[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.kostbaren Perlen, die an ihrem Halse herunter rollen. Dann werden die Hände feurig gedrückt; ihre Augen scheinen zu sagen: Der Himmel see- gne meinen Lovelace! weil die Freude ihren Mund verschlossen hält. Jhre Entzückungen sind zu stark, ihr Ausdruck zu schwach, ihre dankbare Seele zu zeigen! Alle - - Alle ihre Bemühungen - - Alle Bemühungen ihres künf- tigen Lebens sind gewidmet, und geheiliget, (wenn sie reden kann) ihre ewige Erkenntlichkeit zu be- kennen und zu zeigen! Könnte ich meine Göttin dazu bringen, wür- Jch habe, das weißt du, die höchste Mei- ist, J 3
koſtbaren Perlen, die an ihrem Halſe herunter rollen. Dann werden die Haͤnde feurig gedruͤckt; ihre Augen ſcheinen zu ſagen: Der Himmel ſee- gne meinen Lovelace! weil die Freude ihren Mund verſchloſſen haͤlt. Jhre Entzuͤckungen ſind zu ſtark, ihr Ausdruck zu ſchwach, ihre dankbare Seele zu zeigen! Alle ‒ ‒ Alle ihre Bemuͤhungen ‒ ‒ Alle Bemuͤhungen ihres kuͤnf- tigen Lebens ſind gewidmet, und geheiliget, (wenn ſie reden kann) ihre ewige Erkenntlichkeit zu be- kennen und zu zeigen! Koͤnnte ich meine Goͤttin dazu bringen, wuͤr- Jch habe, das weißt du, die hoͤchſte Mei- iſt, J 3
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koſtbaren Perlen, die an ihrem Halſe herunter
rollen. Dann werden die Haͤnde feurig gedruͤckt;
ihre Augen ſcheinen zu ſagen: Der Himmel ſee-
gne meinen Lovelace! weil die Freude ihren
Mund verſchloſſen haͤlt. Jhre Entzuͤckungen
ſind zu ſtark, ihr Ausdruck zu ſchwach, ihre
dankbare Seele zu zeigen! Alle ‒ ‒ Alle ihre
Bemuͤhungen ‒ ‒ Alle Bemuͤhungen ihres kuͤnf-
tigen Lebens ſind gewidmet, und geheiliget, (wenn
ſie reden kann) ihre ewige Erkenntlichkeit zu be-
kennen und zu zeigen!
Koͤnnte ich meine Goͤttin dazu bringen, wuͤr-
de das nicht das Erwuͤnſchteſte von allen Wuͤn-
ſchen ſeyn? ‒ ‒ Jſt es nicht werth, es zu ver-
ſuchen? ‒ ‒ Wie ich geſagt habe, ich kann ſie
heirathen, wann ich will. Sie kann weder
aus Scham, noch durch Wahl, noch durch
Liſt einem andern eigen werden, als mir. Denn
wird wol jemand, der mich kennet, glauben,
daß das Aergſte, was ſie fuͤrchtet, noch erſt
zu fuͤrchten iſt?
Jch habe, das weißt du, die hoͤchſte Mei-
nung, die ein Menſch haben kann, von dem
Verdienſt und den Vollkommenheiten dieſes be-
wundernswuͤrdigen Frauenzimmers, auch von
ihrer Tugend und Ehrlichkeit, ob du gleich, in
einem deiner vorigen Briefe der Meinung biſt,
daß ſie uͤberwunden werden koͤnnte. Bin
ich denn alſo nicht genoͤthiget, weiter zu gehen,
um dich zu widerlegen; und, wie ich ſchon oft
angefuͤhret habe, um ſicher zu ſeyn, daß ſie das
iſt,
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