Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Wandeln von Anfang zum Irrthum alle Irdischen, o Bhorots Sohn! Doch wenn die Schuld vertilgt endlich deren, die rei- nen Wandels sind, Von der Zweiheit Verblendung frei, ehren sie mich, im Glauben fest. Aus dem achten Odhyayo. Bhogovan. Es kehret nicht zur Sterblichkeit die vergänglich, der Leiden Haus, Wer mich erreichte noch zurück, hoch am Ziel der Vollkommenheit. Wiederkehrender Art, 19) Orjun! sind aus Brohma die Welten all; Wer mich erreicht hat, Kunti's Sohn, ist der fernern Geburth befreit. 19) Hier wird dem Krishno ganz deutlich der Vorzug vor
Brohma gegeben. Vom Brohma rühren die Welten der Erscheinung her, in denen Seelenwanderung Statt findet, und stets erneute Rückkehr ins Leben, die hier als ein Un- glück betrachtet wird. Krishno ist der Gott der ewigen Einheit und des wahrhaften Wesens. Wandeln von Anfang zum Irrthum alle Irdiſchen, o Bhorots Sohn! Doch wenn die Schuld vertilgt endlich deren, die rei- nen Wandels ſind, Von der Zweiheit Verblendung frei, ehren ſie mich, im Glauben feſt. Aus dem achten Odhyayo. Bhogovan. Es kehret nicht zur Sterblichkeit die vergänglich, der Leiden Haus, Wer mich erreichte noch zurück, hoch am Ziel der Vollkommenheit. Wiederkehrender Art, 19) Orjun! ſind aus Brohma die Welten all; Wer mich erreicht hat, Kunti’s Sohn, iſt der fernern Geburth befreit. 19) Hier wird dem Kriſhno ganz deutlich der Vorzug vor
Brohma gegeben. Vom Brohma rühren die Welten der Erſcheinung her, in denen Seelenwanderung Statt findet, und ſtets erneute Rückkehr ins Leben, die hier als ein Un- glück betrachtet wird. Kriſhno iſt der Gott der ewigen Einheit und des wahrhaften Weſens. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0326" n="307"/> <l>Wandeln von Anfang zum Irrthum alle Irdiſchen, o</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Bhorots</hi> Sohn!</l><lb/> <l>Doch wenn die Schuld vertilgt endlich deren, die rei-</l><lb/> <l>nen Wandels ſind,</l><lb/> <l>Von der Zweiheit Verblendung frei, ehren ſie mich,</l><lb/> <l>im Glauben feſt.</l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Aus dem achten Odhyayo</hi>.</hi> </p><lb/> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Bhogovan</hi>.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>Es kehret nicht zur Sterblichkeit die vergänglich, der</l><lb/> <l>Leiden Haus,</l><lb/> <l>Wer mich erreichte noch zurück, hoch am Ziel der</l><lb/> <l>Vollkommenheit.</l><lb/> <l>Wiederkehrender Art, <note place="foot" n="19)">Hier wird dem Kriſhno ganz deutlich der Vorzug vor<lb/> Brohma gegeben. Vom Brohma rühren die Welten der<lb/> Erſcheinung her, in denen Seelenwanderung Statt findet,<lb/> und ſtets erneute Rückkehr ins Leben, die hier als ein Un-<lb/> glück betrachtet wird. Kriſhno iſt der Gott der ewigen<lb/> Einheit und des wahrhaften Weſens.</note> <hi rendition="#g">Orjun</hi>! ſind aus <hi rendition="#g">Brohma</hi></l><lb/> <l>die Welten all;</l><lb/> <l>Wer mich erreicht hat, <hi rendition="#g">Kunti</hi>’s Sohn, iſt der fernern</l><lb/> <l>Geburth befreit.</l> </lg> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [307/0326]
Wandeln von Anfang zum Irrthum alle Irdiſchen, o
Bhorots Sohn!
Doch wenn die Schuld vertilgt endlich deren, die rei-
nen Wandels ſind,
Von der Zweiheit Verblendung frei, ehren ſie mich,
im Glauben feſt.
Aus dem achten Odhyayo.
Bhogovan.
Es kehret nicht zur Sterblichkeit die vergänglich, der
Leiden Haus,
Wer mich erreichte noch zurück, hoch am Ziel der
Vollkommenheit.
Wiederkehrender Art, 19) Orjun! ſind aus Brohma
die Welten all;
Wer mich erreicht hat, Kunti’s Sohn, iſt der fernern
Geburth befreit.
19) Hier wird dem Kriſhno ganz deutlich der Vorzug vor
Brohma gegeben. Vom Brohma rühren die Welten der
Erſcheinung her, in denen Seelenwanderung Statt findet,
und ſtets erneute Rückkehr ins Leben, die hier als ein Un-
glück betrachtet wird. Kriſhno iſt der Gott der ewigen
Einheit und des wahrhaften Weſens.
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Zitationshilfe: | Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/326>, abgerufen am 16.02.2025. |