Silesius, Angelus: Geistreiche Sinn- vnd Schlussrime. Wien, 1657.an den Leser. keit ist uns noch zur Zeit verborgen. Darumbschreibt auch S. Johannes an obgemeldtem Ort weiter also: Meine allerliebsten wir sind zwar Gottes Kinder/ aber es ist noch nicht offenbahr was wir seyn werden/ wir wissen aber wann es erscheinen wird/ daß wir jhme werden gleich seyn/ das ist/ dasselbe Wesen daß er ist werden wir auch seyn etc. Darumb sagt Nicolaus a Jesu Mar. l. 2. c. 16. Elucid. Theologic. in Joan. a cruce: Daß die Seele durch die Wür- ckungen der Liebe mit welchen sie GOtt liebt/ Erlange/ daß jhr GOtt nicht allein seine Ga- ben mittheile/ sondern daß auch selbst die selb- ständigkeit und Wesen GOttes der Seelen mit sonderbahrem Titel selbständig zugegen sey. Und solches bestättigen auch die Worte deß hei- ligen August. S. 185 de tempore da er spricht: der heilige Geist ist in disem Tage zu bereitung der Hertzen seiner Apostel wie ein Platzregen der Heiligung eingefallen/ nicht als ein Eil- fertiger besucher/ sondern als ein jmmerweh- render Tröster/ und ewiger beywohner. Dann wie er Matth. am 28. von sich selbst seinen A- posteln gesagt hatte: Siehe ich bin bey euch alle Tage biß zum Ende der Welt; Also sagt er auch von dem heiligen Geiste: Der Vatter wird euch den Tröster geben der bey euch sey in Ewigkeit/ derowegen ist er in disem Tage bey seinen Gläubigen nicht nur durch die Gnade der A 7
an den Leſer. keit iſt uns noch zur Zeit verborgen. Darumbſchreibt auch S. Johannes an obgemeldtem Ort weiter alſo: Meine allerliebſten wir ſind zwar Gottes Kinder/ aber es iſt noch nicht offenbahr was wir ſeyn werden/ wir wiſſen aber wann es erſcheinen wird/ daß wir jhme werden gleich ſeyn/ das iſt/ daſſelbe Weſen daß er iſt werden wir auch ſeyn ꝛc. Darumb ſagt Nicolaus à Jesu Mar. l. 2. c. 16. Elucid. Theologic. in Joan. à cruce: Daß die Seele durch die Wuͤr- ckungen der Liebe mit welchen ſie GOtt liebt/ Erlange/ daß jhr GOtt nicht allein ſeine Ga- ben mittheile/ ſondern daß auch ſelbſt die ſelb- ſtaͤndigkeit und Weſen GOttes der Seelen mit ſonderbahrem Titel ſelbſtaͤndig zugegen ſey. Und ſolches beſtaͤttigen auch die Worte deß hei- ligen Auguſt. S. 185 de tempore da er ſpricht: der heilige Geiſt iſt in diſem Tage zu bereitung der Hertzen ſeiner Apoſtel wie ein Platzregen der Heiligung eingefallen/ nicht als ein Eil- fertiger beſucher/ ſondern als ein jmmerweh- render Troͤſter/ und ewiger beywohner. Dann wie er Matth. am 28. von ſich ſelbſt ſeinen A- poſteln geſagt hatte: Siehe ich bin bey euch alle Tage biß zum Ende der Welt; Alſo ſagt er auch von dem heiligen Geiſte: Der Vatter wird euch den Troͤſter geben der bey euch ſey in Ewigkeit/ derowegen iſt er in diſem Tage bey ſeinen Glaͤubigen nicht nur durch die Gnade der A 7
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an den Leſer.
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weiter alſo: Meine allerliebſten wir ſind zwar
Gottes Kinder/ aber es iſt noch nicht offenbahr
was wir ſeyn werden/ wir wiſſen aber wann es
erſcheinen wird/ daß wir jhme werden gleich
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wir auch ſeyn ꝛc. Darumb ſagt Nicolaus à
Jesu Mar. l. 2. c. 16. Elucid. Theologic. in
Joan. à cruce: Daß die Seele durch die Wuͤr-
ckungen der Liebe mit welchen ſie GOtt liebt/
Erlange/ daß jhr GOtt nicht allein ſeine Ga-
ben mittheile/ ſondern daß auch ſelbſt die ſelb-
ſtaͤndigkeit und Weſen GOttes der Seelen mit
ſonderbahrem Titel ſelbſtaͤndig zugegen ſey.
Und ſolches beſtaͤttigen auch die Worte deß hei-
ligen Auguſt. S. 185 de tempore da er ſpricht:
der heilige Geiſt iſt in diſem Tage zu bereitung
der Hertzen ſeiner Apoſtel wie ein Platzregen
der Heiligung eingefallen/ nicht als ein Eil-
fertiger beſucher/ ſondern als ein jmmerweh-
render Troͤſter/ und ewiger beywohner. Dann
wie er Matth. am 28. von ſich ſelbſt ſeinen A-
poſteln geſagt hatte: Siehe ich bin bey euch alle
Tage biß zum Ende der Welt; Alſo ſagt er
auch von dem heiligen Geiſte: Der Vatter
wird euch den Troͤſter geben der bey euch ſey
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