[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.Wir nehmen uns die Freiheit zu behaupten, Cor- hat man im Englischen ins Gentleman's Ma-
gazine in die Monate Junius und August vom 1749. Jahre eingerückt. Der Verfas- ser hat darin von diesem Werke sehr vortheil- haft geurtheilet. Weil man in gedachter Mo- nats-Schrift die Critick mit Anmerkungen begleitet hat, worin man auf verschiedne Ein- würfe dieses redlichen Ausländers antwortet, die er gegen einige Stellen der Clarissa macht, so will man den Leser dahin verweisen. Wir nehmen uns die Freiheit zu behaupten, Cor- hat man im Engliſchen ins Gentleman’s Ma-
gazine in die Monate Junius und Auguſt vom 1749. Jahre eingeruͤckt. Der Verfaſ- ſer hat darin von dieſem Werke ſehr vortheil- haft geurtheilet. Weil man in gedachter Mo- nats-Schrift die Critick mit Anmerkungen begleitet hat, worin man auf verſchiedne Ein- wuͤrfe dieſes redlichen Auslaͤnders antwortet, die er gegen einige Stellen der Clariſſa macht, ſo will man den Leſer dahin verweiſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0366" n="358"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Wir nehmen uns die Freiheit zu behaupten,<lb/> daß das, was unſer Kunſtrichter von den Schwie-<lb/> rigkeiten ſagt, welche bei einer Geſchichte, die in<lb/> Briefen erzaͤhlet wird, anzutreffen waͤre, unſre<lb/> Geſchichte nicht treffen wird. Man hat ſehr gu-<lb/> te Urſachen davon angegeben, wie die beiden<lb/> Schoͤnen, welche die Hauptperſonen ausmachen,<lb/> dazu gekommen ſind, ein ſo groſſes Vergnuͤgen<lb/> am Briefſchreiben zu finden. Die Vorwuͤrfe,<lb/> woruͤber ſie ſchreiben, ſind kein bloſſer Zeitver-<lb/> treib, ſondern vielmehr fuͤr beide ſehr wichtig.<lb/> Doch giebt es verſchiedene Damen, die, wenn<lb/> ſie von einander entfernet leben, einen loͤblichen<lb/> Briefwechſel uͤber Dinge unterhalten, die ihre<lb/> gegenſeitige Wolfarth und Freundſchaft viel<lb/> weniger angehen, als die, woruͤber dieſe bei-<lb/> den Fraͤulein ſchreiben. Die beiden vornehm-<lb/> ſten Mannsperſonen in dieſer Geſchichte trieb<lb/> ihr aufgeraͤumtes Weſen, und ihre eitle Ehrbe-<lb/> gierde dazu an. Man wird uͤberhaupt finden,<lb/> daß Leute, welche die Gabe haben, vertrau-<lb/> liche Briefe zu ſchreiben, die man dieſen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Cor-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_3_2" prev="#seg2pn_3_1" place="foot" n="(*)">hat man im Engliſchen ins <hi rendition="#aq">Gentleman’s Ma-<lb/> gazine</hi> in die Monate Junius und Auguſt<lb/> vom 1749. Jahre eingeruͤckt. Der Verfaſ-<lb/> ſer hat darin von dieſem Werke ſehr vortheil-<lb/> haft geurtheilet. Weil man in gedachter Mo-<lb/> nats-Schrift die <hi rendition="#fr">Critick</hi> mit Anmerkungen<lb/> begleitet hat, worin man auf verſchiedne Ein-<lb/> wuͤrfe dieſes redlichen Auslaͤnders antwortet,<lb/> die er gegen einige Stellen der <hi rendition="#fr">Clariſſa</hi> macht,<lb/> ſo will man den Leſer dahin verweiſen.</note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [358/0366]
Wir nehmen uns die Freiheit zu behaupten,
daß das, was unſer Kunſtrichter von den Schwie-
rigkeiten ſagt, welche bei einer Geſchichte, die in
Briefen erzaͤhlet wird, anzutreffen waͤre, unſre
Geſchichte nicht treffen wird. Man hat ſehr gu-
te Urſachen davon angegeben, wie die beiden
Schoͤnen, welche die Hauptperſonen ausmachen,
dazu gekommen ſind, ein ſo groſſes Vergnuͤgen
am Briefſchreiben zu finden. Die Vorwuͤrfe,
woruͤber ſie ſchreiben, ſind kein bloſſer Zeitver-
treib, ſondern vielmehr fuͤr beide ſehr wichtig.
Doch giebt es verſchiedene Damen, die, wenn
ſie von einander entfernet leben, einen loͤblichen
Briefwechſel uͤber Dinge unterhalten, die ihre
gegenſeitige Wolfarth und Freundſchaft viel
weniger angehen, als die, woruͤber dieſe bei-
den Fraͤulein ſchreiben. Die beiden vornehm-
ſten Mannsperſonen in dieſer Geſchichte trieb
ihr aufgeraͤumtes Weſen, und ihre eitle Ehrbe-
gierde dazu an. Man wird uͤberhaupt finden,
daß Leute, welche die Gabe haben, vertrau-
liche Briefe zu ſchreiben, die man dieſen
Cor-
(*)
(*) hat man im Engliſchen ins Gentleman’s Ma-
gazine in die Monate Junius und Auguſt
vom 1749. Jahre eingeruͤckt. Der Verfaſ-
ſer hat darin von dieſem Werke ſehr vortheil-
haft geurtheilet. Weil man in gedachter Mo-
nats-Schrift die Critick mit Anmerkungen
begleitet hat, worin man auf verſchiedne Ein-
wuͤrfe dieſes redlichen Auslaͤnders antwortet,
die er gegen einige Stellen der Clariſſa macht,
ſo will man den Leſer dahin verweiſen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |