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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798.

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Das dunkle Gemach wurde erhellt, der
Köhler trat mit seiner Frau herein. Franz
lächelte über seine nächtliche Einbildung, er
sah nun die Thür, die er immer gefürchtet
hatte, deutlich vor sich stehn, nichts Furcht¬
bares war an ihr sichtbar. Die Gesellschaft
frühstückte, wobei der muntere Köhler noch
allerhand erzählte. Er sagte, daß in eini¬
gen Tagen eine Nonne im benachbarten Klo¬
ster ihr Gelübde ablegen würde, und daß
sich dann zu dieser Feierlichkeit alle Leute
aus der umliegenden Gegend versammelten.
Er beschrieb die Zeremonien, die dabei vor¬
fielen, er freute sich auf das Fest, Stern¬
bald schied von ihm und dem Pilgrim, und
ging mit dem Bildhauer zur Stadt zurück.

Sternbald ließ sich im Kloster melden,
er ward der Äbtissin vorgestellt, er betrach¬
tete das alte Gemählde, das er auffrischen
sollte. Es war die Geschichte der heiligen

Das dunkle Gemach wurde erhellt, der
Köhler trat mit ſeiner Frau herein. Franz
lächelte über ſeine nächtliche Einbildung, er
ſah nun die Thür, die er immer gefürchtet
hatte, deutlich vor ſich ſtehn, nichts Furcht¬
bares war an ihr ſichtbar. Die Geſellſchaft
frühſtückte, wobei der muntere Köhler noch
allerhand erzählte. Er ſagte, daß in eini¬
gen Tagen eine Nonne im benachbarten Klo¬
ſter ihr Gelübde ablegen würde, und daß
ſich dann zu dieſer Feierlichkeit alle Leute
aus der umliegenden Gegend verſammelten.
Er beſchrieb die Zeremonien, die dabei vor¬
fielen, er freute ſich auf das Feſt, Stern¬
bald ſchied von ihm und dem Pilgrim, und
ging mit dem Bildhauer zur Stadt zurück.

Sternbald ließ ſich im Kloſter melden,
er ward der Äbtiſſin vorgeſtellt, er betrach¬
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ſollte. Es war die Geſchichte der heiligen

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[314/0322] Das dunkle Gemach wurde erhellt, der Köhler trat mit ſeiner Frau herein. Franz lächelte über ſeine nächtliche Einbildung, er ſah nun die Thür, die er immer gefürchtet hatte, deutlich vor ſich ſtehn, nichts Furcht¬ bares war an ihr ſichtbar. Die Geſellſchaft frühſtückte, wobei der muntere Köhler noch allerhand erzählte. Er ſagte, daß in eini¬ gen Tagen eine Nonne im benachbarten Klo¬ ſter ihr Gelübde ablegen würde, und daß ſich dann zu dieſer Feierlichkeit alle Leute aus der umliegenden Gegend verſammelten. Er beſchrieb die Zeremonien, die dabei vor¬ fielen, er freute ſich auf das Feſt, Stern¬ bald ſchied von ihm und dem Pilgrim, und ging mit dem Bildhauer zur Stadt zurück. Sternbald ließ ſich im Kloſter melden, er ward der Äbtiſſin vorgeſtellt, er betrach¬ tete das alte Gemählde, das er auffriſchen ſollte. Es war die Geſchichte der heiligen

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/322>, abgerufen am 27.11.2024.