Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte geworden seyn Reichsgüter zu besitzen; anstatt daß wennder Kirchen-vogt mit auszog, die erworbene Güter nicht aus der Reichs-Heerbanns-Matrikul, sondern nur aus der Grafen-folge in die Folge der Schirm-vögte traten, und also nur ihr Regiment veränderten, wel- ches mit kayserlicher Erlaubniß geschehen konnte. CA- PIT. III. ann. 805. in f. Von ihren Zehnten, und dem dote ecclesiae erfolgte aber die Krieges-pflicht nicht, wie man leicht einsehen wird. Unieuique ecclesiae mansus integer attribuatur absque ullo servitio. Et si aliquid am- plius habuerint inde senioribus suis debitum servitium praestent. CAPIT. Caroli M. L. I. c. 85. Man muß sich auch nicht vorstellen daß die Kirche damals Lehn verdie- net habe; indem der Auszug unter dem Vogte kein Dienst sondern die natürliche Vertheidigung des Eigen- thums war. S. §. 26. (l) Nicht so wohl wegen des Bremischen Diploms, worin man dem Kayser sagen läßt: quia casus praeteritorum nos cautos faciunt in futurum --- certo eam limite feci- mus terminari. S. BALUZ T. II. p. 247; sondern wen es am natürlichsten war, die Häuser und ihre Einwoh- ner, nicht aber weitläufige und bis jetzt noch ofne und aus einem Lande ins andre fortlaufende Marken, Moh- re und Berge zum Sprengel zu schlagen. Es hat die- ses seinen Einfluß in die spätern Gränzstreitigkeiten. §. 125. Vom Archidiacon und Kirchenvogt. Jn seinen auswärtigen geistlichen Amtsverrichtun- ge-
Oſnabruͤckſche Geſchichte geworden ſeyn Reichsguͤter zu beſitzen; anſtatt daß wennder Kirchen-vogt mit auszog, die erworbene Guͤter nicht aus der Reichs-Heerbanns-Matrikul, ſondern nur aus der Grafen-folge in die Folge der Schirm-voͤgte traten, und alſo nur ihr Regiment veraͤnderten, wel- ches mit kayſerlicher Erlaubniß geſchehen konnte. CA- PIT. III. ann. 805. in f. Von ihren Zehnten, und dem dote eccleſiæ erfolgte aber die Krieges-pflicht nicht, wie man leicht einſehen wird. Unieuique eccleſiæ manſus integer attribuatur absque ullo ſervitio. Et ſi aliquid am- plius habuerint inde ſenioribus ſuis debitum ſervitium præſtent. CAPIT. Caroli M. L. I. c. 85. Man muß ſich auch nicht vorſtellen daß die Kirche damals Lehn verdie- net habe; indem der Auszug unter dem Vogte kein Dienſt ſondern die natuͤrliche Vertheidigung des Eigen- thums war. S. §. 26. (l) Nicht ſo wohl wegen des Bremiſchen Diploms, worin man dem Kayſer ſagen laͤßt: quia caſus præteritorum nos cautos faciunt in futurum --- certo eam limite feci- mus terminari. S. BALUZ T. II. p. 247; ſondern wen es am natuͤrlichſten war, die Haͤuſer und ihre Einwoh- ner, nicht aber weitlaͤufige und bis jetzt noch ofne und aus einem Lande ins andre fortlaufende Marken, Moh- re und Berge zum Sprengel zu ſchlagen. Es hat die- ſes ſeinen Einfluß in die ſpaͤtern Graͤnzſtreitigkeiten. §. 125. Vom Archidiacon und Kirchenvogt. Jn ſeinen auswaͤrtigen geiſtlichen Amtsverrichtun- ge-
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Oſnabruͤckſche Geſchichte
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geworden ſeyn Reichsguͤter zu beſitzen; anſtatt daß wenn
der Kirchen-vogt mit auszog, die erworbene Guͤter
nicht aus der Reichs-Heerbanns-Matrikul, ſondern nur
aus der Grafen-folge in die Folge der Schirm-voͤgte
traten, und alſo nur ihr Regiment veraͤnderten, wel-
ches mit kayſerlicher Erlaubniß geſchehen konnte. CA-
PIT. III. ann. 805. in f. Von ihren Zehnten, und dem
dote eccleſiæ erfolgte aber die Krieges-pflicht nicht, wie
man leicht einſehen wird. Unieuique eccleſiæ manſus
integer attribuatur absque ullo ſervitio. Et ſi aliquid am-
plius habuerint inde ſenioribus ſuis debitum ſervitium
præſtent. CAPIT. Caroli M. L. I. c. 85. Man muß ſich
auch nicht vorſtellen daß die Kirche damals Lehn verdie-
net habe; indem der Auszug unter dem Vogte kein
Dienſt ſondern die natuͤrliche Vertheidigung des Eigen-
thums war. S. §. 26.
⁽l⁾ Nicht ſo wohl wegen des Bremiſchen Diploms, worin
man dem Kayſer ſagen laͤßt: quia caſus præteritorum
nos cautos faciunt in futurum --- certo eam limite feci-
mus terminari. S. BALUZ T. II. p. 247; ſondern wen
es am natuͤrlichſten war, die Haͤuſer und ihre Einwoh-
ner, nicht aber weitlaͤufige und bis jetzt noch ofne und
aus einem Lande ins andre fortlaufende Marken, Moh-
re und Berge zum Sprengel zu ſchlagen. Es hat die-
ſes ſeinen Einfluß in die ſpaͤtern Graͤnzſtreitigkeiten.
§. 125.
Vom Archidiacon und Kirchenvogt.
Jn ſeinen auswaͤrtigen geiſtlichen Amtsverrichtun-
gen hatte der Biſchof vielleicht ſeinen Archidiacon
⁽a⁾
zum Gehuͤlfen. Seiner wird aber in den einheimi-
ſchen ſaͤchſichen Urkunden der erſten Zeit nicht gedacht.
Zu den weltlichen Sachen erhielt er ſeinen Vogt,
⁽b⁾
welcher, eben wie der Graf in ſeinem Amte, den
kayſerlichen Bann, wodurch das Orbar der Kirchen
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