Stücken Florestan's Schallmeylied zum Er¬ götzen der übrigen wiederholte; als er geen¬ digt hatte, stieg der muthwillige Ludoviko auf einen Baum, und sang von oben in den Tönen einer Wachtel, eines Kuckuks und ei¬ ner Nachtigall herunter. Nun haben wir alle unsre Pflicht gethan, sagte er, jetzt ha¬ ben wir es wohl verdient, daß wir uns aus¬ ruhen dürfen, wobei uns der junge Florestan mit einem Liede erquicken soll.
Sie setzten sich auf den Rasen nieder, und Florestan fragte: welcher Inhalt soll denn in meinem Liede seyn?
Welcher Du willst, antwortete Ludoviko, wenn es Dir recht ist, gar keiner; wir sind mit allem zufrieden, wenn es Dir nur ge¬ müthlich ist, warum soll eben Inhalt den Inhalt eines Gedichts ausmachen?
Rudolf sang:
Stücken Floreſtan's Schallmeylied zum Er¬ götzen der übrigen wiederholte; als er geen¬ digt hatte, ſtieg der muthwillige Ludoviko auf einen Baum, und ſang von oben in den Tönen einer Wachtel, eines Kuckuks und ei¬ ner Nachtigall herunter. Nun haben wir alle unſre Pflicht gethan, ſagte er, jetzt ha¬ ben wir es wohl verdient, daß wir uns aus¬ ruhen dürfen, wobei uns der junge Floreſtan mit einem Liede erquicken ſoll.
Sie ſetzten ſich auf den Raſen nieder, und Floreſtan fragte: welcher Inhalt ſoll denn in meinem Liede ſeyn?
Welcher Du willſt, antwortete Ludoviko, wenn es Dir recht iſt, gar keiner; wir ſind mit allem zufrieden, wenn es Dir nur ge¬ müthlich iſt, warum ſoll eben Inhalt den Inhalt eines Gedichts ausmachen?
Rudolf ſang:
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Stücken Floreſtan's Schallmeylied zum Er¬
götzen der übrigen wiederholte; als er geen¬
digt hatte, ſtieg der muthwillige Ludoviko
auf einen Baum, und ſang von oben in den
Tönen einer Wachtel, eines Kuckuks und ei¬
ner Nachtigall herunter. Nun haben wir
alle unſre Pflicht gethan, ſagte er, jetzt ha¬
ben wir es wohl verdient, daß wir uns aus¬
ruhen dürfen, wobei uns der junge Floreſtan
mit einem Liede erquicken ſoll.
Sie ſetzten ſich auf den Raſen nieder,
und Floreſtan fragte: welcher Inhalt ſoll
denn in meinem Liede ſeyn?
Welcher Du willſt, antwortete Ludoviko,
wenn es Dir recht iſt, gar keiner; wir ſind
mit allem zufrieden, wenn es Dir nur ge¬
müthlich iſt, warum ſoll eben Inhalt den
Inhalt eines Gedichts ausmachen?
Rudolf ſang:
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/252>, abgerufen am 21.11.2024.
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