Scheffner, Johann George: Gedichte im Geschmack des Grecourt. Frankfurt (Main) u. a., 1771.Hier hob das schöne Kind den Vorhang seiner Kleider, (Ein Mönch der still im Oratorio saß Half dieses Thierchen mit besehen, Und glaubt' indem er just vom heilgen Paulus laß Er sähe auch den Himmel offen stehen) Madam sahs lächelnd an, und dacht wohlthätig: leider Jst unser Prior jetzt nicht hier, Der würd' geschwind' mit diesem Käzchen spielen, Der strich ihm gern das zarte Haar, Und würd' ihm gleich ins kleine Mäulchen fühlen -- Jch weis wie tändelnd er bey mir einst war. Jetzt
Hier hob das ſchoͤne Kind den Vorhang ſeiner Kleider, (Ein Moͤnch der ſtill im Oratorio ſaß Half dieſes Thierchen mit beſehen, Und glaubt’ indem er juſt vom heilgen Paulus laß Er ſaͤhe auch den Himmel offen ſtehen) Madam ſahs laͤchelnd an, und dacht wohlthaͤtig: leider Jſt unſer Prior jetzt nicht hier, Der wuͤrd’ geſchwind’ mit dieſem Kaͤzchen ſpielen, Der ſtrich ihm gern das zarte Haar, Und wuͤrd’ ihm gleich ins kleine Maͤulchen fuͤhlen — Jch weis wie taͤndelnd er bey mir einſt war. Jetzt
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Hier hob das ſchoͤne Kind den Vorhang ſeiner Kleider,
Und wieß der gnaͤd’gen Frau das kleine Wunderthier,
(Ein Moͤnch der ſtill im Oratorio ſaß
Half dieſes Thierchen mit beſehen,
Und glaubt’ indem er juſt vom heilgen Paulus laß
Er ſaͤhe auch den Himmel offen ſtehen)
Madam ſahs laͤchelnd an, und dacht wohlthaͤtig: leider
Jſt unſer Prior jetzt nicht hier,
Der wuͤrd’ geſchwind’ mit dieſem Kaͤzchen ſpielen,
Der ſtrich ihm gern das zarte Haar,
Und wuͤrd’ ihm gleich ins kleine Maͤulchen fuͤhlen —
Jch weis wie taͤndelnd er bey mir einſt war.
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