Rumpolt, Marx: Ein new Kochbuch. Frankfurt (Main), 1581.So auch der Wein im eynschencken klein tröpfflein vbers Geschirr Zu fürkommen/ daß der Wein nimmer brech. Henck in einen leinen Säcklein darein Wacholderwürtz/ Weintrau- Diese ding widerbrigen auch den/ der jetzundt gebrochen ist. Wein zu versuchen. Wäsch den Mundt/ Jß drey oder vier brocken Brot auß Wasser. Auff süß Holtz/ Nüß/ alten gesaltzen Käß/ oder gewürtzte
Speiß/ hat So der Windt Auster wehet/ das ist/ im Herbst/ so werden die Wein Zu beyden Solstitien/ so die Sonn gegen vnserm Firmament am höch- Die Kellerthüren sollen gegen Mitternacht stehn/ dieselben Windt seind Einem Wein die Farb wider zu bringen. Zu einem Fuder nimm ein Becher voll Kühmilch/ vnnd so viel Weitzen- So auch der Wein im eynschencken klein troͤpfflein vbers Geschirr Zu fuͤrkommen/ daß der Wein nimmer brech. Henck in einen leinen Saͤcklein darein Wacholderwuͤrtz/ Weintrau- Diese ding widerbrigen auch den/ der jetzundt gebrochen ist. Wein zu versuchen. Waͤsch den Mundt/ Jß drey oder vier brocken Brot auß Wasser. Auff suͤß Holtz/ Nuͤß/ alten gesaltzen Kaͤß/ oder gewuͤrtzte
Speiß/ hat So der Windt Auster wehet/ das ist/ im Herbst/ so werden die Wein Zu beyden Solstitien/ so die Soñ gegen vnserm Firmament am hoͤch- Die Kellerthuͤren sollen gegen Mitternacht stehn/ dieselben Windt seind Einem Wein die Farb wider zu bringen. Zu einem Fuder nim̃ ein Becher voll Kuͤhmilch/ vnnd so viel Weitzen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="1"> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0472" n="CLXXXVIb"/> <p>So auch der Wein im eynschencken klein troͤpfflein vbers Geschirr<lb/> auffwirffet/ ists ein zeichen eins vnerbrochen Weins. Ob er aber langsam<lb/> eynwallet als ein Siropel/ vnnd im Mundt/ so man jn trinckt/ schleimigkeit<lb/> gebuͤret/ der Wein ist gebrochen/ oder nahendt dabey.</p> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zu fuͤrkommen/ daß der Wein nimmer brech.</hi> </head><lb/> <p>Henck in einen leinen Saͤcklein darein Wacholderwuͤrtz/ Weintrau-<lb/> benbluͤt/ oder Hopffenblumen.</p><lb/> <p>Diese ding widerbrigen auch den/ der jetzundt gebrochen ist.</p> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wein zu versuchen.</hi> </head><lb/> <p>Waͤsch den Mundt/ Jß drey oder vier brocken Brot auß Wasser.</p><lb/> <p>Auff suͤß Holtz/ Nuͤß/ alten gesaltzen Kaͤß/ oder gewuͤrtzte Speiß/ hat<lb/> saurer Wein auch guten Geschmack. Deßgleichen so Nordwindt/ oder A-<lb/> quilo von Mitternacht gehet/ das ist im Winter/ seind die Wein am suͤssesten<lb/> vnd maͤchtigsten.</p><lb/> <p>So der Windt Auster wehet/ das ist/ im Herbst/ so werden die Wein<lb/> leichtlich verwandelt/ vnd erzeigen was mangels sie haben.</p><lb/> <p>Zu beyden Solstitien/ so die Soñ gegen vnserm Firmament am hoͤch-<lb/> sten vnd nidersten stehet/ das ist/ vmb Johannis deß Taͤuffers/ vnnd Sanct<lb/> Lucien tag. Auch wenn die Weinreben bluͤen/ werden die Wein auch natuͤr-<lb/> lich von Hitz/ von Kaͤlte/ vnnd zuvor von weichen Winden/ vnd viel Regen/<lb/> Donder vnd Plitzen/ gebrochen vnd verwandelt.</p><lb/> <p>Die Kellerthuͤren sollen gegen Mitternacht stehn/ dieselben Windt seind<lb/> frisscher vnd roͤscher/ denn die andern sollen auch gehebe Fensterlein haben.