff vnnd das Abendmal. Wolan / der Samen kan dem Bawrsman sein Hertz vnnd Sinn auch erwecken vnnd vergwissen / wie auch der Weinstock vnd die Reben / daß GOtt den Samen seines worts in der gläubigen hertzen / so warhafftig wöll lassen fruchtbar sein / vnnd Christus die gläubigen so warhafftig in sich pflantzen / so warhafftig der Samen auff dem Acker Frucht bringt / vnd die Reb an dem Weinstock gepflantzt ist. Daß also diser vrsachen halben die Sacramentliche Zeichen keinen vortheil haben. Vnnd daß Hanfeld möchte sagen / GOTtes Wort vnnd befelch an dise Zeichen gehenckt / machte den vnterscheid / so hat der Samen auff dem Acker / der Weinstock vnnd die Reb im Weinberg auch GOttes Wort der ehnligkeit vnnd vergleichung halben / Also daß auch in disem fall ein schlechter vortheil ist / vnnd wo der Glaub nicht zu den Sacramenlichen Zeichen kompt / so bekennen sie / die Caluinisten selbs / daß man nit mehr empfahe / als leere Zeichen / im Tauff das Wasser / im Nachtmal Brot vnd Wein. Dargegen aber / wo der Glaub dazu kompt / da empfahet er die verheissene Güter nicht mehr oder weitter / (nach Hanfelds Meinung) bey den Sacramentlichen Zeichen / als bey vorgesetzten Gemälden vnnd Abbildungen / seitenmal ja allenthalben ein gleichheit ist in den Zeichen / im wort vnnd verheissung / in den versprochenen Gütern / im Glauben vnnd versicherung desselbigen. Darumb mag sich ein Christ wol fürsehen / daß er nicht ettwan die Sacramenta gar verliehre / wann er mit Hanselden Esa. 55. Johan 15.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/92>, abgerufen am 21.11.2024.