Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite

§ 7. Zu den Hülfsschemata des Aussagenkalkuls.
vertauscht, nachdem man den Namen ah k durch den ak h ersetzt hatte.
(Peirce8 p. 197.)

Es genügt demnach, die erste von diesen Formeln zu beweisen.
(Dieselbe gilt schon im identischen Kalkul, was auch immer für
Klassen die Symbole ah k vorstellen mögen.)

Interpretirt man beide Seiten dieser Subsumtion, so stellt sich
dieselbe dar als:
a11a12a13a14 .. + a21a22a23a24 .. + a31a32a33a34 .. + ...
(a11 + a21 + a31 ..) (a12 + a22 + a32 ..) (a13 + a23 + a33 ..)(a14 + a24 + a34 ..) ...
und versteht sich nach Th. 6+) des Bd. 1 daraus von selbst: weil die
Glieder des Subjektes links sämtlich unter denen der ausmultiplizirten
Summen rechterhand im Prädikate vorkommen werden, und zwar als
die Partialprodukte aus deren gleichstelligen Gliedern -- allerdings aber
neben noch sehr viel anderweiten Gliedern, weshalb im Allgemeinen
Unterordnung und nicht Gleichheit stattfinden wird.

Noch etwas einfacher, vielleicht, kann man den Satz so darstellen:
aa'a'' .. + bb'b'' .. + ... (a + b + ...)(a' + b' + ...)(a'' + b'' + ...) ..

Derselbe mit @ statt würde auch für positive Zahlen bezüglich
arithmetischer Produkte und Summen gelten.

Man merkt sich den Satz am besten durch den Kontrast: während für
sich P S ist, gilt sozusagen verkehrt: SP PS. --

Zwei besonders wichtige Fälle verdienen aber noch Hervorhebung,
in welchen die Subsumtionen in unserm Satze in Gleichungen über-
gehen, und auf deren einen schon Peirce aufmerksam gemacht. Es
sind das die Fälle, in welchen der allgemeine Term ah k (additiv oder
multiplikativ) zerfällt in zwei Terme, welche die Indizes h und k ein-
zeln -- somit getrennt, voneinander isolirt -- tragen; die Fälle
ah k = ahbk und ah k = ah + bk.

Hier gelten die Sätze:
3) [Formel 1]
das ist ausführlich hingeschrieben:
a1b1a1b2a1b3 .. + a2b1a2b2a2b3 .. + ... =
= (a1b1 + a2b1 + a3b1 + ...)(a1b2 + a2b2 + a3b2 + ...) .. =
= (a1 + a2 + ...)b1b2b3 ...,

Schröder, Algebra der Relative. 8

§ 7. Zu den Hülfsschemata des Aussagenkalkuls.
vertauscht, nachdem man den Namen ah k durch den ak h ersetzt hatte.
(Peirce8 p. 197.)

Es genügt demnach, die erste von diesen Formeln zu beweisen.
(Dieselbe gilt schon im identischen Kalkul, was auch immer für
Klassen die Symbole ah k vorstellen mögen.)

Interpretirt man beide Seiten dieser Subsumtion, so stellt sich
dieselbe dar als:
a11a12a13a14 ‥ + a21a22a23a24 ‥ + a31a32a33a34 ‥ + … ⋹
⋹ (a11 + a21 + a31 ‥) (a12 + a22 + a32 ‥) (a13 + a23 + a33 ‥)(a14 + a24 + a34 ‥) …
und versteht sich nach Th. 6+) des Bd. 1 daraus von selbst: weil die
Glieder des Subjektes links sämtlich unter denen der ausmultiplizirten
Summen rechterhand im Prädikate vorkommen werden, und zwar als
die Partialprodukte aus deren gleichstelligen Gliedern — allerdings aber
neben noch sehr viel anderweiten Gliedern, weshalb im Allgemeinen
Unterordnung und nicht Gleichheit stattfinden wird.

Noch etwas einfacher, vielleicht, kann man den Satz so darstellen:
aa'a'' ‥ + bb'b'' ‥ + … ⋹ (a + b + …)(a' + b' + …)(a'' + b'' + …) ‥

Derselbe mit  statt ⋹ würde auch für positive Zahlen bezüglich
arithmetischer Produkte und Summen gelten.

