Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.sprechlich, unausdrücklich. Wenn das Schauspiel Solche Papiere verwahrt' er sorgfältig. Wenn ſprechlich, unausdruͤcklich. Wenn das Schauſpiel Solche Papiere verwahrt’ er ſorgfaͤltig. Wenn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0156" n="156"/> ſprechlich, unausdruͤcklich. Wenn das Schauſpiel<lb/> ein ſolches darſtellt, kommt’s daher. Wie iſt mir’s<lb/> aber, gedenk’ ich deiner jetzt? Wie Baͤche reißt das<lb/> Ende von Etwas mich dahin, welches ſich wie Aſien<lb/> ausdehnet. Natuͤrlich dieſes Leiden, das hat Oedi-<lb/> pus. Natuͤrlich iſt’s darum. Hat auch Hercules<lb/> gelitten? Wohl. Die Dioſcuren in ihrer Freund-<lb/> ſchaft haben die nicht Leiden auch getragen? <hi rendition="#g">Naͤm-<lb/> lich wie Hercules mit Gott zu ſtreiten,<lb/> das iſt Leiden.</hi> Und die Unſterblichkeit im Neide<lb/> dieſes Lebens, dieſe zu theilen, iſt ein Leiden auch.<lb/> Doch das iſt auch ein Leiden, wenn mit Sommer-<lb/> flecken iſt bedeckt ein Menſch, mit manchen Flecken<lb/> ganz uͤberdeckt zu ſeyn! Das thut die ſchoͤne Son-<lb/> ne: naͤmlich die ziehet alles auf. Die Juͤnglinge<lb/> fuͤhrt die Bahn ſie mit Reizen ihrer Strahlen wie<lb/> mit Roſen. Die Leiden ſcheinen ſo, die Oedipus<lb/> getragen, als wie ein armer Mann klagt, daß ihm<lb/> etwas fehle. Sohn Laios, armer Fremdling in<lb/> Griechenland! Leben iſt Tod, und Tod iſt auch ein<lb/> Leben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Solche Papiere verwahrt’ er ſorgfaͤltig. Wenn<lb/> er zeichnete, waren’s lauter Figuren, die keinen<lb/> Sinn hatten.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [156/0156]
ſprechlich, unausdruͤcklich. Wenn das Schauſpiel
ein ſolches darſtellt, kommt’s daher. Wie iſt mir’s
aber, gedenk’ ich deiner jetzt? Wie Baͤche reißt das
Ende von Etwas mich dahin, welches ſich wie Aſien
ausdehnet. Natuͤrlich dieſes Leiden, das hat Oedi-
pus. Natuͤrlich iſt’s darum. Hat auch Hercules
gelitten? Wohl. Die Dioſcuren in ihrer Freund-
ſchaft haben die nicht Leiden auch getragen? Naͤm-
lich wie Hercules mit Gott zu ſtreiten,
das iſt Leiden. Und die Unſterblichkeit im Neide
dieſes Lebens, dieſe zu theilen, iſt ein Leiden auch.
Doch das iſt auch ein Leiden, wenn mit Sommer-
flecken iſt bedeckt ein Menſch, mit manchen Flecken
ganz uͤberdeckt zu ſeyn! Das thut die ſchoͤne Son-
ne: naͤmlich die ziehet alles auf. Die Juͤnglinge
fuͤhrt die Bahn ſie mit Reizen ihrer Strahlen wie
mit Roſen. Die Leiden ſcheinen ſo, die Oedipus
getragen, als wie ein armer Mann klagt, daß ihm
etwas fehle. Sohn Laios, armer Fremdling in
Griechenland! Leben iſt Tod, und Tod iſt auch ein
Leben.
Solche Papiere verwahrt’ er ſorgfaͤltig. Wenn
er zeichnete, waren’s lauter Figuren, die keinen
Sinn hatten.
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