Tages konnte an diesen Ort nicht dringen, die Bäche und fernen Gewässer spielten wie eine liebliche Waldorgel dazu, alle Gemü¬ ther waren fröhlich.
Im grünen Grase gelagert, wurden Lie¬ der gesungen, die alle Fröhlichkeit athmeten: da war von Liebe und Kuß die Rede, da wurde des schönen Busens erwähnt, und die Mädchen lachten fröhlich dazu. Franz wehrte sich anfangs gegen die Freude, die alle beseelte, er suchte seine Traurigkeit, aber der helle, liebliche Strom ergriff auch ihn mit seinen krystallenen plätschernden Wellen, er genoß die Gegenwart und ver¬ gaß, was er verloren hatte. Er saß neben einem blonden Mädchen, mit der er bald ein freundliches Gespräch begonn, und den runden frischen Mund, die lieblichen Au¬ gen, den hebenden Busen ununterbrochen betrachtete.
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Tages konnte an dieſen Ort nicht dringen, die Bäche und fernen Gewäſſer ſpielten wie eine liebliche Waldorgel dazu, alle Gemü¬ ther waren fröhlich.
Im grünen Graſe gelagert, wurden Lie¬ der geſungen, die alle Fröhlichkeit athmeten: da war von Liebe und Kuß die Rede, da wurde des ſchönen Buſens erwähnt, und die Mädchen lachten fröhlich dazu. Franz wehrte ſich anfangs gegen die Freude, die alle beſeelte, er ſuchte ſeine Traurigkeit, aber der helle, liebliche Strom ergriff auch ihn mit ſeinen kryſtallenen plätſchernden Wellen, er genoß die Gegenwart und ver¬ gaß, was er verloren hatte. Er ſaß neben einem blonden Mädchen, mit der er bald ein freundliches Geſpräch begonn, und den runden friſchen Mund, die lieblichen Au¬ gen, den hebenden Buſen ununterbrochen betrachtete.
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Tages konnte an dieſen Ort nicht dringen,
die Bäche und fernen Gewäſſer ſpielten wie
eine liebliche Waldorgel dazu, alle Gemü¬
ther waren fröhlich.
Im grünen Graſe gelagert, wurden Lie¬
der geſungen, die alle Fröhlichkeit athmeten:
da war von Liebe und Kuß die Rede, da
wurde des ſchönen Buſens erwähnt, und
die Mädchen lachten fröhlich dazu. Franz
wehrte ſich anfangs gegen die Freude, die
alle beſeelte, er ſuchte ſeine Traurigkeit,
aber der helle, liebliche Strom ergriff auch
ihn mit ſeinen kryſtallenen plätſchernden
Wellen, er genoß die Gegenwart und ver¬
gaß, was er verloren hatte. Er ſaß neben
einem blonden Mädchen, mit der er bald
ein freundliches Geſpräch begonn, und den
runden friſchen Mund, die lieblichen Au¬
gen, den hebenden Buſen ununterbrochen
betrachtete.
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/155>, abgerufen am 24.11.2024.
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