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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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von diesen Worten gerührt wird. Giebt es
denn nun, geliebter Leser, nicht eine ewige
Jugend? Indem Du Dich der Vergangen¬
heit erinnerst, ist sie nicht vergangen: Deine
Ahndung des Künftigen macht die Zukunft
zur Gegenwart, die Verwandelung der Na¬
tur außer Dir ist nur scheinbar; wie flie¬
gende Wolken umhüllt die Wirklichkeit die
innere Sonne. Sonnenblicke wechseln mit
Schatten; in ewiger Erneuerung giebt es
kein Alter.

Darum fahre ich in meiner Geschichte
fort. Laß die vorige Zeit in Dein Gemüth
zurückkommen, und glaube, daß die Geister
der großen Künstler, die damals lebten, Dich
umgeben und kennen, wie ich es glaube.
Dann wirst Du an jenen Gestalten Ergöz¬
zen finden, die ich Dir vorüberführe.

Franz Sternbald und sein Freund Ru¬
dolf Florestan durchwanderten jetzt den El¬

von dieſen Worten gerührt wird. Giebt es
denn nun, geliebter Leſer, nicht eine ewige
Jugend? Indem Du Dich der Vergangen¬
heit erinnerſt, iſt ſie nicht vergangen: Deine
Ahndung des Künftigen macht die Zukunft
zur Gegenwart, die Verwandelung der Na¬
tur außer Dir iſt nur ſcheinbar; wie flie¬
gende Wolken umhüllt die Wirklichkeit die
innere Sonne. Sonnenblicke wechſeln mit
Schatten; in ewiger Erneuerung giebt es
kein Alter.

Darum fahre ich in meiner Geſchichte
fort. Laß die vorige Zeit in Dein Gemüth
zurückkommen, und glaube, daß die Geiſter
der großen Künſtler, die damals lebten, Dich
umgeben und kennen, wie ich es glaube.
Dann wirſt Du an jenen Geſtalten Ergöz¬
zen finden, die ich Dir vorüberführe.

Franz Sternbald und ſein Freund Ru¬
dolf Floreſtan durchwanderten jetzt den El¬

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[9/0017] von dieſen Worten gerührt wird. Giebt es denn nun, geliebter Leſer, nicht eine ewige Jugend? Indem Du Dich der Vergangen¬ heit erinnerſt, iſt ſie nicht vergangen: Deine Ahndung des Künftigen macht die Zukunft zur Gegenwart, die Verwandelung der Na¬ tur außer Dir iſt nur ſcheinbar; wie flie¬ gende Wolken umhüllt die Wirklichkeit die innere Sonne. Sonnenblicke wechſeln mit Schatten; in ewiger Erneuerung giebt es kein Alter. Darum fahre ich in meiner Geſchichte fort. Laß die vorige Zeit in Dein Gemüth zurückkommen, und glaube, daß die Geiſter der großen Künſtler, die damals lebten, Dich umgeben und kennen, wie ich es glaube. Dann wirſt Du an jenen Geſtalten Ergöz¬ zen finden, die ich Dir vorüberführe. Franz Sternbald und ſein Freund Ru¬ dolf Floreſtan durchwanderten jetzt den El¬

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/17>, abgerufen am 03.12.2024.