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Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.

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Mangel mancher wesentlichen Buchstaben, wie
des b, d, f, g, r, s, j, v als Consonanten, im
Mexikanischen; des b, d, e, f, k und x, in
der Qquichuasprache, wo auch das o fast gar
nicht vorkommt; des f, i, k, l, r, s, in der Otho-
mi; des d, f, g, i, l, s, in der Cora; des b,
d, f, r, in der Totonaca; des b, p, f, r, in der
Mixteca; des f, r, s, k, in der Huastecasprache.
Zwar kann bei einigen dieser Buchstaben der
weiche Consonant durch den harten ersetzt wer-
den; oder es schien den spanischen Bezeichnern
einiges Mangel, was es doch an sich nicht ist.
Was soll man aber sagen, wo so wesentliche
und unersetzliche Consonanten fehlen, wie r, l,
s, oder die ganze Familie b, p, f? -- Ferner
die eigensinnige Vorliebe für gewisse zusammen-
gesetzte Laute, wie t l im Mexikanischen. Die
ausserordentliche Schwierigkeit, die aus den vie-
len über einander gehäuften Affixis bei der gro-
ßen Menge von Partikeln entsteht, besonders an
Zeitwörtern, um die verschiedenen Personalbezie-
hungen, oder den bloßen Anfang, Wunsch oder
die daurende Gewohnheit, Verrichtung durch ei-
nen andern, Gegenseitigkeit oder häufige Wieder-

Mangel mancher weſentlichen Buchſtaben, wie
des b, d, f, g, r, ſ, j, v als Conſonanten, im
Mexikaniſchen; des b, d, e, f, k und x, in
der Qquichuaſprache, wo auch das o faſt gar
nicht vorkommt; des f, i, k, l, r, ſ, in der Otho-
mi; des d, f, g, i, l, ſ, in der Cora; des b,
d, f, r, in der Totonaca; des b, p, f, r, in der
Mixteca; des f, r, ſ, k, in der Huaſtecaſprache.
Zwar kann bei einigen dieſer Buchſtaben der
weiche Conſonant durch den harten erſetzt wer-
den; oder es ſchien den ſpaniſchen Bezeichnern
einiges Mangel, was es doch an ſich nicht iſt.
Was ſoll man aber ſagen, wo ſo weſentliche
und unerſetzliche Conſonanten fehlen, wie r, l,
ſ, oder die ganze Familie b, p, f? — Ferner
die eigenſinnige Vorliebe fuͤr gewiſſe zuſammen-
geſetzte Laute, wie t l im Mexikaniſchen. Die
auſſerordentliche Schwierigkeit, die aus den vie-
len uͤber einander gehaͤuften Affixis bei der gro-
ßen Menge von Partikeln entſteht, beſonders an
Zeitwoͤrtern, um die verſchiedenen Perſonalbezie-
hungen, oder den bloßen Anfang, Wunſch oder
die daurende Gewohnheit, Verrichtung durch ei-
nen andern, Gegenſeitigkeit oder haͤufige Wieder-

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[57/0076] Mangel mancher weſentlichen Buchſtaben, wie des b, d, f, g, r, ſ, j, v als Conſonanten, im Mexikaniſchen; des b, d, e, f, k und x, in der Qquichuaſprache, wo auch das o faſt gar nicht vorkommt; des f, i, k, l, r, ſ, in der Otho- mi; des d, f, g, i, l, ſ, in der Cora; des b, d, f, r, in der Totonaca; des b, p, f, r, in der Mixteca; des f, r, ſ, k, in der Huaſtecaſprache. Zwar kann bei einigen dieſer Buchſtaben der weiche Conſonant durch den harten erſetzt wer- den; oder es ſchien den ſpaniſchen Bezeichnern einiges Mangel, was es doch an ſich nicht iſt. Was ſoll man aber ſagen, wo ſo weſentliche und unerſetzliche Conſonanten fehlen, wie r, l, ſ, oder die ganze Familie b, p, f? — Ferner die eigenſinnige Vorliebe fuͤr gewiſſe zuſammen- geſetzte Laute, wie t l im Mexikaniſchen. Die auſſerordentliche Schwierigkeit, die aus den vie- len uͤber einander gehaͤuften Affixis bei der gro- ßen Menge von Partikeln entſteht, beſonders an Zeitwoͤrtern, um die verſchiedenen Perſonalbezie- hungen, oder den bloßen Anfang, Wunſch oder die daurende Gewohnheit, Verrichtung durch ei- nen andern, Gegenſeitigkeit oder haͤufige Wieder-

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_indier_1808/76>, abgerufen am 27.11.2024.