</p> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Einem Wein die Farb wider zu bringen.</hi> </head><lb/> <p>Zu einem Fuder nim̃ ein Becher voll Kuͤhmilch/ vnnd so viel Weitzen-<lb/> koͤrner/ stoß die vor/ biß die eussersten schelffen darvon kommen/ waͤsch dar-<lb/> nach in reinem Wasser/ thu sie also gantz vnter die Milch/ darnach in das<lb/> Faß/ bewegs wol mit einem gespalten Holtz/ fuͤll vnnd schlag es zu. Nach<lb/> fuͤnfftzehen tagen ist der Wein schoͤn vnd kraͤfftig. Die Milch gibt die Farb/<lb/> der Weitzen den geschmack.<lb/> Oder schlag 24. Eyer klar/ gelaͤuterten Sandt vnnd Grieß/ Semel-<lb/> mehl/ vñ deß Weins jedes ein Becher voll/ mischs durcheinander/ geuß drey<lb/> mal ins Faß/ ruͤr es mit einem gespaltenen geloͤcherten Holtz wol/ rc.</p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [CLXXXVIb/0472]
So auch der Wein im eynschencken klein troͤpfflein vbers Geschirr
auffwirffet/ ists ein zeichen eins vnerbrochen Weins. Ob er aber langsam
eynwallet als ein Siropel/ vnnd im Mundt/ so man jn trinckt/ schleimigkeit
gebuͤret/ der Wein ist gebrochen/ oder nahendt dabey.
Zu fuͤrkommen/ daß der Wein nimmer brech.
Henck in einen leinen Saͤcklein darein Wacholderwuͤrtz/ Weintrau-
benbluͤt/ oder Hopffenblumen.
Diese ding widerbrigen auch den/ der jetzundt gebrochen ist.
Wein zu versuchen.
Waͤsch den Mundt/ Jß drey oder vier brocken Brot auß Wasser.
Auff suͤß Holtz/ Nuͤß/ alten gesaltzen Kaͤß/ oder gewuͤrtzte Speiß/ hat
saurer Wein auch guten Geschmack. Deßgleichen so Nordwindt/ oder A-
quilo von Mitternacht gehet/ das ist im Winter/ seind die Wein am suͤssesten
vnd maͤchtigsten.
So der Windt Auster wehet/ das ist/ im Herbst/ so werden die Wein
leichtlich verwandelt/ vnd erzeigen was mangels sie haben.
Zu beyden Solstitien/ so die Soñ gegen vnserm Firmament am hoͤch-
sten vnd nidersten stehet/ das ist/ vmb Johannis deß Taͤuffers/ vnnd Sanct
Lucien tag. Auch wenn die Weinreben bluͤen/ werden die Wein auch natuͤr-
lich von Hitz/ von Kaͤlte/ vnnd zuvor von weichen Winden/ vnd viel Regen/
Donder vnd Plitzen/ gebrochen vnd verwandelt.
Die Kellerthuͤren sollen gegen Mitternacht stehn/ dieselben Windt seind
frisscher vnd roͤscher/ denn die andern sollen auch gehebe Fensterlein haben.
Einem Wein die Farb wider zu bringen.
Zu einem Fuder nim̃ ein Becher voll Kuͤhmilch/ vnnd so viel Weitzen-
koͤrner/ stoß die vor/ biß die eussersten schelffen darvon kommen/ waͤsch dar-
nach in reinem Wasser/ thu sie also gantz vnter die Milch/ darnach in das
Faß/ bewegs wol mit einem gespalten Holtz/ fuͤll vnnd schlag es zu. Nach
fuͤnfftzehen tagen ist der Wein schoͤn vnd kraͤfftig. Die Milch gibt die Farb/
der Weitzen den geschmack.
Oder schlag 24. Eyer klar/ gelaͤuterten Sandt vnnd Grieß/ Semel-
mehl/ vñ deß Weins jedes ein Becher voll/ mischs durcheinander/ geuß drey
mal ins Faß/ ruͤr es mit einem gespaltenen geloͤcherten Holtz wol/ rc.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sonja Bayer, Tom Bilodeau, Thomas Gloning, Martina Grasse, Tanja Kasten, Marc Kuse, Yvonne Ziegler, Justus–Liebig-Universität: Bereitstellung der Transkription
(2013-05-03T12:17:31Z)
Marc Kuse: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-03T12:17:31Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-05-03T12:17:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |