Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite
Zwölfte Vorlesung.

Mit Rücksicht auf die Definition (1) der Gleichheit ist der nächste
Satz, D 28, sodann ein ganz nahe liegendes Korollar des vorhergehenden.

Die Voraussetzungen c + d a, etc. dürfen hierbei nicht unterdrückt
werden, denn da die z-Bilder für alle ausserhalb a befindlichen Elemente
(wegen z ; an = 0) verschwinden, so bräuchte in der That ein dem a nicht
angehöriger Teil von c durchaus nicht in d enthalten zu sein.

Anders beim nächsten Satze, weil da die z-Bilder der ausserhalb a
befindlichen Teilsysteme von c, d, cd, ... ohnehin wegfallen:
30) D 29. z ; cd .. = z ; c · z ; d ..., z ; cd .. = z ; c · z ; d ...
Diese Gleichungen verstehen sich als vorwärtige Subsumtionen nach 5)
des § 6 ohnehin.

Um sie als rückwärtige zu beweisen, kann man mit Dedekind
überlegen:

Jedes Element von z ; c · z ; d ... ist jedenfalls in z ; a enthalten, also
das Bild k = z ; h eines in a enthaltnen Elements h. Da aber z ; h gemein-
sames Element von z ; c und z ; d, .., so muss nach 28) h gemeinsames
Element von c und d, .. sein. Mithin ist jedes Element k von z ; c · z ; d ...
das z-Bild eines Elementes h von cd .., also Element von z ; cd .. -- q. e. d.

Zweifellos würden sich für die drei letzten Sätze mit vorangeschriebnem
P nach c, d, .. auch noch andre analytische Beweise, die, statt auf die
Elemente zu argumentiren, mehr rechnerisch zuwerke gingen, liefern lassen.

Mit 30) erscheint eine Bemerkung auf S. 354 oben gerechtfertigt.

Der Satz D 30 statuirt blos, dass die identische Abbildung eines
Systems a auch eine ähnliche Abbildung desselben sei -- und ist für
uns nicht minder selbstverständlich.

In b hinein ist eine solche jedoch nur möglich soferne a b ist.

Ist a b und das Abbildungsprinzip z durch die normalen Be-
dingungen (17) charakterisirt, so darf man überhaupt von jeder der
nachfolgend im Überblick zusammengestellten Relationen Gebrauch
machen:
31) [Formel 1]

Zwölfte Vorlesung.

Mit Rücksicht auf die Definition (1) der Gleichheit ist der nächste
Satz, D 28, sodann ein ganz nahe liegendes Korollar des vorhergehenden.

Die Voraussetzungen c + da, etc. dürfen hierbei nicht unterdrückt
werden, denn da die z-Bilder für alle ausserhalb a befindlichen Elemente
(wegen z ; = 0) verschwinden, so bräuchte in der That ein dem a nicht
angehöriger Teil von c durchaus nicht in d enthalten zu sein.

Anders beim nächsten Satze, weil da die z-Bilder der ausserhalb a
befindlichen Teilsysteme von c, d, cd, … ohnehin wegfallen:
30) D 29. z ; cd ‥ = z ; c · z ; d …, ; cd ‥ = ; c · ; d
Diese Gleichungen verstehen sich als vorwärtige Subsumtionen nach 5)
des § 6 ohnehin.

Um sie als rückwärtige zu beweisen, kann man mit Dedekind
überlegen:

Jedes Element von z ; c · z ; d … ist jedenfalls in z ; a enthalten, also
das Bild k = z ; h eines in a enthaltnen Elements h. Da aber z ; h gemein-
sames Element von z ; c und z ; d, ‥, so muss nach 28) h gemeinsames
Element von c und d, ‥ sein. Mithin ist jedes Element k von z ; c · z ; d
das z-Bild eines Elementes h von cd ‥, also Element von z ; cd ‥ — q. e. d.

Zweifellos würden sich für die drei letzten Sätze mit vorangeschriebnem
Π nach c, d, ‥ auch noch andre analytische Beweise, die, statt auf die
Elemente zu argumentiren, mehr rechnerisch zuwerke gingen, liefern lassen.

Mit 30) erscheint eine Bemerkung auf S. 354 oben gerechtfertigt.

Der Satz D 30 statuirt blos, dass die identische Abbildung eines
Systems a auch eine ähnliche Abbildung desselben sei — und ist für
uns nicht minder selbstverständlich.

In b hinein ist eine solche jedoch nur möglich soferne ab ist.

Ist ab und das Abbildungsprinzip z durch die normalen Be-
dingungen (17) charakterisirt, so darf man überhaupt von jeder der
nachfolgend im Überblick zusammengestellten Relationen Gebrauch
machen:
31) [Formel 1]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0630" n="616"/>
          <fw place="top" type="header">Zwölfte Vorlesung.</fw><lb/>
          <p>Mit Rücksicht auf die Definition (1) der Gleichheit ist der nächste<lb/>
Satz, <hi rendition="#fr">D</hi> 28, sodann ein ganz nahe liegendes Korollar des vorhergehenden.</p><lb/>
          <p>Die Voraussetzungen <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">a</hi>, etc. dürfen hierbei nicht unterdrückt<lb/>
werden, denn da die <hi rendition="#i">z</hi>-Bilder für alle ausserhalb <hi rendition="#i">a</hi> befindlichen Elemente<lb/>
(wegen <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">a&#x0304;</hi> = 0) verschwinden, so bräuchte in der That ein dem <hi rendition="#i">a</hi> nicht<lb/>
angehöriger Teil von <hi rendition="#i">c</hi> durchaus nicht in <hi rendition="#i">d</hi> enthalten zu sein.</p><lb/>
          <p>Anders beim nächsten Satze, weil da die <hi rendition="#i">z</hi>-Bilder der ausserhalb <hi rendition="#i">a</hi><lb/>
befindlichen Teilsysteme von <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">d</hi>, <hi rendition="#i">cd</hi>, &#x2026; ohnehin wegfallen:<lb/>
30) <hi rendition="#fr">D</hi> 29. <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">cd</hi> &#x2025; = <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">d</hi> &#x2026;, <hi rendition="#i">z&#x0306;</hi> ; <hi rendition="#i">cd</hi> &#x2025; = <hi rendition="#i">z&#x0306;</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">z&#x0306;</hi> ; <hi rendition="#i">d</hi> &#x2026;<lb/>
Diese Gleichungen verstehen sich als vorwärtige Subsumtionen nach 5)<lb/>
des § 6 ohnehin.</p><lb/>
          <p>Um sie als rückwärtige zu <hi rendition="#g">beweisen</hi>, kann man mit <hi rendition="#g">Dedekind</hi><lb/>
überlegen:</p><lb/>
          <p>Jedes Element von <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">d</hi> &#x2026; ist jedenfalls in <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">a</hi> enthalten, also<lb/>
das Bild <hi rendition="#i">k</hi> = <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">h</hi> eines in <hi rendition="#i">a</hi> enthaltnen Elements <hi rendition="#i">h</hi>. Da aber <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">h</hi> gemein-<lb/>
sames Element von <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> und <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">d</hi>, &#x2025;, so muss nach 28) <hi rendition="#i">h</hi> gemeinsames<lb/>
Element von <hi rendition="#i">c</hi> und <hi rendition="#i">d</hi>, &#x2025; sein. Mithin ist jedes Element <hi rendition="#i">k</hi> von <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">d</hi> &#x2026;<lb/>
das <hi rendition="#i">z</hi>-Bild eines Elementes <hi rendition="#i">h</hi> von <hi rendition="#i">cd</hi> &#x2025;, also Element von <hi rendition="#i">z</hi> ; <hi rendition="#i">cd</hi> &#x2025; &#x2014; q. e. d.</p><lb/>
          <p>Zweifellos würden sich für die drei letzten Sätze mit vorangeschriebnem<lb/><hi rendition="#i">&#x03A0;</hi> nach <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">d</hi>, &#x2025; auch noch andre analytische Beweise, die, statt auf die<lb/>
Elemente zu argumentiren, mehr rechnerisch zuwerke gingen, liefern lassen.</p><lb/>
          <p>Mit 30) erscheint eine Bemerkung auf S. 354 oben gerechtfertigt.</p><lb/>
          <p>Der Satz <hi rendition="#fr">D</hi> 30 statuirt blos, dass die identische Abbildung eines<lb/>
Systems <hi rendition="#i">a</hi> auch eine ähnliche Abbildung desselben sei &#x2014; und ist für<lb/>
uns nicht minder selbstverständlich.</p><lb/>
          <p>In <hi rendition="#i">b</hi> hinein ist eine solche jedoch nur möglich soferne <hi rendition="#i">a</hi> &#x22F9; <hi rendition="#i">b</hi> ist.</p><lb/>
          <p>Ist <hi rendition="#i">a</hi> &#x223D; <hi rendition="#i">b</hi> und das Abbildungsprinzip <hi rendition="#i">z</hi> durch die normalen Be-<lb/>
dingungen (17) charakterisirt, so darf man überhaupt von jeder der<lb/>
nachfolgend im Überblick zusammengestellten Relationen Gebrauch<lb/>
machen:<lb/>
31) <formula/><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[616/0630] Zwölfte Vorlesung. Mit Rücksicht auf die Definition (1) der Gleichheit ist der nächste Satz, D 28, sodann ein ganz nahe liegendes Korollar des vorhergehenden. Die Voraussetzungen c + d ⋹ a, etc. dürfen hierbei nicht unterdrückt werden, denn da die z-Bilder für alle ausserhalb a befindlichen Elemente (wegen z ; ā = 0) verschwinden, so bräuchte in der That ein dem a nicht angehöriger Teil von c durchaus nicht in d enthalten zu sein. Anders beim nächsten Satze, weil da die z-Bilder der ausserhalb a befindlichen Teilsysteme von c, d, cd, … ohnehin wegfallen: 30) D 29. z ; cd ‥ = z ; c · z ; d …, z̆ ; cd ‥ = z̆ ; c · z̆ ; d … Diese Gleichungen verstehen sich als vorwärtige Subsumtionen nach 5) des § 6 ohnehin. Um sie als rückwärtige zu beweisen, kann man mit Dedekind überlegen: Jedes Element von z ; c · z ; d … ist jedenfalls in z ; a enthalten, also das Bild k = z ; h eines in a enthaltnen Elements h. Da aber z ; h gemein- sames Element von z ; c und z ; d, ‥, so muss nach 28) h gemeinsames Element von c und d, ‥ sein. Mithin ist jedes Element k von z ; c · z ; d … das z-Bild eines Elementes h von cd ‥, also Element von z ; cd ‥ — q. e. d. Zweifellos würden sich für die drei letzten Sätze mit vorangeschriebnem Π nach c, d, ‥ auch noch andre analytische Beweise, die, statt auf die Elemente zu argumentiren, mehr rechnerisch zuwerke gingen, liefern lassen. Mit 30) erscheint eine Bemerkung auf S. 354 oben gerechtfertigt. Der Satz D 30 statuirt blos, dass die identische Abbildung eines Systems a auch eine ähnliche Abbildung desselben sei — und ist für uns nicht minder selbstverständlich. In b hinein ist eine solche jedoch nur möglich soferne a ⋹ b ist. Ist a ∽ b und das Abbildungsprinzip z durch die normalen Be- dingungen (17) charakterisirt, so darf man überhaupt von jeder der nachfolgend im Überblick zusammengestellten Relationen Gebrauch machen: 31) [FORMEL]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/630
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 3, Abt. 1. Leipzig, 1895, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik03_1895/630>, abgerufen am 23.11.2024.