Nunmehr machen wir in diesem g + ab ein weitres ui h' prominent, wo h' h gedacht werden muss, weil h darin gar nicht mehr vorkommt. Es wird:
[Formel 1]
, und wieder ist der Minimalwert dieses Ausdrucks hinsichtlich der Variabeln (sive als Funktion von) ui h':
[Formel 2]
. Dies konnte auch ohne die Zwischenrechnung augenblicklich hingeschrieben werden aufgrund der Wahrnehmung, dass g + ab bezüglich der ui l wieder dieselbe Form zeigt wie Ui j -- bis auf das Fehlen eines Terms (also bis auf die Erstreckung) in den S und P nach l, und bis auf den Umstand, dass der dem Pl als Faktor vorangehende Parameter -- oder Konstanten- ausdruck -- ci kek j in Ui j -- in g + ab ein komplizirterer geworden (so wie er dort zu erblicken ist).
Dieselbe Wahrnehmung trifft nun auch bei g' + a'b' zu, wobei das Bildungsgesetz bereits einleuchtet.
Denken wir uns diese Schlüsse unbegrenzt fortgesetzt bis alle Glieder der Sl fortgefallen, zugleich damit alle Faktoren des Pl unwirksam, = 1, geworden sind, so wird als xi j der letzte Ausdruck des Minimalwerts, g(infinity) + a(infinity)b(infinity), gefunden sein: xi j = Skci kek jPh(ai hbh j + dh k), = = Skci kPh(ai h + dh k)Ph(dk h + bh j)ek j = {(a j d)c ; (d j b)e}i j, somit x = (a j d)c ; (d j b)e, q. e. d.
Wie man sieht läuft das Verfahren auf eine "Grenzwertbestimmung" hinaus, charakterisirt sich als eine Art von "Exhaustionsverfahren": es wurden die S und P nach l sozusagen nach und nach "ausgeschöpft" -- imgrunde wie wenn beim zugehörigen Problem der Elimination von x die unbegrenzte, eventuell ein Kontinuum bildende Doppelserie von dessen Koeffizienten xh k mittelst fortschreitender Ausmerzung von einem dieser nach dem andern eliminirt würde. Genau so haben wir in der That vor- stehend eines der ui h nach dem andern ausser Betrachtung gesetzt, oder "abgethan", indem wir immer blos zurückbehielten, was dasselbe nicht umhin kann von Ui j zu dem
[Formel 3]
beizusteuern. M. a. W.: wir suchten den Minimalwert vom Minimalwerte des Minimalwertes etc. von Ui j in Hin- sicht eines der Argumente ui h (dieser Aussagenfunktion) nach dem andern -- unter, kurz gesagt, "Minimalwert" einer Funktion ph "in Hinsicht eines Argumentes u" einen solchen Wert verstanden, der für ein gewisses u wirklich von ihr angenommen wird, zugleich aber in allen Werten, deren diese Funktion für irgendwelche u nur fähig ist, enthalten bleibt -- und zwar dies fortgesetzt bis einschliesslich zum letzten Argumente ui h sofern es ein "letztes" gibt, allgemeiner gesprochen also: bis solches in Hinsicht jedes Argumentes ui h geschehen war. Alsdann war der resultirende Minimal-
Elfte Vorlesung.
Nunmehr machen wir in diesem γ + αβ ein weitres ui h' prominent, wo h' ≠ h gedacht werden muss, weil h darin gar nicht mehr vorkommt. Es wird:
[Formel 1]
, und wieder ist der Minimalwert dieses Ausdrucks hinsichtlich der Variabeln (sive als Funktion von) ui h':
[Formel 2]
. Dies konnte auch ohne die Zwischenrechnung augenblicklich hingeschrieben werden aufgrund der Wahrnehmung, dass γ + αβ bezüglich der ui l wieder dieselbe Form zeigt wie Ui j — bis auf das Fehlen eines Terms (also bis auf die Erstreckung) in den Σ und Π nach l, und bis auf den Umstand, dass der dem Πl als Faktor vorangehende Parameter — oder Konstanten- ausdruck — ci kek j in Ui j — in γ + αβ ein komplizirterer geworden (so wie er dort zu erblicken ist).
Dieselbe Wahrnehmung trifft nun auch bei γ' + α'β' zu, wobei das Bildungsgesetz bereits einleuchtet.
Denken wir uns diese Schlüsse unbegrenzt fortgesetzt bis alle Glieder der Σl fortgefallen, zugleich damit alle Faktoren des Πl unwirksam, = 1, geworden sind, so wird als xi j der letzte Ausdruck des Minimalwerts, γ(∞) + α(∞)β(∞), gefunden sein: xi j = Σkci kek jΠh(ai hbh j + dh k), = = Σkci kΠh(ai h + dh k)Πh(d̆k h + bh j)ek j = {(a ɟ d)c ; (d̆ ɟ b)e}i j, somit x = (a ɟ d)c ; (d̆ ɟ b)e, q. e. d.
Wie man sieht läuft das Verfahren auf eine „Grenzwertbestimmung“ hinaus, charakterisirt sich als eine Art von „Exhaustionsverfahren“: es wurden die Σ und Π nach l sozusagen nach und nach „ausgeschöpft“ — imgrunde wie wenn beim zugehörigen Problem der Elimination von x die unbegrenzte, eventuell ein Kontinuum bildende Doppelserie von dessen Koeffizienten xh k mittelst fortschreitender Ausmerzung von einem dieser nach dem andern eliminirt würde. Genau so haben wir in der That vor- stehend eines der ui h nach dem andern ausser Betrachtung gesetzt, oder „abgethan“, indem wir immer blos zurückbehielten, was dasselbe nicht umhin kann von Ui j zu dem
[Formel 3]
beizusteuern. M. a. W.: wir suchten den Minimalwert vom Minimalwerte des Minimalwertes etc. von Ui j in Hin- sicht eines der Argumente ui h (dieser Aussagenfunktion) nach dem andern — unter, kurz gesagt, „Minimalwert“ einer Funktion φ „in Hinsicht eines Argumentes u“ einen solchen Wert verstanden, der für ein gewisses u wirklich von ihr angenommen wird, zugleich aber in allen Werten, deren diese Funktion für irgendwelche u nur fähig ist, enthalten bleibt — und zwar dies fortgesetzt bis einschliesslich zum letzten Argumente ui h sofern es ein „letztes“ gibt, allgemeiner gesprochen also: bis solches in Hinsicht jedes Argumentes ui h geschehen war. Alsdann war der resultirende Minimal-
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Elfte Vorlesung.
Nunmehr machen wir in diesem γ + αβ ein weitres ui h' prominent,
wo h' ≠ h gedacht werden muss, weil h darin gar nicht mehr vorkommt.
Es wird:
[FORMEL],
und wieder ist der Minimalwert dieses Ausdrucks hinsichtlich der Variabeln
(sive als Funktion von) ui h':
[FORMEL].
Dies konnte auch ohne die Zwischenrechnung augenblicklich hingeschrieben
werden aufgrund der Wahrnehmung, dass γ + αβ bezüglich der ui l wieder
dieselbe Form zeigt wie Ui j — bis auf das Fehlen eines Terms (also bis
auf die Erstreckung) in den Σ und Π nach l, und bis auf den Umstand,
dass der dem Πl als Faktor vorangehende Parameter — oder Konstanten-
ausdruck — ci kek j in Ui j — in γ + αβ ein komplizirterer geworden (so
wie er dort zu erblicken ist).
Dieselbe Wahrnehmung trifft nun auch bei γ' + α'β' zu, wobei das
Bildungsgesetz bereits einleuchtet.
Denken wir uns diese Schlüsse unbegrenzt fortgesetzt bis alle Glieder
der Σl fortgefallen, zugleich damit alle Faktoren des Πl unwirksam, = 1,
geworden sind, so wird als xi j der letzte Ausdruck des Minimalwerts,
γ(∞) + α(∞)β(∞), gefunden sein:
xi j = Σkci kek jΠh(ai hbh j + dh k), =
= Σkci kΠh(ai h + dh k)Πh(d̆k h + bh j)ek j = {(a ɟ d)c ; (d̆ ɟ b)e}i j,
somit x = (a ɟ d)c ; (d̆ ɟ b)e, q. e. d.
Wie man sieht läuft das Verfahren auf eine „Grenzwertbestimmung“
hinaus, charakterisirt sich als eine Art von „Exhaustionsverfahren“: es
wurden die Σ und Π nach l sozusagen nach und nach „ausgeschöpft“
— imgrunde wie wenn beim zugehörigen Problem der Elimination von x
die unbegrenzte, eventuell ein Kontinuum bildende Doppelserie von dessen
Koeffizienten xh k mittelst fortschreitender Ausmerzung von einem dieser
nach dem andern eliminirt würde. Genau so haben wir in der That vor-
stehend eines der ui h nach dem andern ausser Betrachtung gesetzt, oder
„abgethan“, indem wir immer blos zurückbehielten, was dasselbe nicht
umhin kann von Ui j zu dem [FORMEL] beizusteuern. M. a. W.: wir suchten den
Minimalwert vom Minimalwerte des Minimalwertes etc. von Ui j in Hin-
sicht eines der Argumente ui h (dieser Aussagenfunktion) nach dem andern
— unter, kurz gesagt, „Minimalwert“ einer Funktion φ „in Hinsicht eines
Argumentes u“ einen solchen Wert verstanden, der für ein gewisses u
wirklich von ihr angenommen wird, zugleich aber in allen Werten, deren
diese Funktion für irgendwelche u nur fähig ist, enthalten bleibt — und
zwar dies fortgesetzt bis einschliesslich zum letzten Argumente ui h sofern
es ein „letztes“ gibt, allgemeiner gesprochen also: bis solches in Hinsicht
jedes Argumentes ui h geschehen war. Alsdann war der resultirende Minimal-
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Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/562>, abgerufen am 23.11.2024.
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