[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.Das V. Capitel/ etwas Cappern/ die nur obenhin gesotten haben/ darnach hacket man einen hartenEyerdotter darein/ und bestreuet die Schöps-Keule mit geriebenem Eyer-Brod und trägt sie in der Brühe auf. 74. Eine Schöps-Keule bald zu braten. Klopffe erstlichen die Schöps-Keule wol/ wasche sie/ stecke sie an einen Oder aber/ drucke den Safft von sauern Pomerantzen oder Citronen/ und 75. Kalte Braten-Gericht zu erneuren. Hacke sie klein/ thue darein Weinbeerlein/ Zucker/ Citronen-Schaalen Auf eine andere Art. Hacke die Brate klein/ Rosinen/ Jngwer/ Pfeffer und Zwiebeln in Butter 76. Ein delicates Essen aus kaltem Gebratens zu machen. Man nimmt das Gebratene/ es seye Kälbern-Schöpsen-Hämmel- oder 77. Gespickte
Das V. Capitel/ etwas Cappern/ die nur obenhin geſotten haben/ darnach hacket man einen hartenEyerdotter darein/ und beſtreuet die Schoͤps-Keule mit geriebenem Eyer-Brod und traͤgt ſie in der Bruͤhe auf. 74. Eine Schoͤps-Keule bald zu braten. Klopffe erſtlichen die Schoͤps-Keule wol/ waſche ſie/ ſtecke ſie an einen Oder aber/ drucke den Safft von ſauern Pomerantzen oder Citronen/ und 75. Kalte Braten-Gericht zu erneuren. Hacke ſie klein/ thue darein Weinbeerlein/ Zucker/ Citronen-Schaalen Auf eine andere Art. Hacke die Brate klein/ Roſinen/ Jngwer/ Pfeffer und Zwiebeln in Butter 76. Ein delicates Eſſen aus kaltem Gebratens zu machen. Man nimmt das Gebratene/ es ſeye Kaͤlbern-Schoͤpſen-Haͤmmel- oder 77. Geſpickte
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Das V. Capitel/
etwas Cappern/ die nur obenhin geſotten haben/ darnach hacket man einen harten
Eyerdotter darein/ und beſtreuet die Schoͤps-Keule mit geriebenem Eyer-Brod
und traͤgt ſie in der Bruͤhe auf.
74. Eine Schoͤps-Keule bald zu braten.
Klopffe erſtlichen die Schoͤps-Keule wol/ waſche ſie/ ſtecke ſie an einen
Spieß/ beſprenge ſie mit Saltz/ und brate ſie/ wann ſie nun bald muͤrbe iſt/ ſo
mache eine Butter wol heiß und braun/ ſchneide lange Schnittlein darein/ oder
ſtich ſie mit einem Meſſer/ und begieſſe ſie mit der heiſſen Butter offt/ wann du
willt/ ſo ſpicke ſie mit Salbey/ Roßmarin oder Lorbeer-Blaͤttern/ oder beſprenge
ſie mit Karbey.
Oder aber/ drucke den Safft von ſauern Pomerantzen oder Citronen/ und
gieſſe ein Glaͤßlein Wein darzu/ thue Jngwer/ geriebene Muſcaten/ ein wenig
Pfeffer/ und ein Loͤffelein von dem Brat-Feiſten darein/ und begieſſe die Schoͤps-
Keule darmit/ ſo wird ſie recht und gut. Man kan auch das uͤbergebliebene Bruͤh-
lein darunter gieſſen/ wann ſie angerichtet iſt.
75. Kalte Braten-Gericht zu erneuren.
Hacke ſie klein/ thue darein Weinbeerlein/ Zucker/ Citronen-Schaalen
klein-gehackt/ gerieben Brod/ von dem Feiſt/ Pfeffer/ Wein/ Sauer/ Fleiſchbruͤh/
das zuſammen durchgeſchmoret/ Citronen-Safft darein gedrucket.
Auf eine andere Art.
Hacke die Brate klein/ Roſinen/ Jngwer/ Pfeffer und Zwiebeln in Butter
gebraten/ mit einem halben Loͤffel voll Meel/ Eſſig/ Wein/ Waſſer/ Zucker darmit
durchgekochet/ daß es eine feine kurtze Bruͤhe habe.
76. Ein delicates Eſſen aus kaltem Gebratens
zu machen.
Man nimmt das Gebratene/ es ſeye Kaͤlbern-Schoͤpſen-Haͤmmel- oder
Lamms-Fleiſch/ ſchneidet es zu kleinen duͤnnen Plaͤtzlein aufs duͤnneſte/ ferner ge-
wuͤrffelt/ thuts in eine Schuͤſſel/ thut Jngwer/ Pfeffer/ und geſtoſſene Muſca-
tenbluͤhe daran/ vermiſchet es untereinander/ gieſt ein wenig Wein-Eſſig und eine
Fleiſchbruͤhe daran/ ſetzet es in einen warmen Hafen auf einen Roſt/ decket es zu/
laͤſſet es ſieden; iſt das Fleiſch fett/ ſo darff man es nicht ſchmaltzen/ iſt es aber
duͤrr/ ſo thut man einen Loͤffel voll Bach-Schmaltz daran/ laͤſſet es wol einſieden/
ruͤhret es offt mit einem Loͤffel um/ auf die Letzte thut man auch einen Loͤffel voll Ro-
ſen-Eſſig daran/ darnach richtet man es in eine andere Schuͤſſel/ und ſtreuet Muſca-
tenbluͤh darauf/ ſo iſt es bereit.
77. Geſpickte
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