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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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auf eine so gewaltsame Weise, daß er we¬
der auf die Vernunft, noch selber auf meine
Einwürfe hörte, der ich doch Thor gern ge¬
nug war. Nachdem wir Italien genug zu
kennen glaubten, wollte er plötzlich nach
Afrika übersetzen. Die See war von den
Corsaren so beunruhigt, daß kein Schiff
gern überfuhr, aber er lachte, als ich ihm
davon erzählte, er zwang mich beinahe, sein
Begleiter zu seyn, und wir schifften mit
glücklichem Winde fort. Er stand auf dem
Verdecke und sang verliebte Lieder, alle Ma¬
trosen waren ihm gut, jedermann drängte
sich zu ihm, die afrikanische Küste lag schon
vor uns. Plötzlich entdeckten wir ein Schiff,
das auf uns zuseegelte, es waren Seeräu¬
ber. Nach einem hartnäckigen Gefechte, in
welchem mein Freund Wunder der Tapfer¬
keit that, wurden wir erobert und gefangen
fortgeführt. Lodoviko verlor seine Munter¬

auf eine ſo gewaltſame Weiſe, daß er we¬
der auf die Vernunft, noch ſelber auf meine
Einwürfe hörte, der ich doch Thor gern ge¬
nug war. Nachdem wir Italien genug zu
kennen glaubten, wollte er plötzlich nach
Afrika überſetzen. Die See war von den
Corſaren ſo beunruhigt, daß kein Schiff
gern überfuhr, aber er lachte, als ich ihm
davon erzählte, er zwang mich beinahe, ſein
Begleiter zu ſeyn, und wir ſchifften mit
glücklichem Winde fort. Er ſtand auf dem
Verdecke und ſang verliebte Lieder, alle Ma¬
troſen waren ihm gut, jedermann drängte
ſich zu ihm, die afrikaniſche Küſte lag ſchon
vor uns. Plötzlich entdeckten wir ein Schiff,
das auf uns zuſeegelte, es waren Seeräu¬
ber. Nach einem hartnäckigen Gefechte, in
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keit that, wurden wir erobert und gefangen
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[197/0205] auf eine ſo gewaltſame Weiſe, daß er we¬ der auf die Vernunft, noch ſelber auf meine Einwürfe hörte, der ich doch Thor gern ge¬ nug war. Nachdem wir Italien genug zu kennen glaubten, wollte er plötzlich nach Afrika überſetzen. Die See war von den Corſaren ſo beunruhigt, daß kein Schiff gern überfuhr, aber er lachte, als ich ihm davon erzählte, er zwang mich beinahe, ſein Begleiter zu ſeyn, und wir ſchifften mit glücklichem Winde fort. Er ſtand auf dem Verdecke und ſang verliebte Lieder, alle Ma¬ troſen waren ihm gut, jedermann drängte ſich zu ihm, die afrikaniſche Küſte lag ſchon vor uns. Plötzlich entdeckten wir ein Schiff, das auf uns zuſeegelte, es waren Seeräu¬ ber. Nach einem hartnäckigen Gefechte, in welchem mein Freund Wunder der Tapfer¬ keit that, wurden wir erobert und gefangen fortgeführt. Lodoviko verlor ſeine Munter¬

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/205>, abgerufen am 27.11.2024.