Man merkt sich den Satz am besten durch den Kontrast: während für
sich ΠΣ ist, gilt sozusagen verkehrt: ΣΠΠΣ. —

Zwei besonders wichtige Fälle verdienen aber noch Hervorhebung,
in welchen die Subsumtionen in unserm Satze in Gleichungen über-
gehen, und auf deren einen schon Peirce aufmerksam gemacht. Es
sind das die Fälle, in welchen der allgemeine Term ah k (additiv oder
multiplikativ) zerfällt in zwei Terme, welche die Indizes h und k ein-
zeln — somit getrennt, voneinander isolirt — tragen; die Fälle
ah k = ahbk und ah k = ah + bk.

Hier gelten die Sätze:
3) [Formel 1]
das ist ausführlich hingeschrieben:
a1b1a1b2a1b3 ‥ + a2b1a2b2a2b3 ‥ + … =
= (a1b1 + a2b1 + a3b1 + …)(a1b2 + a2b2 + a3b2 + …) ‥ =
= (a1 + a2 + …)b1b2b3 …,

Schröder, Algebra der Relative. 8
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0127" n="113"/><fw place="top" type="header">§ 7. Zu den Hülfsschemata des Aussagenkalkuls.</fw><lb/>
vertauscht, nachdem man den Namen <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h k</hi></hi> durch den <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">k h</hi></hi> ersetzt hatte.<lb/>
(<hi rendition="#g">Peirce</hi><hi rendition="#sup">8</hi> p. 197.)</p><lb/>
          <p>Es genügt demnach, die erste von diesen Formeln zu <hi rendition="#g">beweisen</hi>.<lb/>
(Dieselbe gilt schon im identischen Kalkul, was auch immer für<lb/><hi rendition="#i">Klassen</hi> die Symbole <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h k</hi></hi> vorstellen mögen.)</p><lb/>
          <p>Interpretirt man beide Seiten dieser Subsumtion, so stellt sich<lb/>
dieselbe dar als:<lb/><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">11</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">12</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">13</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">14</hi> &#x2025; + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">21</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">22</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">23</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">24</hi> &#x2025; + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">31</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">32</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">33</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">34</hi> &#x2025; + &#x2026; &#x22F9;<lb/>
&#x22F9; (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">11</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">21</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">31</hi> &#x2025;) (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">12</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">22</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">32</hi> &#x2025;) (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">13</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">23</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">33</hi> &#x2025;)(<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">14</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">24</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">34</hi> &#x2025;) &#x2026;<lb/>
und versteht sich nach Th. 6<hi rendition="#sub">+</hi>) des Bd. 1 daraus von selbst: weil die<lb/>
Glieder des Subjektes links <hi rendition="#i">sämtlich</hi> unter denen der ausmultiplizirten<lb/>
Summen rechterhand im Prädikate vorkommen werden, und zwar als<lb/>
die Partialprodukte <hi rendition="#i">aus deren gleichstelligen</hi> Gliedern &#x2014; allerdings aber<lb/>
neben noch sehr viel anderweiten Gliedern, weshalb im Allgemeinen<lb/>
Unterordnung und nicht Gleichheit stattfinden wird.</p><lb/>
          <p>Noch etwas einfacher, vielleicht, kann man den Satz so darstellen:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">aa</hi>'<hi rendition="#i">a</hi>'' &#x2025; + <hi rendition="#i">bb</hi>'<hi rendition="#i">b</hi>'' &#x2025; + &#x2026; &#x22F9; (<hi rendition="#i">a</hi> + <hi rendition="#i">b</hi> + &#x2026;)(<hi rendition="#i">a</hi>' + <hi rendition="#i">b</hi>' + &#x2026;)(<hi rendition="#i">a</hi>'' + <hi rendition="#i">b</hi>'' + &#x2026;) &#x2025;</hi></p><lb/>
          <p>Derselbe mit &#xFFFC; statt &#x22F9; würde auch für positive Zahlen bezüglich<lb/>
arithmetischer Produkte und Summen gelten.</p><lb/>
          <p>Man merkt sich den Satz am besten durch den <hi rendition="#i">Kontrast</hi>: während für<lb/>
