Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey. Frankfurt (Main), 1653.Das dritte Buch/ Axioma XIII. Die Matrimonia seynd Fatalia, oder wie man zusagen pfleget: Die Ehe werden im Himmel gemacht/ ohne Vnderscheyd der Nationen vnd Völcker. Axioma XIV. Vnkeusche Liebe/ je grösser vnd hefftiger sie anfangs gegen einem Weibs- bild ist/ je gehässiger oder verhaßter wird hernacher dieselbe. Axioma XV. Vorwitz macht Jungfrawen thewer. Axioma XVI. Es ist ein zart vnd gefährlich Werck vmb die Jungfrawschafft. Axioma XVII. Nicht zu jung/ vnd nicht zu alt/ gibt die beste Heyrahten. Axioma. Die Priesterliche Copulation/ Benediction vnd Einsegung Braut vnd Bräutigams/ ist eine feine Christliche Ceremonia, vnd kan nun- mehr allgemeinem Kirchengebrauch nach/ ohne Verweiß vnd Er- gernuß/ nicht wol vor dem Ehelichen Beylager vnterlassen werden/ gehöret aber doch nicht zu der Substantz vnd Wesen der Ehe. Axioma XVIII. Der Mann muß das Haupt vnd Herr im Hause seyn/ wann es wol zu- gehen soll. Axioma XIX. Ein vernünfftig Weib kan wol zu Verhütung Vnglimpffs vnd Scha- den/ jhres Manns ohnwissend/ demselben vorkommen. Axioma XX. Eheleute mögen wol/ ohne Verweiß/ miteinander schertzen. Axioma XX. Lachen/ läugnen vnd höfflich lügen/ ist bey dem Frawenzimmer ein al- tes. Axioma XXI. Wann das Frawenzimmer auff etwas stewret/ so wollen vnd müssen sie es haben/ solten sie auch mit Schaden/ viel ein bessers dargegen fah- ren lassen. Axio-
Das dritte Buch/ Axioma XIII. Die Matrimonia ſeynd Fatalia, oder wie man zuſagen pfleget: Die Ehe werden im Himmel gemacht/ ohne Vnderſcheyd der Nationen vnd Voͤlcker. Axioma XIV. Vnkeuſche Liebe/ je groͤſſer vnd hefftiger ſie anfangs gegen einem Weibs- bild iſt/ je gehaͤſſiger oder verhaßter wird hernacher dieſelbe. Axioma XV. Vorwitz macht Jungfrawen thewer. Axioma XVI. Es iſt ein zart vnd gefaͤhrlich Werck vmb die Jungfrawſchafft. Axioma XVII. Nicht zu jung/ vnd nicht zu alt/ gibt die beſte Heyrahten. Axioma. Die Prieſterliche Copulation/ Benediction vnd Einſegung Braut vnd Braͤutigams/ iſt eine feine Chriſtliche Ceremonia, vnd kan nun- mehr allgemeinem Kirchengebrauch nach/ ohne Verweiß vnd Er- gernuß/ nicht wol vor dem Ehelichen Beylager vnterlaſſen werden/ gehoͤret aber doch nicht zu der Subſtantz vnd Weſen der Ehe. Axioma XVIII. Der Mann muß das Haupt vnd Herꝛ im Hauſe ſeyn/ wann es wol zu- gehen ſoll. Axioma XIX. Ein vernuͤnfftig Weib kan wol zu Verhuͤtung Vnglimpffs vnd Scha- den/ jhres Manns ohnwiſſend/ demſelben vorkommen. Axioma XX. Eheleute moͤgen wol/ ohne Verweiß/ miteinander ſchertzen. Axioma XX. Lachen/ laͤugnen vnd hoͤfflich luͤgen/ iſt bey dem Frawenzimmer ein al- tes. Axioma XXI. Wann das Frawenzimmer auff etwas ſtewret/ ſo wollen vnd muͤſſen ſie es haben/ ſolten ſie auch mit Schaden/ viel ein beſſers dargegen fah- ren laſſen. Axio-
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Das dritte Buch/
Axioma XIII.
Die Matrimonia ſeynd Fatalia, oder wie man zuſagen pfleget: Die Ehe
werden im Himmel gemacht/ ohne Vnderſcheyd der Nationen vnd
Voͤlcker.
Axioma XIV.
Vnkeuſche Liebe/ je groͤſſer vnd hefftiger ſie anfangs gegen einem Weibs-
bild iſt/ je gehaͤſſiger oder verhaßter wird hernacher dieſelbe.
Axioma XV.
Vorwitz macht Jungfrawen thewer.
Axioma XVI.
Es iſt ein zart vnd gefaͤhrlich Werck vmb die Jungfrawſchafft.
Axioma XVII.
Nicht zu jung/ vnd nicht zu alt/ gibt die beſte Heyrahten.
Axioma.
Die Prieſterliche Copulation/ Benediction vnd Einſegung Braut vnd
Braͤutigams/ iſt eine feine Chriſtliche Ceremonia, vnd kan nun-
mehr allgemeinem Kirchengebrauch nach/ ohne Verweiß vnd Er-
gernuß/ nicht wol vor dem Ehelichen Beylager vnterlaſſen werden/
gehoͤret aber doch nicht zu der Subſtantz vnd Weſen der Ehe.
Axioma XVIII.
Der Mann muß das Haupt vnd Herꝛ im Hauſe ſeyn/ wann es wol zu-
gehen ſoll.
Axioma XIX.
Ein vernuͤnfftig Weib kan wol zu Verhuͤtung Vnglimpffs vnd Scha-
den/ jhres Manns ohnwiſſend/ demſelben vorkommen.
Axioma XX.
Eheleute moͤgen wol/ ohne Verweiß/ miteinander ſchertzen.
Axioma XX.
Lachen/ laͤugnen vnd hoͤfflich luͤgen/ iſt bey dem Frawenzimmer ein al-
tes.
Axioma XXI.
Wann das Frawenzimmer auff etwas ſtewret/ ſo wollen vnd muͤſſen ſie
es haben/ ſolten ſie auch mit Schaden/ viel ein beſſers dargegen fah-
ren laſſen.
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