[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 8. Göttingen, 1753.Schuld geschehen müßte, es niemanden, als mir selbst, zu danken haben. Was denken Sie, liebste Freundin? - - Glau- Darauf las er mir einen Theil des Briefes Es wäre zu offenbar, sagte ich, daß er grosse Es ist aber eben so offenbar, mein liebstes recht-
Schuld geſchehen muͤßte, es niemanden, als mir ſelbſt, zu danken haben. Was denken Sie, liebſte Freundin? ‒ ‒ Glau- Darauf las er mir einen Theil des Briefes Es waͤre zu offenbar, ſagte ich, daß er groſſe Es iſt aber eben ſo offenbar, mein liebſtes recht-
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Schuld geſchehen muͤßte, es niemanden, als
mir ſelbſt, zu danken haben.
Was denken Sie, liebſte Freundin? ‒ ‒ Glau-
ben Sie, daß da eine Abſicht hinter ſtecken koͤnn-
te? ‒ ‒ Jch ſehe keine, die er haben moͤchte, und
hielt es daher fuͤr das beſte, da er es ſo offenher-
zig vorbrachte, mir nicht den geringſten Zweifel
an der Aufrichtigkeit ſeines Geſtaͤndniſſes merken
zu laſſen, und es alſo in ſo ferne anzunehmen.
Darauf las er mir einen Theil des Briefes
der Lady Eliſabeth Lawrance vor. Aber den
Anfang ſchlug er ein, weil er darin, wie er ſag-
te, zu ſcharf mitgenommen waͤre, als daß ich
ihn ſehen ſollte. Und aus der Schreibart zu
urtheilen, glaube ich auch, daß der uͤbrige Theil
voller Verweiſe war.
Es waͤre zu offenbar, ſagte ich, daß er groſſe
Laſter an ſich haben muͤßte, weil kein einziger
ſeiner Verwandten an ihn ſchreiben koͤnnte, oh-
ne einen Verweis uͤber eine boͤſe Handlung mit
einflieſſen zu laſſen.
Es iſt aber eben ſo offenbar, mein liebſtes
Leben, ſagte er, daß ſie, die ſie doch keines von
dieſen Laſtern anders, als durch einen Argwohn
kennen, eben ſo bereit ſind, mich zu verurthei-
len. ‒ ‒ Wird denn die Menſchenliebe ihnen
nicht erlauben, zu muthmaſſen, daß jener ihre
Beſchuldigungen nicht beſſer gegruͤndet ſind?
‒ ‒ Daß mein vornehmſter Fehler eine Sorglo-
ſigkeit fuͤr meinen guten Namen iſt, und daß
ich zu wenig bekuͤmmert geweſen bin, mich zu
recht-
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