sich <hi rendition="#i">&#x03A0;</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">&#x03A3;</hi> ist, gilt sozusagen verkehrt: <hi rendition="#i">&#x03A3;&#x03A0;</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">&#x03A0;&#x03A3;</hi>. &#x2014;</p><lb/>
          <p>Zwei besonders wichtige Fälle verdienen aber noch Hervorhebung,<lb/>
in welchen die Subsumtionen in unserm Satze in <hi rendition="#i">Gleichungen</hi> über-<lb/>
gehen, und auf deren einen schon <hi rendition="#g">Peirce</hi> aufmerksam gemacht. Es<lb/>
sind das die Fälle, in welchen der allgemeine Term <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h k</hi></hi> (additiv oder<lb/>
multiplikativ) <hi rendition="#i">zerfällt</hi> in zwei Terme, welche die Indizes <hi rendition="#i">h</hi> und <hi rendition="#i">k</hi> ein-<lb/>
zeln &#x2014; somit <hi rendition="#i">getrennt</hi>, voneinander isolirt &#x2014; tragen; die Fälle<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h k</hi></hi> = <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h</hi>b<hi rendition="#sub">k</hi></hi> und <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h k</hi></hi> = <hi rendition="#i">a<hi rendition="#sub">h</hi></hi> + <hi rendition="#i">b<hi rendition="#sub">k</hi></hi>.</hi></p><lb/>
          <p>Hier gelten die Sätze:<lb/>
3) <hi rendition="#et"><formula/></hi><lb/>
das ist ausführlich hingeschrieben:<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">3</hi> &#x2025; + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi><hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">3</hi> &#x2025; + &#x2026; =<lb/>
= (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">3</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + &#x2026;)(<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">3</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + &#x2026;) &#x2025; =<lb/>
= (<hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">a</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + &#x2026;)<hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">1</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">2</hi><hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sub">3</hi> &#x2026;,</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#k">Schröder</hi>, Algebra der Relative. 8</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0127] § 7. Zu den Hülfsschemata des Aussagenkalkuls. vertauscht, nachdem man den Namen ah k durch den ak h ersetzt hatte. (Peirce8 p. 197.) Es genügt demnach, die erste von diesen Formeln zu beweisen. (Dieselbe gilt schon im identischen Kalkul, was auch immer für Klassen die Symbole ah k vorstellen mögen.) Interpretirt man beide Seiten dieser Subsumtion, so stellt sich dieselbe dar als: a11a12a13a14 ‥ + a21a22a23a24 ‥ + a31a32a33a34 ‥ + … ⋹ ⋹ (a11 + a21 + a31 ‥) (a12 + a22 + a32 ‥) (a13 + a23 + a33 ‥)(a14 + a24 + a34 ‥) … und versteht sich nach Th. 6+) des Bd. 1 daraus von selbst: weil die Glieder des Subjektes links sämtlich unter denen der ausmultiplizirten Summen rechterhand im Prädikate vorkommen werden, und zwar als die Partialprodukte aus deren gleichstelligen Gliedern — allerdings aber neben noch sehr viel anderweiten Gliedern, weshalb im Allgemeinen Unterordnung und nicht Gleichheit stattfinden wird. Noch etwas einfacher, vielleicht, kann man den Satz so darstellen: aa'a'' ‥ + bb'b'' ‥ + … ⋹ (a + b + …)(a' + b' + …)(a'' + b'' + …) ‥ Derselbe mit  statt ⋹ würde auch für positive Zahlen bezüglich arithmetischer Produkte und Summen gelten. Man merkt sich den Satz am besten durch den Kontrast: während für sich Π ⋹ Σ ist, gilt sozusagen verkehrt: ΣΠ ⋹ ΠΣ. — Zwei besonders wichtige Fälle verdienen aber noch Hervorhebung, in welchen die Subsumtionen in unserm Satze in Gleichungen über- gehen, und auf deren einen schon Peirce aufmerksam gemacht. Es sind das die Fälle, in welchen der allgemeine Term ah k (additiv oder multiplikativ) zerfällt in zwei Terme, welche die Indizes h und k ein- zeln — somit getrennt, voneinander isolirt — tragen; die Fälle ah k = ahbk und ah k = ah + bk. Hier gelten die Sätze: 3) [FORMEL] das ist ausführlich hingeschrieben: a1b1a1b2a1b3 ‥ + a2b1a2b2a2b3 ‥ + … = = (a1b1 + a2b1 + a3b1 + …)(a1b2 + a2b2 + a3b2 + …) ‥ = = (a1 + a2 + …)b1b2b3 …, Schröder, Algebra der Relative. 8

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/127
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/127>, abgerufen am 23.05.2024.