so muß ich Jhnen sagen, würden wir es alle bereits von ihr selbst wissen - - Was sind denn das für elende Vergleichungen!
Doch es kan seyn, daß Sie endlich über- drüßig geworden sind. Vielleicht haben Sie eine andre Person gesehen, - - vielleicht haben Sie Lust, Jhre Geliebte gegen des wilden Kerls, des Lovelace, seine zu vertauschen. Es könn- te auch kommen, daß in dem Fall, es meinem Aenngen auch nicht leid seyn würde, den Lieb- haber zu verwechseln. - - Die warhaftig be- wundernswürdige Fräulein Clarissa Har- lowe! und die vortrefliche Fräulein Cla- rissa Harlowe! - - Habe ich mein Tage! - - Nehmen Sie sich doch in Acht, Herr Hick- mann, daß Sie kein lebendiges Frauenzimmer, sie mag so bewundernswürdig, so vortreflich seyn, als sie will, über Jhr Mädgen erheben. Kein Mensch von Lebensart wird das thun, in Warheit! Und hüten Sie sich auch, daß Sie das Mädgen oder mich nicht überreden, daß es mit Jhrem Zorne ein Ernst ist - - Ob es gleich wol seyn kan, so weit es Zorn ist - - Nicht um tausend Pfund wollte ich, daß mein Aenngen wüßte, Sie könnten sich so leicht von ihr tren- nen, wenn Sie eine so grosse Liebe gegen sie haben, wie Sie vorgeben. Wo Sie Jhre Par- thie noch nicht völlig genommen haben, so ver- heelen Sie ja Jhrem eignen Herzen, den Jn- halt Jhres Briefes, wenn ichs sagen darf.
Jhre
ſo muß ich Jhnen ſagen, wuͤrden wir es alle bereits von ihr ſelbſt wiſſen ‒ ‒ Was ſind denn das fuͤr elende Vergleichungen!
Doch es kan ſeyn, daß Sie endlich uͤber- druͤßig geworden ſind. Vielleicht haben Sie eine andre Perſon geſehen, ‒ ‒ vielleicht haben Sie Luſt, Jhre Geliebte gegen des wilden Kerls, des Lovelace, ſeine zu vertauſchen. Es koͤnn- te auch kommen, daß in dem Fall, es meinem Aenngen auch nicht leid ſeyn wuͤrde, den Lieb- haber zu verwechſeln. ‒ ‒ Die warhaftig be- wundernswuͤrdige Fraͤulein Clariſſa Har- lowe! und die vortrefliche Fraͤulein Cla- riſſa Harlowe! ‒ ‒ Habe ich mein Tage! ‒ ‒ Nehmen Sie ſich doch in Acht, Herr Hick- mann, daß Sie kein lebendiges Frauenzimmer, ſie mag ſo bewundernswuͤrdig, ſo vortreflich ſeyn, als ſie will, uͤber Jhr Maͤdgen erheben. Kein Menſch von Lebensart wird das thun, in Warheit! Und huͤten Sie ſich auch, daß Sie das Maͤdgen oder mich nicht uͤberreden, daß es mit Jhrem Zorne ein Ernſt iſt ‒ ‒ Ob es gleich wol ſeyn kan, ſo weit es Zorn iſt ‒ ‒ Nicht um tauſend Pfund wollte ich, daß mein Aenngen wuͤßte, Sie koͤnnten ſich ſo leicht von ihr tren- nen, wenn Sie eine ſo groſſe Liebe gegen ſie haben, wie Sie vorgeben. Wo Sie Jhre Par- thie noch nicht voͤllig genommen haben, ſo ver- heelen Sie ja Jhrem eignen Herzen, den Jn- halt Jhres Briefes, wenn ichs ſagen darf.
Jhre
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ſo muß ich Jhnen ſagen, wuͤrden wir es alle
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das fuͤr elende Vergleichungen!
Doch es kan ſeyn, daß Sie endlich uͤber-
druͤßig geworden ſind. Vielleicht haben Sie
eine andre Perſon geſehen, ‒ ‒ vielleicht haben
Sie Luſt, Jhre Geliebte gegen des wilden Kerls,
des Lovelace, ſeine zu vertauſchen. Es koͤnn-
te auch kommen, daß in dem Fall, es meinem
Aenngen auch nicht leid ſeyn wuͤrde, den Lieb-
haber zu verwechſeln. ‒ ‒ Die warhaftig be-
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lowe! und die vortrefliche Fraͤulein Cla-
riſſa Harlowe! ‒ ‒ Habe ich mein Tage! ‒ ‒
Nehmen Sie ſich doch in Acht, Herr Hick-
mann, daß Sie kein lebendiges Frauenzimmer,
ſie mag ſo bewundernswuͤrdig, ſo vortreflich
ſeyn, als ſie will, uͤber Jhr Maͤdgen erheben.
Kein Menſch von Lebensart wird das thun, in
Warheit! Und huͤten Sie ſich auch, daß Sie
das Maͤdgen oder mich nicht uͤberreden, daß es
mit Jhrem Zorne ein Ernſt iſt ‒ ‒ Ob es gleich
wol ſeyn kan, ſo weit es Zorn iſt ‒ ‒ Nicht um
tauſend Pfund wollte ich, daß mein Aenngen
wuͤßte, Sie koͤnnten ſich ſo leicht von ihr tren-
nen, wenn Sie eine ſo groſſe Liebe gegen ſie
haben, wie Sie vorgeben. Wo Sie Jhre Par-
thie noch nicht voͤllig genommen haben, ſo ver-
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halt Jhres Briefes, wenn ichs ſagen darf.
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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa08_1753/35>, abgerufen am 21.11.2024.
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