Nestroy, Johann: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Wien, 1835.Sechszehnter Auftritt. Vorige. Zwirn (nach dem neuesten Journal, aber karrikirt gekleidet). Camilla (sich stellend als ob sie weine). O ich Unglückliche! Freund, weinen Sie mit mir. Zwirn. Was ist denn geschehn? Camilla. Ich habe meinen Mopperl verloren. Zwirn. Ha, ha, ha! Ist nicht schad' um so ein Viecherl. Camilla. O ich bin untröstlich! Jetzt erst hab' ich den Verlust bemerkt. Zwirn. Er kann ja noch nicht weit seyn. Camilla. Das Hunderl ist sicher nach Italien geloffen. Zwirn. Lassen wir'n anschlagen. Ich zahl zwanzig Du- katen, wer ihn bringt. -- Windwachel! -- Wind- wachel! hörst denn nicht, wenn ich Dich ruf? Sechszehnter Auftritt. Vorige. Zwirn (nach dem neueſten Journal, aber karrikirt gekleidet). Camilla (ſich ſtellend als ob ſie weine). O ich Unglückliche! Freund, weinen Sie mit mir. Zwirn. Was iſt denn geſchehn? Camilla. Ich habe meinen Mopperl verloren. Zwirn. Ha, ha, ha! Iſt nicht ſchad’ um ſo ein Viecherl. Camilla. O ich bin untröſtlich! Jetzt erſt hab’ ich den Verluſt bemerkt. Zwirn. Er kann ja noch nicht weit ſeyn. Camilla. Das Hunderl iſt ſicher nach Italien geloffen. Zwirn. Laſſen wir’n anſchlagen. Ich zahl zwanzig Du- katen, wer ihn bringt. — Windwachel! — Wind- wachel! hörſt denn nicht, wenn ich Dich ruf? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0082" n="76"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Sechszehnter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Vorige. Zwirn</hi> (nach dem neueſten Journal, aber<lb/> karrikirt gekleidet).</stage><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker> <hi rendition="#g">Camilla</hi> </speaker><lb/> <stage>(ſich ſtellend als ob ſie weine).</stage><lb/> <p>O ich Unglückliche! Freund, weinen Sie mit<lb/> mir.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Was iſt denn geſchehn?</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich habe meinen Mopperl verloren.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Ha, ha, ha! Iſt nicht ſchad’ um ſo ein<lb/> Viecherl.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/> <p>O ich bin untröſtlich! Jetzt erſt hab’ ich den<lb/> Verluſt bemerkt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Er kann ja noch nicht weit ſeyn.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAM"> <speaker><hi rendition="#g">Camilla</hi>.</speaker><lb/> <p>Das Hunderl iſt ſicher nach Italien geloffen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ZWI"> <speaker><hi rendition="#g">Zwirn</hi>.</speaker><lb/> <p>Laſſen wir’n anſchlagen. Ich zahl zwanzig Du-<lb/> katen, wer ihn bringt. — Windwachel! — Wind-<lb/> wachel! hörſt denn nicht, wenn ich Dich ruf?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0082]
Sechszehnter Auftritt.
Vorige. Zwirn (nach dem neueſten Journal, aber
karrikirt gekleidet).
Camilla
(ſich ſtellend als ob ſie weine).
O ich Unglückliche! Freund, weinen Sie mit
mir.
Zwirn.
Was iſt denn geſchehn?
Camilla.
Ich habe meinen Mopperl verloren.
Zwirn.
Ha, ha, ha! Iſt nicht ſchad’ um ſo ein
Viecherl.
Camilla.
O ich bin untröſtlich! Jetzt erſt hab’ ich den
Verluſt bemerkt.
Zwirn.
Er kann ja noch nicht weit ſeyn.
Camilla.
Das Hunderl iſt ſicher nach Italien geloffen.
Zwirn.
Laſſen wir’n anſchlagen. Ich zahl zwanzig Du-
katen, wer ihn bringt. — Windwachel! — Wind-
wachel! hörſt denn nicht, wenn ich Dich ruf?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |